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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 43 - No. 64 (Maerz)
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Tagesblatt de

No. 47. Dienstag, den 7ten März 1815.

EA ASE ILE





Vermiſchte Neuigkeiten.

- Wir köunen nach zuverläßlgen Nachrichten aus

München versichern daß dle zuerſt durch den Hamturger
Vorrespsndenten verbreitete und auch in unter Blatt über-
gegangne Sage als set Schelling zur katholiſchen Re-
ligion übergetreten durchaus unwahr uad grundlos iſt.
— Die Pohlniſchen Truppen ſind nun auf
Zuſſiſche Art montirr. Die Oficiers haben auch ihre
niform geändert. Dlese iſt dunkelölau mit gelben Auf-
ſchlägen, und die weißen Knöpfe ſind mit Nummern der

Regimenter bezeichner. Die Officlers ſind durch Loos- .
Ziehung bei den Y Cavallerie: und 12 Infanterie: Regie

mentern angeſtellt worden, die übrigen deren Zahl noel)
ziemlich groß Ik, erwarten Ihre wette Veluronts: /
Hamb. Cor.
~ Aus Chrifilania wird unterm 13ten dieſes gemel-
det, daß der Köulg von Schweden ſich nächſten Som-
mer, ungefähr gegen Eude des Juli. Monats, in der
Domkirche zu Dronth eim krönen laſſen wird. hs

Deut ſchlan d.
Hamburg, vom 3. März.

Man iſt hier sehr beglerig zu erfahren, welche Ent-
ſettdiguug Dänemark auf dem feſten Lande erhalten

mern leicht eingetauſcht werden düeſte. j
waren wir in den letzten Tagen nicht ganz unbesorst;
doch hat der Lübeckiſche Senator H ach durch elne Vor-
ſtelung beim Congreß manche Beſorgniſſe abgewandt.

Man erwartet nächſtens hler die Ankunft des fratz.
Chargé d’alkaires, Hrn. v. Bour le nne. Chedem war
er hier kaiserlicher Minlſter, jetzt iſt er nur ein königli-
cher Chargé d’aſſaires. Ehedem war er hter allmächtig,

jetzt wird er hier nur eine unbedeutende Rolle ſpieien.

Dach er |iſt noch von frühern Zelten her reich, er ſIcheint
dieſen geringen Poſten angenommen zu haben, um aus
dent unehr oder weniger uuruhigen Fraukreich heraus zu

ſeyn. Der Generai Conſjul Bourboulon wird indeſſen
sobald usch nicht elutrcſſen. ';4 Ü

Hier iſt vor eiuigen Tagen ein sehr Intereſſantes klel-
nes Buch erſchienen, welches die Rechtkertigungsſchrift
des Marſchals Dav ou ſ auf das kräftigſte und bündig-
ſte wideris.r. Der Vrrjsſſer deſſelven Joll der hieſige
Sürgermeiſter Amſink ſcyn. Mur ein solcher Mann
sont. zu den offciellen Dvcumeuten gelangen, die ſel-

em Buche einen grogen Werth geben, und wodurch derjuriſtt.

he Dewels gefüyrr wird, daß Davouſt nur tm Ges-

pl der Iſtacht und der Rache gehandelt hat. . Dabei iſt



Das Lauenburgiſche iſt allerdings ein für Däne.
mark wohl gelenes Land, welches sür Schwedisch - Pom-
Wegen Lübeck

/ ft elrece an Dliejelben gerichtet haben,
hat. .



Ö e ſchi

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diese Schrift mit elner Ruhe, Ordnung, und mit einem
olchen Zuſammenhang geschrieben, daß ſie gar nichts zu

wünſchen übrig läßt. Hoffentlich wird ſie nächſtens auch.

in franzöſiſcher Sprache erſchelnen, um die dartn enthal-

tenen Thatsachen auch zur Kenutnlß anderer Völker, bee
ſonders des franzöfiſchen Volks, za bringen, deſſen beſses
rer Theil das Verfahren elniger gewaitchätlgen Menſchen

gewiß nicht billigen kann, und deſſen jetzige rechtmäßige

Reglerung den franzöſiſchen Namen wieder in Ehren zu.
bringen ſuchen muß. t /tstiil;: a .
In unserm Handel iſt es jezt ungemein ruhig. Da-

ran iſt zum Theil der Winter Schuld, theils trägt auch
die Unſicherheit des Handels selbſt, und die Erwartung
der Ratlficatlon des Friedens von Selten des Präſidenten
Maddiſon dazu bei. Indeſſen ſind doch ſchon viele Schiffe
hier angekommen. ;
Der ſpaniſche Charge d’affaires hat dem Senat dle
Anzeige gemacht, die hieſigen Kaufleute zu warnen, niche.
nach den Häfen des ſpaniſchen Amerika zu han-
deln, indem ſie allda nicht zugelaſſen, und daher ſich gr.

ßen Verluſt ausſeßen würden.

Folgendes iſt dle Ant wort des Miniſters der
aus wärtigen Angelegenheiten par interim,
Graf Jaucourt, an- die Deputirten der Ham-
burger Bank- Intereſſenten.
c: Paris, den 24. October 18t4.
Ich habe, meine Herren, dem Könlg Bericht von .
ihrem Anſuchen zur Widererſtattung der der Hamburgis
ſchen Bank genommenen Fonds abgeſtatret, ein Ansuchen,
wovon Sr. Majeſtät ſchon durch das Mémotre, welches
Kenncniß gehabt

Ils der Könlg von der Wegnahme jener: Fonds un-
terrichtet wurde, ſo erklärten Dlejelber: ſich bereit, ſolche,
i der Vorausietzung, doß ſie zu Privat-Zwecken ver
wandt worden ſind, wieder ersezen zu laſſen. Belehrt,
daß sie weggenommen worden, um die der Stadt Ham-
burg aujgelezte Contribution von 48 Milllonen vollſtäns
dig zu machen, räumt der König das unregelmäßige Ver-
faÿren eines jolt)yen Schrittes ein, der Privat- Eigenthun
zu elveu vertheiten oder über das Ganze zu verthellenden
Schuld anivandte, und auf die Art ein unter den Schutz
der öffentliczen Lreue geiegtes Depgoſitum verletzte. Se.
Meaijejtät erkenueun, bay eine solche Maayxegel nicht im
Kriegsrecht, ſondern bloß in der Noihwendigkett uud 1a
d.11 Draug ber iunſtäuvre ihren Urjprung genommen

habe. :

Indeſſen, went auch De. Majeſtät das herbe Schicks
ſal, wovns die Stadt uus die Bank d5atiburgs das Opfek
gewourven ſiad, jeyr ücilagen; [o kouuen Dtrelelben ſich
 
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