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~~ uit.
Kriegs ſchauplasß.
Aus elnem Privatſchrelben aus P ar i s ſind uns fol-
gende Berichtigungen mitgetheilt worden :
„„Das Tagesblacrt der Geschichte enthält in einigen
ſelner neueſten Stticke mehrere Artikel über den Zuſta nn
der Dinge in Frankreich, die niche blos falſche Ansichten,
ſondern zum Thell auch ganz falſche Thatsachen enthalten.
Ein Blatt, das és ſich zur Pflicht macht, die Zeltgeſchichte
mit hiſtorlſcher Gründlichkeir darzuſtelen, wird folgende
von etzem wohl unterrichteten Augenzeugen herrührende
Brxlchcigungen ohne Zwelfel niche ungern aufnehmen.
In No. 181 des Tagesblatts wird unter der Auf-
ſchrift: Krieges ſch aup la tz elnem andern Blatte nachr
erzähle, daß in Paris ſich dle Anzahl der franzöſiſchen
Offtlclere bedeutend angehäuft, daß es unruhlg in der Stadt
- geworden, und daß man: den Ausbruch einer kleinen (?)
Revolution befürchtet habe. Darauf heißt es welter :
„„Kailer Alexander aber ließ sogleich 30,000 Mann
„Kerntrupp en in die Statt kommen, hielt Heerſchau
„ber ſie, und ließ ſte einquartieren. Nun, da die Paris
„ler 12,000 Ruſsſiſche Sretvadlere in einer Linie über die
„Boulevards ſkehen sahen, ſind ſle wieder geduldig. “
Dles iſk turctaus fallſch.
ſchen Truppen Ilm der Stadt; die in Parls befindiichen
Deutſchen und Engliſchen Ker n trupp en ſind und 1wog-
ren ſtets mehr als hinreichend, dle Stadt mit allen Bor
napartiſehen Officieren (deren Anzahl übrigens aus be-
gieifllezen Gründen von den Franzoſen ſelbſt sehr vergnle.
fert und übertrleven angegeben wurde) im Zaum zu hal- der Felnd von belden, – und der Fetud von beiven
tn, und der General Müfßſüng, welcher bekanntlich Gou-
verneur von gatz Paris iſt, hat ſich kelnen Augenblick
devhalb in Veriegenhelt geſeßhen. Eine Preußiſch - Han-
nôverſeſhſe Wache von Zo Mann. hielt neulich bet einem
tiüver:
Es ſind gar keine Ruſſi-
. .
Geschichte.
No. 207. Dienſtag, den 17ten October 1815..
s U UDT U
If;
aus dem Preußiſchen gekommen, sondern von den Vor-
ſchüſſen auf die Contribution, welche von den Preuſen.
in Paris aufgenommen, und von den Franzosen inlt Ko-
ſten und Fin]en bereits wieder erſtattet worden sind,
Aus eluem Schrelben aus Parls, vom ezktes
w ru .... „Segtemßherx.. ; ; :
HOeelletrelch uud Preußen, - ſind belhe DBeyeſch-.
Sie können ſich leicht über das verſteßzen, was betdesn
frommt. Sie haben gefunden, daß sîe nacürliche Bur-
desgenoſſen ſind, und daß, wenn sie vetelnlget ſtad, ſis
nichts zu fürchten haben. OÖeſterteich hat durch selne gut-
müthlge Ehrlichkeit unſer Volk gewonnen.
unglücklichen Maaßregeln mit den z30 p. e. und den 16
P. c., die auf die Bankobligationen mußten uachgezahlr
werden, haben ihm dteſe Liebe nicht entzogen. Das Volk
sagte: ,„ Der Kaiſer könnte nicht anders. Noth hat
keln Gesetz!“ Und bei allem vem hat es immer noch dern
Glauben, daß der Kaiser, wenn er einmal könnte, ſicher
ſeine alten Versprechungen ecfüllen würde. ;
Holland iſt uns verwaudt in Sitte und Sprache,
unt gegenwärtlg als Freund gegen den gemeinſchaftlicheu
Feſ[rd. England iſt uns zwar ferne, allein gewogen wer-
den wir uus immer bletben. ~ Heere, dle so tapſer an
heißen Tagen miteinander gefochten, die blelben ſich im-
mer höld und gewärtig. Man ſieht dieſes hler täglich,
woie bir ſtörrige, der zurückhalteude Engländer ſich. so will-
lig dem Preußen nähert, – und w!e O
daten Immer mitelnander ſinn. IH W
Abrr wer Oelterreich und Preußen trennen will, iſt
ſeyn, gehört gerade nicht unter die wünſchenswürdigften
tumuliuarlſchen Auftritte im Valais royal, der vielletcht.
jene kleine Revolution vorſtellen sollte, viele tauſend
Pariſer in Ordnung, und errieb ſie lohne Schwierigkeit
auseinander, ohne daß von den angegebenen 30,000 Rus-
ſiſchen Kern tr uppen auch nur ein einziger Mann in
der Stadt war, um die Parlſer mit ſchrecken zu helfen.
_ Das Tagpzedlatt hat jenen Artikel aus elnem andern
geachteten deutschen Blatte entlehnt; aber es leuchtet aus
dileſer Thatsache hervor, wie gefährlich es iſt, auch guten
Blättern ſo auffallende Dinge nachzuerzählen.
No. 183 des Tagesblatts enthält unter dem Artikel. -
Berlin am 13. September ‘“’, über die Soldzahlungen
_ an das Preuzliſche Heer, gleichfals mehrere unrichtige
. Angaben. Das Preußiſche Heer in Frankreich hat we-
Her auf seine rückſtändige Löhnung Verzicht gerhan, noch
î HH berhauvt mehr Sold zu sſordern; es hat ſelne Nückſtäne
de gezahlt erhalten, und zwar nicht von Geldern, die
Dt Umſtand, daß zwei Oeſterrelchiſche Prinzen
proteſtantiſche Frauen helrathen, hat die Proteſtanten
dieſſeits und jenseits des Rheins ſehr beruhigt und ges
wonnen. îNhein. Merk.)
i. ._. CCoblenz, vom 25. Sepr. f
_ Sedo nachthellig auch sonſt die Pariſer Verhandlungen
für Deutschland ausfallen mögen, ſo hat ſich doch auch
manches Erfreuliche, manches gute Zeichen für die Zue
kunft, daraus ergeben: namentlich, daß alle Deutschen
Staatsmänner, ohne Ausnahme, über dle Ansprüche
Deutſchlands klar und encſchleden mlteinander einverſtan-
den waren. L ry: v.a.; (Rhein. Merk.)
_Französiſ<e Gränze, vom 29.6 Sept.
enn man erwägt, daß burch das ſtromweis geflose
sene Blut der Deutſchen die durch Bonaparte geſtüczten
Throne größtenthells wleder hergeſtellt ſind, so darf man
erwarten, daß den Deutschen doch auch elnmal etwas zu
Theil werden wird,
Selbſt ble
fficiere und Sol-
il we damlt ihre Gutmüthigkelt, ſich immer für ;
fremdes Jutereſſe auſzuopfern, nicht verſpottet werde.
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Kriegs ſchauplasß.
Aus elnem Privatſchrelben aus P ar i s ſind uns fol-
gende Berichtigungen mitgetheilt worden :
„„Das Tagesblacrt der Geschichte enthält in einigen
ſelner neueſten Stticke mehrere Artikel über den Zuſta nn
der Dinge in Frankreich, die niche blos falſche Ansichten,
ſondern zum Thell auch ganz falſche Thatsachen enthalten.
Ein Blatt, das és ſich zur Pflicht macht, die Zeltgeſchichte
mit hiſtorlſcher Gründlichkeir darzuſtelen, wird folgende
von etzem wohl unterrichteten Augenzeugen herrührende
Brxlchcigungen ohne Zwelfel niche ungern aufnehmen.
In No. 181 des Tagesblatts wird unter der Auf-
ſchrift: Krieges ſch aup la tz elnem andern Blatte nachr
erzähle, daß in Paris ſich dle Anzahl der franzöſiſchen
Offtlclere bedeutend angehäuft, daß es unruhlg in der Stadt
- geworden, und daß man: den Ausbruch einer kleinen (?)
Revolution befürchtet habe. Darauf heißt es welter :
„„Kailer Alexander aber ließ sogleich 30,000 Mann
„Kerntrupp en in die Statt kommen, hielt Heerſchau
„ber ſie, und ließ ſte einquartieren. Nun, da die Paris
„ler 12,000 Ruſsſiſche Sretvadlere in einer Linie über die
„Boulevards ſkehen sahen, ſind ſle wieder geduldig. “
Dles iſk turctaus fallſch.
ſchen Truppen Ilm der Stadt; die in Parls befindiichen
Deutſchen und Engliſchen Ker n trupp en ſind und 1wog-
ren ſtets mehr als hinreichend, dle Stadt mit allen Bor
napartiſehen Officieren (deren Anzahl übrigens aus be-
gieifllezen Gründen von den Franzoſen ſelbſt sehr vergnle.
fert und übertrleven angegeben wurde) im Zaum zu hal- der Felnd von belden, – und der Fetud von beiven
tn, und der General Müfßſüng, welcher bekanntlich Gou-
verneur von gatz Paris iſt, hat ſich kelnen Augenblick
devhalb in Veriegenhelt geſeßhen. Eine Preußiſch - Han-
nôverſeſhſe Wache von Zo Mann. hielt neulich bet einem
tiüver:
Es ſind gar keine Ruſſi-
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Geschichte.
No. 207. Dienſtag, den 17ten October 1815..
s U UDT U
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aus dem Preußiſchen gekommen, sondern von den Vor-
ſchüſſen auf die Contribution, welche von den Preuſen.
in Paris aufgenommen, und von den Franzosen inlt Ko-
ſten und Fin]en bereits wieder erſtattet worden sind,
Aus eluem Schrelben aus Parls, vom ezktes
w ru .... „Segtemßherx.. ; ; :
HOeelletrelch uud Preußen, - ſind belhe DBeyeſch-.
Sie können ſich leicht über das verſteßzen, was betdesn
frommt. Sie haben gefunden, daß sîe nacürliche Bur-
desgenoſſen ſind, und daß, wenn sie vetelnlget ſtad, ſis
nichts zu fürchten haben. OÖeſterteich hat durch selne gut-
müthlge Ehrlichkeit unſer Volk gewonnen.
unglücklichen Maaßregeln mit den z30 p. e. und den 16
P. c., die auf die Bankobligationen mußten uachgezahlr
werden, haben ihm dteſe Liebe nicht entzogen. Das Volk
sagte: ,„ Der Kaiſer könnte nicht anders. Noth hat
keln Gesetz!“ Und bei allem vem hat es immer noch dern
Glauben, daß der Kaiser, wenn er einmal könnte, ſicher
ſeine alten Versprechungen ecfüllen würde. ;
Holland iſt uns verwaudt in Sitte und Sprache,
unt gegenwärtlg als Freund gegen den gemeinſchaftlicheu
Feſ[rd. England iſt uns zwar ferne, allein gewogen wer-
den wir uus immer bletben. ~ Heere, dle so tapſer an
heißen Tagen miteinander gefochten, die blelben ſich im-
mer höld und gewärtig. Man ſieht dieſes hler täglich,
woie bir ſtörrige, der zurückhalteude Engländer ſich. so will-
lig dem Preußen nähert, – und w!e O
daten Immer mitelnander ſinn. IH W
Abrr wer Oelterreich und Preußen trennen will, iſt
ſeyn, gehört gerade nicht unter die wünſchenswürdigften
tumuliuarlſchen Auftritte im Valais royal, der vielletcht.
jene kleine Revolution vorſtellen sollte, viele tauſend
Pariſer in Ordnung, und errieb ſie lohne Schwierigkeit
auseinander, ohne daß von den angegebenen 30,000 Rus-
ſiſchen Kern tr uppen auch nur ein einziger Mann in
der Stadt war, um die Parlſer mit ſchrecken zu helfen.
_ Das Tagpzedlatt hat jenen Artikel aus elnem andern
geachteten deutschen Blatte entlehnt; aber es leuchtet aus
dileſer Thatsache hervor, wie gefährlich es iſt, auch guten
Blättern ſo auffallende Dinge nachzuerzählen.
No. 183 des Tagesblatts enthält unter dem Artikel. -
Berlin am 13. September ‘“’, über die Soldzahlungen
_ an das Preuzliſche Heer, gleichfals mehrere unrichtige
. Angaben. Das Preußiſche Heer in Frankreich hat we-
Her auf seine rückſtändige Löhnung Verzicht gerhan, noch
î HH berhauvt mehr Sold zu sſordern; es hat ſelne Nückſtäne
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Dt Umſtand, daß zwei Oeſterrelchiſche Prinzen
proteſtantiſche Frauen helrathen, hat die Proteſtanten
dieſſeits und jenseits des Rheins ſehr beruhigt und ges
wonnen. îNhein. Merk.)
i. ._. CCoblenz, vom 25. Sepr. f
_ Sedo nachthellig auch sonſt die Pariſer Verhandlungen
für Deutschland ausfallen mögen, ſo hat ſich doch auch
manches Erfreuliche, manches gute Zeichen für die Zue
kunft, daraus ergeben: namentlich, daß alle Deutschen
Staatsmänner, ohne Ausnahme, über dle Ansprüche
Deutſchlands klar und encſchleden mlteinander einverſtan-
den waren. L ry: v.a.; (Rhein. Merk.)
_Französiſ<e Gränze, vom 29.6 Sept.
enn man erwägt, daß burch das ſtromweis geflose
sene Blut der Deutſchen die durch Bonaparte geſtüczten
Throne größtenthells wleder hergeſtellt ſind, so darf man
erwarten, daß den Deutschen doch auch elnmal etwas zu
Theil werden wird,
Selbſt ble
fficiere und Sol-
il we damlt ihre Gutmüthigkelt, ſich immer für ;
fremdes Jutereſſe auſzuopfern, nicht verſpottet werde.