Tagesblatt der Geschichte (1815)

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Deuetſfehland..
Wien, vom 10. März. ;

Noch immex ſind keine h th ute Nachrichten

über den Flüchtling von Elba eingelaufen. Nach
einigen iſt er In Tou lo n gelandet, nach ändern von den

Ö Engländern noch auf dem Meere in der Gegend von

Genua eingeholt worden. Man erwartet nit jedem Au-
genblick das Nähere. L L c r z LL
(Mach elner ſo eben aus Mainz in Berlin eingetroffenen
nicht offlziellen Nachricht ſteht Napoleon gelandet am Var.)
.. Schreiben aus Wien, vom 3. März,
Dem Vernehmen nach iſt die Wiederherſtellung des

Königreichs der Lombar det bejchloſſen und darf
man elner Bekanntmachung darüber bald entgegen ſehen.

Es „soll ein Erzherzog zum Bicetöänig in der Lombardet
<..unt werden, weicher abwechljelnd in Mayland und in
Venedig reſidiren wird. Einſtweilen 1ſt der Graf von
Saurau zum Statthalter in Mayland und der Graf
voi Boes zum Statthalter in Venedig ernannt worden.
d ve allgemeine Zeitung enthält foigende Darſtellung der
w de, denendie Topogr a ph te in O eſt rei ch 1hre der-
'] Viellkommenheit verdantt Als der Crzherzog Kar l
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: !ß |1den, noch nicht t.. t es ur fr e u
f aufzunehmen. Dieſem Beteyhl zufolge bildete der

_ weùuekal Quartiermeiſterſtab drel Mappierungen, von de-
nen die erſte unter dem Generalmajor Anton Freiherr
v. Zach (nun Feldzeugmeiſter) das Herzogthum Venedig ;
die zweite unter dem Obriſt L ulz Tirol, und die dritte
unter dem Obrlſt Mey er v. Heldenfeld Weſtgalllzien
milltäriſch aufzunehmen, zu zelchnen nud zu beſchreiven
beſtimmt war. Eine vierte Abtheilung des General- Quar-
ttermeiſterſtabs war unter dem Obriſt Proh1ska beſtimmt,
in Wien die Zeichnung einer Monarchiekarte, und ote Ko-
pirung mehrerer Aufnahmen u. ſ. w., zu deſorgen. Zu-
gleich hatten Se. kaiſerl. Hohelt befehlen, die In dem
hofkriegsräthltchen Archio vorhandenen Karten, Zeichnun-
gen, und retn militäriſchen Acktenſtücke auszuheben, und

aus dleſen ein neues, von dem hoftriegsräthiichen Kauz-

lelarchiv getrenntes Krtegsarchiv zu bilden. Die Leltung
deſſelben erhtelt der Generalmajor Gometz, und hier wurde
elne Sammlung von allen mögllchen militäriſchen Bü-
c<ern, Karten, Plänen u. s. w. angelegt, wle ſie (Parts
6sT§r etor rt "tultrtier Vpdütng.? Gens
ral Zach, überzeugt, daß elne gute Aufnahme von elner
"Prov nz uur beſtegen kaun, wenn dle Punkte der Karte
ſowohi unter ſich, als auch mlt den Hauptpuukten der

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Vu: Mittwoch, den 15ten März 1815. |

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(Hamkh. Lorreſp.). -



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Erdkugel orlentirt ſind, lleß ſogleich elne. Stautliyie meſe
ſen, auf die ein trigonometriſches Net gebauet wurde,

deſſen Aeſte ſich mit dem Meridian von Padua verbann.

deu. Zur Beſtimmung der Winkel wurde vom Erzher-
zog Karl auf Koſten etner Privatkaſſe ein Theodollt aus

England verſchrteben, und mehrere Splegelſextanenzen.

braucht. Da bis zu dieſem Zeltpunkt 1n Öeſtreich die

militärlſchen Aufnahmen auf bloße geometriſche Triaugnu. .
lirungen mit gewöhnlichen Aſtrolabien oder Megztiſchen

gegründet worden waren, die natürlich nicht die Genau-
igkeit trigonometriſcher Meſſungen geben kounten, ſo ge-

bührt dem Genuersol Zach die Ehre, in OÖeſtreich zuerſt

die genaue mathematriſche, den Fortſchritten der Wiſſen-
ſchaſten und der Vervollklommung der Inſtrumente ange-
meſſene Grundlage bei militäriſchen Auſnahmen angerven-
det zu häben. Wie er hiebei vorging, hat er in der mo-
natlichen Korreſpondenz zur Beförderung der Erd- und
Himmelskunde ſeines Bruders Franz Ftelherrn v. Zach
dem Publikum mitgethelll. Aus den öffentlich erſchiene-
nen Karten vom Herzogthum Venedig. in 4 Blättern,

und von Wefltgallizien in 12 Blättern iſt zu erſehen, daß

ber Ausdruck und dle Zeichnung des Terrains bet beiketr
Üufnahmen nach der bis dahin üblichen Art belb-halten
und 1n ſelden keine Fortschritte gemacht wurden. Der
Tiroler Mappterung war es vorbehalten hier die Bahn zu
brechen. Der Direkror derselben, Odbriſt Lutz, hatte dem
damaligen Major Petrich (j-t Gineralmajor und Die

rektor der ungariſchen Militärakademie zu Watzen) den

Auftrag gegeben, mit den jüugern Offizieren des Generaen
Quaktriermeiſterſtabs eine Settlon aufzunehmen, um elne

Gleichheit ſowohl bel der Aufnahme als tn der Zeichnung

zu érzielene, Major Petrich, von der Natur mit einem
richtigen Blick, und einer zum Zeichnen beſonders geeig-
neten Hand begabt, verband mit einem durch vieles Auf-
nehmen geübten Auge eln tiefes Studtum der Natur.

î Gleich seine erſte Aufnahme des Salztergs bei Hall ere

regte allgemeine Bewunderung, Man glaubte die Natur
ſelbſt in Ihrer Form und Farbe mit ihrem Ton und threr
Haitung auf die Ausdehnung des Maaßfabs zurück ge-
führt zu ſehen. Mit Wohlgefallen folgte das Auge dem
ganzen Gebirgsgaug, deſſen Hauptrücken, Haupt, und
Nebenäſt-e, Spitz-n, Platten, Schluchten, ſteile und sanfte
Abhänge und Stürze man mit einem Blick unterſcheiden
konite. Eben so war das übrige Detail des Texralns
auf eine blsher unbekannte Art vervollkommnet. Nach
Ihm bildeten ſich die Offiziere des General- Quartlermele
ſterſtats, und so entſianden die schönen Aufnahmieblätter

E'! Roveredo, Trieut, Botzen, Schwatz, Insbruck

y. ] W-! - : sa: 17: L

Der Krieg lm Jahr 1805 unterbrach dleſe Arbelt.
Kaum war der Friede geſchloſſen, und kaum hatte der