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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 218 - No. 238 (November)
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A.



Tagesblatt der

DD d

Geschichte. .





. . V. 228 Mittwoch, den 1zten November 18 t5.

D Z cUUUss

... Greufen,.

; ; Bertin, den 15. Nov. ss

Hus ruſſiſche Reg. Friedrich Wilhelm, welches
geferu hier ausumarſchlrte, iſt von Sr. Maj. bis Weiſsen-
Fee gelettet worben. . s j

Dort. war eine Mahlzeit angerlchtet, wobei das
Öfficiercochs mit Weln, und die Gemeinen mit Bier und
Hrantwetn retchlich bedlent wurden. Darauf empfohl ſich
das Regiment mit élnem dteimahligen Hurrah, und Se.

Maj. nebſt den Prinzen und dem. übrlgea Gefolge keyere
nach cer Reſidenz zurück. .:
: cCölln, vom 3. Nov.
¿. Von den durch die Franzoſen in [ jahr
weggeſührten Säulen des Doms zu Aachen ſind 12 Stück
“aus Parls daſeltſt wieder angekommen, worunter ſich die
H lcduſten b finoon. Auch der koſtbare und seltene Co-
dex aureus |Iſt In Aachen zu sehen, Beſonders iſt der
Deckel außerſt reichz eine einzige Camee deſſelven, ein Sar-
donix, wird auf ‘180,000 Fr. geschätzt. Der Miniſter v.

Ö Alteuſtein hat ſich. dei der Auslleferung der Kunſtwerke

sehr ihâttg bewieſen. Als Denon entlich sah, bag alles

vergeblich |: y, soll er, vielleicht das erſtemal in seinem Le-

ben, in Thränen ausgebrochen ſeyn, und den Catalvg weg-

gewortſen haben. Die Laune ſelnes Nachfolgers dürfte

durch die Nachlese der Allirten noch zuweilen verdorben
werden. Eck : .. . FL ess
Deuetſchland.

München, vom 3. November. :

Am Z28ß’ten vorigen Monats wurden in dem Stahl.
Ofen der, zu Kloſter Schleißheim bet München, von dem
Kammerhern Herrn Grafen Arensberg nach enaliſcher
Art neu erbauten Stahlfabr'k, das erſtemal Einhundert
Centner Stahl aus vaieiſchem Eiſen vollgebrannt. In
Gegenwart einer Commiſſion von der köntgltchen Acude-
mie der Wiſſenichgiten, und des geſchickten Stahlarveiters
Herrn Schnetter von hier, wurden verſchiedene Proven
von dem Herrn Grafen ſelbſt gezogen, und einige, auf

Tefehl der anwesenden königitchen Kommlſſton, von Hrn.

Schnetter ſoglelch In der daſigen Wertſtädte raffinirt und

aurgeichtiledct. Die Vorrreffichkeit ~ic) s aus bar ljchem
Sven erzeugten Stahls hat alle Erwaicung übertroffe-..;

der Bruzy iſt völlig rein, und ſehr fein im Kern; er üter-
triſt an Weiße den engliſchen. Dabet beſiltt er eine Hätte,
daß man Glas damit ſchneiten konnte. Die ksnigitchen

Halutteuwerke Obereichſtäht ‘und Bergen, dle bairiſchen
_ OHrlvathüttenwerkt des Hrrru Grafen Max v. Preyſiag,

uud die des Herren gchelmen Referc:tndärs v. Mann, ller
ferien den beſten Stahl vom jſ&wſten Korn. . Mehrere

in Sr.hl „Arbeltenbe Küpſtier haben dieſes ueue baleriſche

frühern Jahren.

Me ef

Product bereits unter ihrem Hamrrr, unb rûßmten deſsen

Vorzüge, selbſt vor dem engliſchen Stahl. Dteſsem zufol-
ge könnte eine Zeit kommen, wo man neben dem Steyer-
märkischen nach baieriſchem Stahl vorzugsweiſe fragte.
Auf jeden Fall dürfte Balern fkänſelg etulge Hunderttau-
ſend Gulden. jährlich. weniger an das Ausland zu zahlen.
haben. Ohne Zwelfel wico die Könlgliche Akademie der
Wiſſenſchaſten vächftens 1hr kothpetentes Urtheil ausſpree.
jest z H'annover, vom . November. s
_ Die vereinigte Landſtänden haben Sr. Königlichen
Hoheit, dem Herzoge von Cambrl | uta.

dge, burch elne Deputen

tion vorgeſtern nachſtehende. Addresse überreichte
Durchlauchtigſter Herzog ! |

: _ HGuaâdigſter Fürſt und Herr! :

ff Elne der erſten und theuerſten Pflichten, deren Er-

füllung ein Bedürfalß für die wieder vreſammelten Stän-

de des Königreichs „t, iſt die, der tapfern Könlgl. Hanus 4.4
növretſchen Armee und deurſchen L.rgion dle Gefühle des

Daaks und der hohetr Achtung auszudrücken, welche thre

Thaten in der glorreichen Schlacht von Waterloo den .

ganzen Lande eingeflößt haben. Die Königl. deutſche Le.
glon hat ihren ſchon früher erworbenen Ruhm von neue

aufs giänzendſts beſtäcigt; die uyrigen Königl. Hannoveen.

ſchen Truppen Haben, kaum erſt gebildet, den alten Ruf

Hoagnnöverſcher Tapferkeit von neuem begründet, uno mlt
ihren ältern Waffenbrüdern der Legion wesentlich zum
glücklichen und so glänzenden Erfolge einer Schlacht bels.

getragen, In der ganz vorzüglich die beharrliche Stanchaf-
tigkelt der Truppen entſchiede. Dte Srände und ſämmttli-
chen Lan‘ es Etnwohner fühlen ſich insbejondere auch von
der hôöchſten Achtung und dem wärmſ|ten Danke für ihre
braven Mitbürger der Landwehr durchdrungen; ſie haßen

durch ihren Heidenmuth die Vorrrefflichkelt des Land veht-

Syſtems auch in dieſem Königreiche bewährt; Männer,
und unter diesen Fawilienväter, welche nle zuvor im
Kriegsheere dienten, riſſen ſich von Ihren Familen los,
und zeigten als Anführer mir den ihnen untergetenen
Soldaten, daß Varerlandsliebe und Muth den Mangel lange
jähriger Uebung ersetze, und daß eln Mllitair Syſtem welches
den Nachbar m t den Nachbaren verelnigt, ihn nur pertodisch
ſeiner Heymath und bürgerlichen Verhältniſſen entzieht, da-
durch dielen Zweig der Staate-Ausgabe und die Stöhrung der
Gewerbe vermindert, dem Vaterlande zuglelch ein wahr-
haftes Nationalheer ſichercr, tapferer, von Licbe und Treve
g’g:n Ihren König und |1hr Barerland beleelter Kriegfee
gewähre. Geruhen Ew. Köntgl Hoheit, öle ehrerbteige_

HBitte der Stände gnädig ju geneymigen, daß dieſe 1hre

Gislunungen der hohen Achturg und des Dauks den

„ſämmttlichen H reren Generals, Offiziers, Unteroffiziers und

Soldaten der verſchtedenen Corps der Königl. Hannöver-
 
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