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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 218 - No. 238 (November)
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. Tagesbla

m matt bt Er

No. 2-29 Freitag, den

in Jure Preußen.
jac 1 Berlin, den 17. Nov.

B: Kelvtaz . . Morgens.) ;
*; Shre Maj. die Ruſſiſche Kalſerin iſt geſtern Abend
um 11 Uhr in Potsdam eingetroffen, und wird heut
yier wk aben ſich alle Anſtalcen |
holung durchaus verbeten. ; §

Saarbrücken, vom 6. November :
Öffizielle Nachricht an den Herrn Stadt - Kommandanten

. von Saarbrücken. “ j
Ew, Hochwohlgeboren beehre ich mich, vorläufig hler-
durch zu benachrichtigen, daß nach der bereits abge]chloſſe-

zur felerlichen Ein-

nen Ueberelnkunft der hohen verbündeten Mächte ſowohl

unter ſich, als mit der königlich franzöſtichen Regierung,
die Stadt Saarbrücken, und überhaupt der ganze, nach
Inhalt des Pariser Friedens vom 30. Mai 18.14, bei
Frankreich verbllebene Thell des Saardepartenrcuts, mlt
Preußen vereinigt, und küuftlg zum Großherzogthum Nies
derrheln gehören wlrd. Ö ;

Dle preußischen Truppen, die ſich bereits in Marsch
geſetzr haben, werden in elwigen Tagen militairiſchen Be-
lz nethzmen. ; z ; ;
ſih m Hochwohlgeboren erſuche ich ganz ergebenſt,
Ihre Vorsorge datür gefälligſt eintreten zu laſſen, daß bis dae
hin den Einwohnern br Stadt Saarbrücken, und dem
Kanton Saarbrücken und Sr. Johann der Schutz der
verbündeten Mächte gegen jeden etwa beſorglichen achs
theil gewährt, und alles von Ihnen angewendet wcroe,
was lhuen auf irgend elne Art den inrerimiſtiſchen Zuſtand
erschweren dürfte. Ich vertraue hierin um Jo mehr auf
hen Elfer und die redlichen Bemühungen Ewr. Hochwohl-
geboren, als Ihnen die sreundſchaftlichen Verhättnlſſe
zwiſchen beiden Sraaten hekannt ſind, und des ruſſiſchen
Kaiſers Majeſtät die Dienſte, die Ewr. Hochwohlgedoren
in dieſer Angelegenheit der preußischen Regierung leiſten,
gewiß ebon so wohlwollend, als des Königs Majeſtät ex-

ennen weden. u.
_ Harls, den 2. November 1815.
. O . Der gehetme Staatsrath,
.. Sltägemam.
In Auftrag des Herrn Fürſten von
Hardenberg rst...) §

4 { Deatſchlann.
"4 11 © Eſrantksuxx, vom 7. Nov. —
Man erägt ſich hier mit cem Gerüchte, daß ſich noch
vor Eröffnung des Bundestages, deren Epoche auj den

u, Februar hinausgeſetzr it, eine Art von Congreß iu

tt d e r ;

ben Könlg von

Ge s < j ch t e.



E.

Ü EC-

17ten November 1815.

DM DI

hleſiger Stadt verſammeln werde, auf welchem die Ent-
ſchädlgungen und Länder-Austauſchungen der verſchiedenen

deutschen Fürſten definitiv ins Relne gebracht werden
ſolen. In wileferne diejes Gerücht Beſtätigung bedarf,
muß. ſich In wentgen Tagen zeigen. Bis j/'1lzt bemerkt

man noecéh keine Anuſtalten zum Bundestage; vicle Ge-

ſandte haben noch kelne Quartiere gemiethet, von andern
kennt man noeh nicht einmal die Ernennung.
Die Hälfte der Brücke, die zwiſchen Kehl und

Straßburg über den Rhein führt, iſt von Frankreich an
das Herzogthum Baden adgetreten worden.

Geſtern Morgen ſind die noch hier geweſenen Ruſ-
ſiſchen Truppen nach Lothringen zu Ihrem Corps abge-
gangen. |

Bis den 15ten d. erwartet man hler den Fäüeſten
Hardenberg von Paris. js .

V om Niederrhein, vom 6. Nov.
Gn der. Myrgteſtatlan der Proto ſtanton gu Mistress ar
: rankreich heißt es unter andern: Wir
hatten Urjache auf unſere vielfältigen Beſchwerden und

Klagen, von Ew. Maj. eine offene und feierliche Erklä-

rung zu erwarten, aber wir ſehen mit Betrüudulß, daß
Ew. Maj. in dieſer wichtigen Sache eis gänzliches Seill-

zweigen beobachten, und die Unorbnungen und Gräuel

täglich überhand nehmen. Unter . den Augen der Oeſtere
reicher wurden am roten und 15. Sept. proteſtantiſche .
Häuſer geplündert und verbrannt. Kinder wurden ibren
Eltern entriſſen, um in kathollſchen Kirchen getauft zu
werden, ja viele reformirte Familien warden ſogar ges
zwungeu, in die Meſſe zu gehen. ;

Frankreich.
Paris, den 6. November. 1
y _ Ulus franzôſiſchen Blättern )).
Marschall Ney ſitzr in der Conxctegerle in dewrſelben
Kerker, worin Georges gefangen geh.ilten wurde.
Der gettrige Moniteur euthält den ausjührlichon Bes-
richt üer dle mertwürdige Sitzung der Pairs- Kammer,
vom 3. Novemöer. s é
J„Gleich nach der Verleſung des Protokolls der lets-

ten Sitzung erhov ſich ein Pair und ertlärte, ſelne Ab-

sicht jet zu verhjuvern, daß eurch die Bekannttnachung
geÿäſſger Bejchulviguugen, wodurch die Zwecke ui:6 Bes-

ſchluſſe der Kammern uud der Reglerung auf etlte vcoshafte

Weije heravgewürdigt wären, die Unverletzlichteit der

_ OPalrs gemtßeraucht würde. Deswegen ertläre er fich
Hegen den Druck einer in der legten Sitzung mtig 1heilbe .

ten Jiede. In dieler Rede würde behaupt:t, daß «1n Ges

: ſetz, welches die Kammer der Deputlxeten uud eine große

Matioritat oer Pairs gegen oie Verdächtigen d will zt hge.
be, mehreren 1000 Polizei Beamten das Zecht verieihe,
 
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