Tagesblatt der Geschichte (1815)

Laugeshlatt der Geſchi hte.









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Neo. 110. Sonnabend, den 3ten Juni 1815.

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Hildesheim hat ſich mit dem x. Mal der Wohl- Sgar und sem Rhelne vorfallen werden. "f
thaten der alten Verfaſſung zu erfreuen. Alle penſionirte Auch hat üweliinigton in der innern Organlfatlon der
Geiſtllche werden vollſtändig nach dem Relichsſchlus nach jahlretchen tönigl. Hannöserſchen Armee mehrere wich-
äußerſt liberalen Grundſaten bezahlt; Domkapttularen t1z. Eiurichtungen getroffen. Der aus den Spanlſchen
und Kanoniker rücken in Nummern, Obeblenzer gemäß gFe[szügen her als Chef der Deutſchen Legion so berühme
ihrer Statuten vor, und verbeſſ.xn ſich in Ihrer Clunah- gewordene General v. Alten wird sie anmittelbar uüter
me nach eingetretenen Todesfällen vom t. November gem Herzoge von Welington commandiren. -
1813 angefangen; die Erben der verſtorbenen Stiſtsherren In unſern Arſenäien herrſcht ſehr große Thätlgkeic.
haben neun Zehntheile der gatzen Einnahme auf ein Aus dem Tower werden viele Gewehre und Muutltion
Jahr ; der feierliche Dom- Gotresdienſt in Hildesheim iſt gu Bord vou Ktiegsfshrzeugen gebracht. Man glaubt,
wieder hergeſtelltÊ, und dazu anſehultche Kultustdſten und daß sie für die weſtlichen Departementer von Frattteich
Zahlungen für Offizianten und Kirchendiener bewilligt; beſtimint ſind, wo die royaltſtiſche Parthei tägilch mäch-
alle Pfarrer, Prediger und Schulleygrer ſind von der tiger wird. binſere Regierung macht überhaupt auf. al-
Grundſteuer befreit, und außerdem für das ſchlecht dotir- len Seiten die größten Atiſtrengungen, um den bevorſte-
te Hildeshelmer ptoteſtanttiche Gymnasium Andresanum henden Krlég mit der möglichen Sthnelligkelt zu beet
dann für gering fundirte Pparker uad Schullehrer im digen. ;
. Fürſtenthum Hiltesheim ohne Uutrrſchied der Confeſfion M : (51

eln jährlicher Zuſchuß von 11,500 fl. preugiſch Couen. itt + Namd M v
uU .O Szuetîr qe Katheurken er. Het _ Der General Vandamume, dee bis vor einlgen Ta-

ken und der ſuspendirt gewesenen Pfarr Rechte wieder s.. Mrtet betepligtee hst Z at 1 L!§ 1 [8:
zugeſtanden erhalten. Die ſämtlichen Profeſſorcn nahmen an Güter geſanot hat. Sc ſréht man denn, daß jpu gt::
|Nülijchen Paltor Brickmätia, einem vert iorrän Groiss vues; Ziest, die unverbeffsettch ſiv. Vandamni oll sehe lauge
her ihre Theilnahme, ſchenkren auch für dle katholiſche Kirche t u F urs ster hates dis. r. t
cine Glocke der eingegangenen Univerſitätskirche. Der Pfars er wieder der alte Vandamre, 'Der Graf j! jorit
rer erwartet nun die Beftätigung der für die Pfarrei uuter der gn ſeine Stelle getvu. then fg s !
weſtphäliſchen Periode zugegebenen Domvikarie zu Hi) Noch |ft hler alles rahig; man ſpricht von Unter-
desheim. Auch zweifelt man nicht, daß die katholischen handlungen mit der franzdſiſchen Ma ltg res iſt das .
Gÿwelnden zu Celle und Oſterode ähnliche Vergünſtigun- wohl mehr als bloßes Gerücht ? Herner heißt es, d
gen erhalten werden. Alle biſchöfliche und Stlfsoffizlan. Agiirten wären in die Schweiz eingerückt. te
ten ſind gut angeſtellt oder freigebig penſionirt, und alle wir: das wolle Gott! ~ In dem Manlfeſte, welches
angeſtelte Juſtiz - und Kameralbeamten ſehr gut bezahlt. Se. Majeſtät der Könlg Ludwig X VUI. unterm Zc4e. v.
; Huss (AUz. 3.) HM. von Gent aus an die Franzoſen erlaſſen hat, heißt
* Niederlande.: ; tt; ts hohen yrrbudetes. Möctte hâttes: ſle cz!teg:ieze
Zuverläſſige Anmſterdammer Briefe beſtätigen die Nach- bes ure sorgt! 'eûntctge uus f z .’ lit é ei ? f . te
richt, daß die Städte Lille und Dünkirchen in Re- reichs.
bellionszuſtand erklärt find. Bonaparte hat deswegen er- Bei unserm Heere befinden ſich jetzt außerordentlleh
ſterer Stadt eine Straſkontribution von 3 Millionen, vilel Frauen. Os ſie auch, wie unſere deutſchen Vormürt-
und Letzterer von 12 Millionen Franken auferlegt. [ter, mit in die Schlachten gehen werden, wett ich uht;
(Liſte der Börſenhalle.) aber das weiß ich, daß, wenn wir einmal vorwärts gehen,
Schon hat der Herzog von Wellington den erſten und die tveibllche Armee rückwärts geht, in den Lagern
Plan von Bonaparte vereltelt. Letzterer hatte die Ab- bel der General. Scheidung, ein gewaltiges Wehéêlagean
ſicht, längſt der Seeküſte vorzudringen, um die Englän- entſtehen muß; am Rhein aber werden ſie au ber retro-
der von derselben zu entfernen. Allein Erſterer, der den graden Bewegung des schznen Geſchlechts sogleich bemer-
Plan jeines Gegners durchjah, ließ die gauze Gegend von men, daß das rauhe Geſlchlecht in den Streit zieyt.
dieser Seite übers ÿ vemmen, wodurch jeder Angriff une Die Nachrichten, die wir aus dem Innern von
möglich ward, Deswegen hat Bonaparte einen großen Frankreich erhalten, ſind insofern gut, als man dadurch