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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 174 - No. 195 (September)
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No. 184. Freitag, den 13ten September 1814.

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Kriegsſchauplaß.

Aus elner Bekanntmachung des Generals v. Dob-

ſchütz, im Journ. d. Nieder- u. Mittel- Rheins, erſtehe
man, daß in den Preußiſchen Provinzen am linken
Rheinufer nunmehr 6 Infanterie- und zwei und ein hal-
bes Cavallerle - Regiment neu gebildet worden. Jedes

Infanterie - Regiment beſteht aus 3 Bataillons, und hat

noch ein Reſerve- Bataillon. Die Commandeurs und die
Standorte ſind folgende: :
A. Infanterle.

Erſtes Regiment, Major von Schlechtendahl, zu
Gulſe; Reſervebatallon, Capitain v. Brofowsky , zu
Cleve.

Zweltes Reg., Major Köhn v. Jasky, Noyon; Re-
ſerveb., Capitaln v. Liebermann, Neuß.

Drittes Reg., Major v. Zglnigky, St. Quentin;
Reſerveb. Capitain v. Relchenbach, kin.

Viertes Regim., Major v. Ziegler, Complegne ; Re-

: ſerveb. Capitaln v. Lenz, Aachen.

Fünftes Reg., Major von Anſelme, St. Quentin ;
Reserveb. Capitain B;hrendt, Dûüneen. ;

; Sechstes Reg., Major v. Sell, Laon; Reſerveb. Ca-
pitain v. Steinwehr, Prumm. tit: ; |

Siebentes Reg., Major v. Bock, Marle; Reſerveb.
Capitain u. Herr, Coblenz. j j

Achtes Rege, Major v. Wnuck, für jetzt noch in
Kreuznach, Trler und Simmern.

dB. Cauvallerte.

Erſtes Regiment, Oberſt Graf v. Neſselrode, Aves-

nes. Zweites Neg., Rittmeiſter Freiherr v. d. Buſche- Jp-

penburg, St. Quentin. ( Dle Reſserven betder Regimen,

ter, unter dem Rittmeiſter Aßmus, ſtehen in Bonn.)

Das halbe Regiment, In den Gegenden am rechten

Moſelufer, wird vom Rittmeiſter v. Maſſow cemmandirt.

Sämmtliche Reglmenter gehören zum Armee- Corps
des Generals v. Kleiſt, und ſtehen unter der Inſpekcion
des Generalmajors v. Jagow. ;

ts Paris, vom 31. Auguſt.

Die entlaſſcenen Soldaten haben fich in mehreren
Gegenden zu Räuberbanden gesammelt und richten vielen
Unfug an. js _ C(Hambv. Correſp.)

Nismes, vom 23. Auguſt. :

t Dle Exceſſe, die am 1gten, 20ten und 21. Anguſt

zu Nismes begangen worden, haben, wie es ſcheint, die

Ankunft fremder Truppen bejchleunigt. Heute iſt dte
Avantgarde eines Oeſterretchiſchen Corps von 5000 Mann
hier angelangt. Morgen erwartet man die übrigen Theile
dleſes Corps. (Hamb. Correſp.)

_ London, vom rx. September...
Aus Allem geht, wle unſre Blätter lagen, hervor,

hmmm . Z

daß unser Kabinet mit dem ruſſ. Kalſer in Abſicht der
Franz. Angelegenheiten besonders tteitquug hcrfshrr.
Ö sw: . s9; (Hamb. Corr.)
Paris, vom x. September.

Die OÖeſterreicher machen Anſtalt, die Plätze Neu-
breiſach und Schlettſtadt zu belagern. Zahlreiche Trupe
penkorps und Artlllerie - Parks gehen dahln ab..

Aus Chambery ſchreiht man, 11,000 Oeſterreicher
ſollen durch unser Departement nach Itallen defiliren.
Der Durchmaxrſch wird bis zum 2. September dauern.

(Gazeite de France.)
Loudon, vom t. September.

Uuſere Zeitungen verſichern, daß Fouche in kurzer Zelt

das Miniſterlum verlaſſen werde, und bemerken es als

eine Aeußerung der Geſinnungen des Königs gegen Ihn,

daß er ſich nicht auf der Liſie der neuen Pairs befinde.
Der (Ihm zugeſchriebene, und in Engliſchen Blättern be-
kannt gemachte Bericht an den Kövig rührt, wie man
jetzt wiſſen wl), von elnem Hrn. Geal, einem elfriger
Bonapartiſten, her. Dleser war vormahls Herausgeber
des Journal de Parls, und Mitglied der Bonapartiſchen
Repräſentanten- Kammer. Seit der Rückkehr Ludwig’'s
K VUI. nahm er Thell am Independant. Er war früs
her auch Privat - Secretalr von Fouchsé. Der Artikel ins
Independant zu Gunſten Labedoyére's war von §

: - (Alt. Merk. ;

Paris, vom r. September.

So zuverſichtlich die heutigen Zeitungen auch die nahe
Abreiſe der Monarchen ankündigen, ſo dürfte ſie doch durch
neu elngetretene Umſtände wieder elnlge Verzögerung leis
den, wenlgſstens |Iſt es ſehr zweifelhaft, ob die Ruſſiſchen
Truppen, einer angeblichen Erklärung des Kaiſers Alex-
user zu Folge, Frankreich 1n wenigen Wochen räumetnr
werden. ; ? Ô

Indeſſen wenden die beiden Miniſter, die hier der
Leitung der Geſchäſte vorſtehen, jeder auf seine Weile,
Talleyrand leije und behende, Fouché kühn und derb,
fortwährend Alles an, die Integrität ihres Vaterlandes
zu erhalten, und das Intereſſe, das der Könlg perſöulich
elnſlößt, dient ſehr dazu, ihnen ihre Bemühungen zu er-
leichtern. Unſtreitig erwerven ſich die beiden Minlſter

_ große Verdlenſte um ihre Natton, aber es iſt ſehr unge-

wiß, ob ſie Dank dafür einernten werden, und ehe noch
der Kampf volendet iſt, den Fe jetßt gegen die künftige
Sicherheit Deutſchlands führen, werden ſie wahrſcheine

lich elnen andern zu beſteßzen haben, der ihrer eigenen Str

cherhelt gefährlich werden dürfte.
Ste machen ſich gewiß kelne Illuſion über die Stim-
mung, die jeßt in Frankreich herrſcht, wenn gleich die un-

ter ſtrenger Cenſur ſteheuden Zeitungen nichts davon ahn- -
den laſſen. Nach den Privacbrteften aus allen Gegendesw
 
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