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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 196 - No. 217 (October)
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Lz

. T-.

J U) q
îKriegsſchauplaß.
Paris, vom 26. September.

In den Departementen der Saone und Loire iſt el-
ne höchſt gefährliche und beunruhigende Viehſeuche ausge-
éeosto. mehreren franziſiſchen Departements giebt es
noch Haufen vot: wüthenden Menſchen , welche Aufruhk

prertgen, und ſich daſür einfangen ud mit den geſl'tli-

. ar i
hen Strafen züchtigea laſſen. (F. H. P. A: Z))

Paris, den 26. Sept. (Aus dem Schreiben eines ;

, Preugße n-.)

Die Unzufriedenhelt mtt der gegenwärtigen Lage der
Dinge ſteigt mit jedem Tage,, der Hof wird mit jedem
Tage verhaßter, und der große Haß, den die Franzoſen
geg:n dle fremden Steger hegen, hat neben den andern

natûrlichen Ursachen auch noch besonders eine ſtarke Quel- .

le darin, daß wir dieſen Hof und. deſſen verhaßte Grund-
lite zurückgebrache zu haben ſchetniun, und noch jetzt ges
ga. die Volksfittnme zu ſchützen und zu halten fcheluen.
Wir hagen milt. Recht btos scheit on , denn die Sache
„hat ſieh elgeutlich von ſseloſt gemacht, uud Fouché idbagte

és it drn Tageu unſers Eitrückens in Paris, den Fran-
zoſeu, dutch ſelne üetannte Botſchaft an die Kammern,

vorzuſpiegeln, die Rückkehr und Wiederetaſetzunz der
Bourbons ſeh die unauswrlchliche Bebiugung, unter welcher
dle Verbüudeten Frieden mit Frankreich machen. wollten !

, 1B Engländer all-in führten yielleicht eine ſolche Spra-

Je; den übrigen Verbündeten iſt ſie nteht eingefallen, am

; „uwenlgſieit den Ptcugee. © ih
M.... ~ . Die Bourbons haben ſich ſeibſt
wleder auf den Thron g.ſctzt, uud das Geſcheheae, dem

man sehr schicklich hätte vor b eug e n können, wäre nur mic

Unlchieklichkeit ab zu andert geweſenn. „En. –~–î ? ~

t . Fr.. >.. .. Dag getvlß in Frasukreich, ſohald

wir nur den Rücken wenden, Unruhen ausbrechen, ſo iſt
es um ſo nôthlger, daß wlr Deurcschen für dlejen Fall
unſre Gränzen geſichert haben; darauf dringt das preußi-

ſc<e Kablnet bel den Friedensverhandlungen am metiſten,

uud hat dabei die Zuſtimmung deutscher Mächte; der
HFürſt von Hardenberg |teht an der Spitze des Betretdens
dieſ.r großen Nationalangelegenhelt der Deutſcheu, und es

wäre nur zu wünſchen, daß ſein Wollen und Thun über:
. al gehörig unterſtütt würde!

: Wenn auch viele unuſrer
Hoſnuungen uuerfälle bleiben, H * ~~ @ | daß
î uuſre Hofnung wegen des nach dem Vereln mit Deutſch-
land ſchon jetzt seufzenden Saarbrück:ns gewiß erfaüt
Werden wird. Die braven Einwoÿner dieſer Stadt haben
î_ „allen Gejahren Troß geboten, und mehrere Deputationen
geſanve, um dieſe Veretutzung zu erzwecken. Wle sehr

Tag e sblatt der

No. 205. Sonnabend, den 14ten October 1815.

ſeitdem auch von Nelun rrvirklich abgereiſt.)



G e ſ ch i ch t e..

%







IMmmean

lhnen dies, wenn ſie dennoch franzöſiſch blleben, nachgere

tragen würde, ſieht man aus der Erslteerung, mlt wels
cher ſchon jetzc dle hleſigen Zeltungen diele Sache darſtel-

lenz ſte ſprechen davon, ais wenn die Saardörückter lelsse
hafte Franzoſen, und nur Elntge unter ſhten so entarter
wären, eln fremdes Joch zu erbetteln ; eln fremdes Ioch, .

wenn Deutſche deutjch zu seyn begchren ! Die Saardbrük-
ker werden ben Zeitungsſchretbern die Antwort richt schul-
dig bleiben. ; CAUg. Zeir.)

P ar is, vom 3. Oct. ;

(Auszüge aus Pariſer Blättern.) w

Der Kalſer Frenz wlrd morgen von Melun abreiſen.
Sonnabend Morgen iſt er von Fontatnebleau, wo er
übernachtete, dort elng:troffen, und iſt im Haule des

Königl. Anwalds abgeſtlegen. Ju den vorhergehenden

Tagen hatten ſich mehrere Oiſterreichilche Corps dort ver-

sammelt, um die Revue zu paſſiren. Die Truppen ſchie-
nen ſtch darauf ſ*’ weſtlich zu wenden. (Der Kaiſer iſk

Der König von Preußen hat Paris noch nicht vers
aſſen. f :
f Der Baron Vitroies iſt zum Gesandten in Copyens

hagen ernannt. . .

î DHaron Anfsketten iſt Ruff. Seits zurn Mils«iſter belin
Dentſchen Bundestag „ernanut, welcher den 1. Novor.

eröffnet werden mine. t -
Tric Det hst! des Preuß. Heeres, welcher nicht in Frank-

i ſol, hat ſchon den Rückmarſch ange-
trete. t t E !

Das 5té Corps {wahl beſſ.r das 6te) welches iu
Bretagne geſtanden, unter dem Befehl des Generals Tat-
enzien, iſt bereits auf dem Marſch nach der Grenze zu,
und wird Paris nicht beriüßneenE.. U
. Die Herzogin von Otranto I. den 253. Sept. zu
Verdun angetommen, den andern Morgen .ſt ſîie, nach
M' zu, gsogerelſen. uw. U tx q.
. „.. Qorerual des Déhats.)
Heute vor der Meſſe hat der Köntg eiue Deputatlot)
der Vendee.Armee zugelaſſen, beſtehend aus etwa 20 Ofs
ficleren und Unterofficieren. e *

Um 1 Uhr kam der General Pozzo di Borgo, Ge-
ſandter des Ruſſ. Kaiſers, zum König, 1n Begleltung des
sf FelietÜtetkces, und eines Adjutanten des Greßr
ürſten Conſtantin. ; t te es ;
.: k Das Osſterreichiſche Lager bet Dijon beſtznd am 26.6
Sept. aus 99,090 Mann. Die Zahl der Bagage Wagen.
f Ache anzugeben, Jedes Regiment hat, außer ſetiein
gerööh. lichen Material, noch 8 ~ 16 Wagen voll aller Arten
"Proviant. Die Ledensomtttel ſiud ln größerem Urverftuſse

vorhanden, als wenn dle Truppen wietlich zi Feide zôe

gen. Heerden Kühe, Ochſen und Hammel hilden elue
 
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