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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 196 - No. 217 (October)
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îêNeo. 198. Mi tt w o ch,

Krieg sſchauplaß.

Haris, vom 10. September.

Französiſche Gutsbeſizer aus der Normandle, dle -
eben hier angekommen ſind, loben ſehr das gute Betra-

gen der doxc llegenden Pr:.ußen. Sie verhehlen nicht,

daß dle Gäſte ihnen etwas koſten, aber ſie rühmen durch-
aus die Ordrung, mit der das Nothwendige gefordert.

wird. Was ſte fürchten, |Iſt die Ankunft der verabſchtes
deten Soldaten der Loire-Armee, und der hochfahrende
Gelſt, den fie mlibxlngen werden; ſie sehen dann Privat-
ſtreltigkeiten unter den Milltairs betlder ,Ftzllereu f fats:
; t 1 : ; g. Zelt.
P aris, vom rg. September. :
Lyon, weiches ſich nach den von den fremden Au-
toritäten gegebenen Ber|prechungen ſchweichelte, daß es
kejne neuen Requlſitionen mehr würde zu entrichten haben,
iſt im Anfange dieſes Monats mlt einer Cortribucton
von 2 Ulllionen belegt worden, um den laufenden Dienſt
während des Monats September zu ſichern. Man wünlchte

in dieſer Stadt sehr, daß der Friede endlich abgeichloſſen
ſein möge, indem man die nuôthigen Summen für den

Monat Oktober nicht im Stande jein würde, aufzubörin-

zt P) qri:ke aus Malcha melden, daß Savary und

Lallemand bereits daſ.lsſt angekommen ſind. z
Man rechnet, daß ßis zum Abmarſche eines großen

Theils der Ruſſ. Arm-e elne Million fremder Soldaten.

In Frankreich geweſen iſte. . (Börtenl.)

Aus einem Schrrlven aus Paris, vom 19. September.

Man iſt hier noch fortdauernd in einer ſchmerzhaften
Ungewtßhelt über den größern oder geringern Antheil,
den die allirten Mächte an der innern Lage von Frank-
reich nehmen werden. Werden ſie uns allen unsern Lei-

benſchafcen unter der Anführung überlassen, daß. ſte unſee.

ke Unabhängigkeit respektiren wollen, oder werden ſie
ſtrenge Maaßi egeln veranlaſſen, um die Apoſtel der Un-
urdnung, der Anarchie und Verwüſtung mie heilſamem
Schrecken zu erfüllen? Eluſichtsvolle fremde Staatsmän-
ner ſtind der Meltrung, daß Milde und Narhſicht zum

zweitenmale die Ruhe von Europa compromittiren wür-

den. Zwel Kabinerte sind besonders etnſtimmig in dteſem
Punkte. Es bleibt ein Theil der alllirten Truppen ln
Frankreich; allein mehrere andere Sachen ſind noch nicht
definlttv beſtimint. Alle rechtliche Franzoſen bejorgen nichts
mehr, als wieder unter das
volutionairs zu fallen. j
_ (Hamb. Correſp.)
] Paris, vom 22. September, |

Fürſt Tal yrand, arbeltet jetze haufig mit dem Könl-

ze. Eine Zeitiaug war er ganz unthaug: ſelt er aber

blatt der G



Joch und das Beil der Re-



uu.

E . N



den sten October 1815.

IZ etrîtzns
Mf V U J u

den S über Fouché davon getragen, iſt er wieder ſehr

CI. d. M. u. N. Rh.)
Paris, vom 22. Sept.

Das Fort Salins |ſt in der Gewalt der Oeſtreicher.
sr zu! entwafsnet. Die Artillerie iſt am Dole 17ten

geſchäftig.

(Journal General.)
Par is, vom 23. Sept.

Der F. M. Blücher iſt aus Caen am 2oſten um 6
Uhr Morgens mit selnem ganzen Generalſtaabe abgerelſet.
Er hat zu Navarre Nachtlager gehalten, und |Iſt den an-

dern Morgen um 3 Uhr wieder abgereliſet. Der Inten-

dant des Marschalls ging voraus, die Relais zu berichtls
gen. Sechs Officlere deſſelben ſind heute zu Paris ein-
getroffen. Das Haupiquartler wird einſtweilen zu Verſail-

les ſehnn. Die Preuzlſche Garnlſon ſoll nach nnd nach

ausziehen (aus Caen). Sie wird aber durch andre Trup-

pen erſezt werden. Der Herzog von Aumont wird ſich

auch nach Parts begeben. : ; ;
(Journal General).

Dle hölzernen Baracken In den Höfen des Hötel ds
Soubise, welche für dle Preußen befiimmt geweſen, wer-
den jezt abgebrochen und verkauft.
. 15 ; e (Tournal de Paris.)

Der Kalſer von OÖeſterreich iſt heute nach Dijon ab-
gerelſet, und wird dann geradeswegs nach Mailand reiſ-n.
Eine Ruſſ. Fregatte |ſt beſtiimmt, die Equipagen des
Kaiſers Alexander abzuholen. Ste iſt 1n Havre ange-
keuies. (Gazette de France.)

Der Feldmarschall Blücher |ſt dieſen Abend In Pas
ris eingetroffen. - :

Ein Colonne von zono Mann Preußen, vom rſten
Armee, Corps, iſt durch St. Germain en Laye gekommen,
um zu Evreux Cantonnirungen zu beziehen.

Das dritte Armeecorps bleivt im Departement der
Seine und Olse, und das 4te Im Departement Calvados
vorläufig cantonnirt. General Rapp iſt zu Paris einges
troffen. Er wird auf 2 Monat ins Bad reiſen.

Der General Deſſolles beauftragt die Nationalgarde,
daß ſie jeden Journalcräzer arr-.ttren soll, der etwas an-
deres als den Titel des Journals ausruft.

Der General Tanenzien hat an den franzöſiſchen
General le Sol de Griſſolles, Befehlshaver der königl.
franzöſiſchen Armee in Bretagne, einen Brief erlaſſen,
worin er in deſſ.n Vrrlangen etnwillligt, daß die Preu-
Biſchen Soidaten nicht in olzjeuigen Cantonnements dringea
 
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