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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 43 - No. 64 (Maerz)
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Tage

No. z8. Mittwoch, den x=ſten

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sblatt der G

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März rg15.

MÜ > MID m

î Oa die Vorausbezahlung für das Neujahrsquartal des Tagesblatts der Geſchichte mic diesen

Meonart abläuft, ſo werden die Pränumeranten hiemit aufgefordert, ſür das nächſte Vierteljahr die

Vorausbezahlung mit Einem Thaler und Acht Groſchen Courane, ver Ausgang dieſes Monats zit leiſten.
Mit Anfang Aprils tritt der Preis von Einem Thaler und Sechszehn Groſchen Courant unabänderlich

ein, ohne daß denett, welche
Stücke verbürgt werden kann.

ſich etwa ſpäterhin erſt melden möchten, die Nachlieferung der erſten

Bei dieſer Gelegenheit wird in Erinnerung gebracht, daß das Tagesblaet der Geſchichte Bekannt-

inachungen und Anzeigen aller Art
Zeile aufzunehmen bereit iſt. §
. . G

für die Insercionsgebühren von Einem Groſchen Courant für die

Die Realſchulbuchhandlung



Deutschland. j

Hamburg In den beiden erften Mon athen des

a h re s 1815.

Wir haben in 157§ leßten Berichte dle Lage Ham-
Uurg's zu Anfang des gegenwärtigen Jahres dargeftesle.
Selt demſelben gingen und gehen die angefangenen Vor-
[chritte und Verbeſſerungen in ihrem einmal eingeleiteten
Gange sort. Nicht schnell und zauberhaft durch den in
t 5CH?; L15; V MG CRU.
derungen D ra U. E Vielmehr
bedarf es des langen und langſamen Zusammenwirkens

und Zuſammentragens Vieler, um das gemelnſchafcliche
Rtel zu erreichen, welches aver auch feſt gehalten und dem

Beſite ſchwerllch wieder entrückt wird.

Ngch dem der auf den 10. Jänner beſtimmt gewe-

ſeno Abmarsch der noch hier befindlichen k. ruſſiſchen
Truppen, durch die lantgeäußerte Entrüſtung der Zu-
ſchauer Im Schauſpielhauſe, über das Betragen eines Of-
ficiers, wegen verlangter Genugthung elnſtweilen aujge-

Halten worden war, fand dieser Abmaerſch dennoch 2 Tage
ſpäter, am reten, ſtatt. Nur Kranke und Verftümmelte,

tvelche im Sommer von Lübeck zu Schiffe nach ihrem
Vater'ande zurückgehen sollten, blieben unter dem Befehle

des Oßerſten v. Wollmar zurück; in allem etwa. 12 bis

r oo Perſonen. Das Hauptquartier folgte den Truppen
am 26ſten, und der tapfere General Bennigsen, nachdem
er noch am u15ten die zuerſt offenclich auftretende Bür-
gergarde in Augenschein genommen hatte, verlicß am

YJoſten Hamburg auf imme.

So wurde denn dieſe Stadt, mit der bei U-bergabe

. der F-cſtung auſeriegten Verpflichtutig, die Weréc dis zur
Entscheidung des Congreſſes unb:rührt zu laſſen, vem

22. Jänner aun, der Bewachung ihrer eigenen, mit deu

etwa r00u0 Mann ſtarken Stadcſoidaten, den Dientkt ver-
ſehenden Bürger, anvertraut. Nur die Kauonen ducicen
von det Wällen abgeſührt, die Palliſaden ausgezogen

des Teinen

werden: beldes gegen das Verſprechen, ſelbtge bel der ere

ſten Aufforderung herzuſtelen. Noch wurde diese Entfeſten.

gung durch den zufälligen Brand eines großen von den

Franzoſen erbauten Blockhauſes vermehrt, welches fienr..ſt

mehrere hunderttauſend Mark, Kaufleuten früher ges

teten. F! jet von den Flammen verzehrten Bauhol-
zes enthielt. u . :

Indem aber auf dleſe Art dle &uſſere Erſcheinung

Staates, soviel es die Unbeſtimmtheit der

Gegenwart zuließ, begründete wurde, fahren deſſen Bewoh-

ner unermüdet fort, dle innere Verfafſung deſſelben aus-

zubilden, und dem Beſſern anzunähern.

In einer am 16. Hornung gehaltenen Bätrgerſchafé
wurde dle künftige Gerichtsverfaſſung ſehr reiflich errws-
gen, aber. die Entscheidung über dieselbe, wegen der man-

nigfaleigen aufgeſtellten Gründe und Gegengründe, bis

zur nächften Sitzung vertagt. .
Die dem Entwurfe zu dieſer Gerichtsverfagung aß-

gehende dritte Inftanz konnte, wie begreiflich, beim Mann. Ö
gel eines Reichsgerichts nicht feſtgeſeßt werden. In dera ;

geſsürchteten aber nicht geglaubten Falle eiuer Nichther-

ſtellung des geliebten und gewünſchren Reichsverbande,

war die Rede davon, in Bergedorf, einem Hamburg und
Lübeck gemetnſchaftlich gehörenden Städtchen, einen höch-
ſten Gerichtshof für die Hanſeſtädte anzulegen, zu den
ein benachbarter Fürſt ſich nicht abgeneigr geäußert hat,

für ſein Lano mitzuzutragenn.

Merkwürdig war noch dieſe Versammlung der Bür-

: gerſchaft dadurch, daß in derjelben juerſt Karholiken unn

Reformtrte als Aniührer und Hauptieute der neuen Bür-
ger-Bewoſf ung erſchienen, uno mitſtimmten, denn dieſe
beiden Glaubenspaitheten hatten das thnen ſchon im vo-
rigen Jahre beiviligte Recht, in der Bürgerſchaſt, iovaid
ſie er~geleſſen warea, zu erſcheimen, niche beuuße, ſondecsw
zurück zewieſen, da ihnen mit demſelben dle Beolngqung

auſeriegt wurde, nur in die Bürgerſchatc, nicht aver zen. :
den höyeru Aemteru und Wäücden, nocy weniger zu Osere
 
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