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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 239 - No. 259 (Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44608#1009

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. c(47457 S.), zuſammen erhä
f folglich 16,659 Seelen mehr. Dagegen üt
zcGroßherzog.. die Hälſte der Pttostſchulden des Farſten ſeyn werdsn. .

. .f Frankfurt am Main, vom 4. Dezember. .}
_ H i großer Thell der |
_ Heſilmmten Gesandten !ſi ſchon hier beiſammen, allein ohe
ne die eigentlichen Gelchälte ‘ des Bundes ſsglrich vorneh- §
men zu tônnen, da noch vorher dle Gebietsatsgleichungen
zwijchen mehreren Staaten abzumachen find. Der Bun-

îTagesblatt

ri



. No. -3-/Dienſtag, den igten Dezember 1815.

E Dres s

Prenſen.
Haerltin, vom 19. Dezember. ſ

c<Meser Tage exwartet man hler die Offlztanten der t

Feldpolizei zurück.

„-r Deutſchland.
Sthrelben aus Frankfurt, vom 9. December.

Der deutſche Bundeskörper wird ans 40 Gliedern
heſtehen, nämlich: elnem Kaiſer, 7 Königen, 8 Großher-
zögen, 20 Herzögen und Fürſten, und 4 freten Städten.
Der König von Dänemark itt als König uud Herzog,
und der Ködnig der Nlederlande, wegen Luxemburg, alis
Könlg und Großherzog doppelt suſgcfühee worden. Die
Sitzungen oder die vorläufigen Berathungen des Bundes-
tages werden- in dleſen Tagen beginnen. Es heißt, daß

der Legationrrath Friedrich Schlegel das Protokoll führen

werde. Man jagt, Franifurt werde eine preußlſche Be-
ſ«tzung während dieſer Zelt haven; das Haupiquartier
aus Parts iſt beretts hier ; der Overſt von Pfuhl, Com-
mandant von Parls, ſchon seit dem 6. Decewbek. ;

Mach Frautfurcer Blätteen iſt nun entſchieden, was

der Großherzog von Heſſen an Beſitzungen verliert und
rryöce. An Preußen wird abgetreten : das Herzogthum

Weſtphalen und dle Hoheit üter Wittgenſtein und Ber- §
lenburg 2. an Balern: die Armter Miltenberg, Amor- -

bach, Zeuhach und Alzenan 3: an Churheſſen: die Aem-

ter Badenhauſen, Dotheim, Rohrheim 4. an Homburg
dle bisher : gehabte Souveränität. (Sämmtliche Abire.
t.ugen delaufet ſich auf 195,045 Seelen.) Dagegen er-

hält er auf dem linken Rheluuſer dte Kanrons;

(19,806 Seelen) Wörſtädt Tt3,403 Seelen) Oppenheim
i 14606 Seelen) Be 1J ; ; G .
“zn Perershetm (14,573 Seelen) Worms s7168

Obexerlenbach (1164 S),



it er 6

von Iſendurg.

für

der (



(26,400 Seelen) Miederulm (12115 Seelen) ſssss;; :
heun (13,323 S.elen] Bingen (ü191 Seelen) Welſtein

Bechtheim (15,634 Seelen) Atzei (15,906

den beutſchen- Bundestag



IIDNnI-





Z

[. s ..

" gesetzt, durch mehrmaliges Aufſchleben aber auf den iſtere
Dezember verlegt; bei dieſem iſt es geblleben, der Buns

destag |ſt uicht aufs nene aufgeschoben, aber auch niche
erdfnet worden, die Geſandten sind größretthells da, aber
dle Geschäfte müſſer noh ruhen. Indeſſen wachsen die

! Hofuungen und Erwartungen, die man, bel dem Zuſams
mentyessen ſo vieler edler Fürſtengeſiunungen, von thren

einfichtsvollen Bevollinächttgten hegen darf. Wenn dieſs
Erwartungen nicht überall erfülle werden, ſo müßte man
ſicher annehmen, daß nicht der Wille, fondern die Dinge
ſelbſt in unüberwindlichen Umſtänden entgegen gewirkt
hätten. Denn freilith enthält dle Bundesakte noch gro-
he Aufgaben, deren Sehwierigkeiten erſt nach und nach,
so wie man ſich Ihrer. Löſung nähert, ſichtbar werden,.
Vieles ſucht man sich zu verhehlen, zu umgehen, oder

Ö mit wohlgeſügten Worten zu übergläuzen; alleln damtlt,

und lleße es ſich auch noch so viele Jahxe hindurch trei-

ben, wird in den Dingen ſetbſt niehts geändert, diese blei-
ben, wie ſle ſind, und ſcheinen l ihrer wahren Geſtalt

durch. Man ſollte in der Bundesverſammlung gleich mie
aller Oſfenhrit das Wahre von der Sache vortragen,
Auf diejſé Art kôunte das heilige Iutereſſe der Dent-
chen am beſten wahrgenommen werden, ihre wirkliche

Verbrüderung und Vertündung zu Schutz und Glück

dauerhaft und ſchön zu Stande kommen. Auf den leben.
digen Geiſt und Willen selner Männer vertrant Deutſchs

land, und hofft, daß es nicht in einer verfehlten Form
werde erſtarren müſen.

o (Deutch. Brot.)
t § ê c Wlen, vm 1s5. Dee. .
Am 5. Dezember Nachmittags iſt der Herr Milnl-

. fer der auswärtigen Angelegenheiten, Fürſt v. Metternich,
zu Venedig eingetroffen.

In Malland werden bereits alle Anftalten zum feler-

„lichen Empfang S. M. des Kalsers getroffen. Am 24ſen
: _ und s5ſten iſt ſchon ein Theil des kaiserl. Marſtalls ange-
JU Auf- dem rechten Rhetnufer die ' Orte Niederutſel, Züuss ] „il: s E
Dagegen übernimmt der

_ Dem Vernehmen nach werden S. M. noch ſo lange
in Venedig verweilen, bis die in Parls wiedererbeuteten
Pierde daſelbſt angelangt, und tn Gegenwart Sr. Maj.
auf dem Portal der St. Markuskirche wieder aufgeſtellt

qs sch, hett Forrnal dos Débats hat Ney. jens Klage
ier die Ungerechttgkeit der Kammer, dle ihm nur eine

unvollſtändige Verthelotgung erlaube, wobei er zugleich

feigen Advokaten verbot, welter ein Wort für ihn vorzy-
bringen, nicht fret geſprochen, sondern abgelesen.
So daß auch dieſe ſchetnbar pathetiſche Scene tar ein
 
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