Tagesblatt der Geschichte (1815)

Tagesblatt der 6





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f êKriegsſchauplaß. .
| Hamburg, vom 10. Auguſt. M 4
Relſende, die aus Paris komtnen, verſichern, daß in
allen Häuſern, wo Preußen ſind, man ihnen mit Allem

im Ueberfluſſe entgegenkommt, während man den Eng-

ländern, well fie nichts verlangen dürfen, auch keinen
Trunk Waſſer umſsounſt gledt, . Daran erkennt man die
Franzoſen, dle ſehr ungern geben, wenn ſie nicht mit
Gewalt dazu gezwungen werden. (lg. Zeit.)
(Allg. Zeit.

P arls, vom 22. Augulk. ap
Auszüge aus Pariſer Blättern. j
Der Könlg wird den 25ſten um x Uhr die Herren
Gesandten und Minliſter der verbündeten Mächte em-
pfangen. ſ j ; f

Die Herren



No. 1 16. Moutag, den ten September Le

f §



He schi hte.





ZIV Uermrs

. : z! Marſellle haben neuerdlugs tumultuariſche Scenen ſtatt
gehadr. | ; '

.. IU. dett ſüdlichen Departementen von Frankrelch,-

vorzüglich in Herault, verelutgt ſich der rellgiöſe Fanatls-

mus mit dem polttiſhen, um alles in Feuer. und Flame

men zu ſetzen. Besouders in dem letzten Departement ( :

dle Verwirrung und .die Mutchloli„keit ſo groß, daß ulele

Gerlcheshöfe geſckloſſen worden ſind, well man dle Rich

ter entweder zur Flucht zivang, oder ſie ſich freilwilllg auf

dieselbe begaben. :
: s _ CF. O. P. A. Z.
_ OParis, den 22. Auguftk. é ;
Die Pariſer finden es ſchr auffallend, daß dle Eng-
länder ſo viele Truppen auf dem Montmartre zuſammene

gezogen haben. Dieſe Poſition iſt ader um ſo wichtiger, da

werden des Morgens bei Sr. Maje-

ſtzr zur Audlenz gelaſſen werden ; die Damen des

tente. Wahlverſammlung des Seltne- Devartements iſt

h ite früh um 74 Uhr, unter dem HVorſitze Morüûieurs,
eröſſnet worden. Die Anzahl der anwesenden Wahlherren
beſtand aus 210. ; ;

Die Mehrzahl der Stimmen, rt43, erwählte zuerſt

Mr. Bellart zum Deputirten. Hierauf folge Mr. De-

caze mit 110 Seimmen; er ward auch zum Depurirten

ausgerufen. ~| © Uhr echles Se. Majeltst. den Veſach

des Königs von Preußen. Belde blieben faſt eine Stunde

reliſammen. i ; ists
Der Polizei, Präfect hat sich vorgeſtern um 9 Uhr
Ahends in das Zimmer der Conciergerie, welches der
Marschall Ney. eivnimmt, brgeden, und derſelbe hat ein
zrrhör von beinahe 5 Stunden gehabte. ; Ñ
Geſtern, um g Uhr Nachmittags, wurden zwei Mit-
.jailrs vom gsſten Linlenregiment hinter der Kaſernens
mauer erſchoſſci, welche überführt worden, mit bewafſne-
tr Haut gises. Einwohner der Gemelndevon Prézy beſkoh-
en zu haven. :

: Der Feldmarſchall Blücher iſt am siſten mit seinem

ganzen Generalſtaade von Chartres argerelſet..
. Paris, vom 22. Aug. ss
Die auf dem Montmartre liegenden engliſchen Txup-
pen ſind geſtern beträchtlich verſtärkt worden. Dle Urſa-
he davon weiß man uiche. :

. Man ſchrelbt aus Avignon vom 13ten d.: das In:
. ! ſYrevesce befindliche Truppencorps iſt ſehr beträcht-

<, und ſoll bis auf 30,000 Mann vermchrt werden.
Aus elnigen Demouſtrattonen cer öſterreichichen Truppen




thlleßc man, day ſi? Willens siud, in Toulon ‘einzurücken;.
Man wetg jedoch noch niche, unter welchen Beaingnuiſſen.

nach Alengon verlegt. .

ſie Parls nicht alleln beſchütt, ſondern auch bedroht, Im -
Falle daſelbsſt unruhige Bewegungen vorfallen sollten.
s Paris, vom 23. Avguft. 2:3 p !
Man fängt jest an, dle Palliſaden, welche man vor.
allen Batrieren von Paris und in den äußecn Werken
angrbraéctt, wegzunehmen. P
: f (Moulteut.)

Die großen Springbrunnen von Verſailles werden
näcjſten Sonutag von 5 ~ 74 Uhr Abends ſptelen.

Der Marsſchail Fürſt Blücher hat am 20. Auguft
ſein Hanptquartler von Caen (soll wohl hetßen Chartres)

. y (Journal des Déebasn.
Das Ruſsſlſche Regiment, deſſen Chef der Könlg yon tt
Prenßen iſt, thut jetzt den Dienſt bel dieſem Monarchen
und den Prinzen ſelnes Hauſes. Ein Engliſches Regi-

ment verrichtet denſelben bei dem Kalſer Alexander.

Man hofft, die Eröffnung der Kammern werde den
15. September ſtatt haben. ;
| ‘Journal de Paris.)
Nach einem Parlsſer Blatte befitdet ſich der Mate

schall Davouſt mit unter den Candidaten zu der Kammer

der Deputirtey. : § : f
_ Paris, vom 23. Auguſt. |
Daß es hier vor einlger Zelt eben nicht ganz ruhig

gausſah, bewelſet aucz der Umſtand, daß die hannbveriſchen.

Truppen, welche in dem Gehölze von Boulogne campire:

ten, ſchon mehremale des Machts ausrückcen und unter

Gewehr zudrachten. s
Bis jetzt ſcheinen die helßen Wünſche der Franzosen,
die alliirten Truopen abziehen zu sehen, noch nicht in rn.
füllung zu gehen. Es kommen deren im Gegenthell in
und um Parts noch Mehrere an. Die Franzojſen knnen

nicht begreifen, wo alle die preußiſchen Truppen herkoms

men. Die Ankunſt des Armrecorps des Generals von
Tauenzien war ſür ſle etn Donnerſchlag, Eben lo unbe-