Tagesblatt der
z e schichte.
[ u ctv üîie Ä zÜt
No. 233 Mittwoch, den 22sten November 1815.
H ACG . .
Preußen.
Aachen, vom 16. Nov.
Heute Abend kömmt Fürſt Blücher hler an,
oder mot gen Mittag, um etnige Zelt hier zu bleiben,
und zu baden, bis dle Anſtände in Frankrelch gehoben
ſind, wo unſere Truppen ſtehen bleiben bis dahin. .
Aachen, vom 15. November.
Die Resultate der Pariſer Unterhanglungen treten
nunmehr allmählig ans Licht und äußern ihre Wirkung
auf. die Organiſation der königlich preußlſchen Rhein- Pros
vingen. Der Herr Obder-Präſident hat in. dieſer Hiuſicht
. oſf'zielle Mittheilungen erhalten, durch welche die im Werke
geiveſcne Eintheilung der verſchiedenen Reglerungs Bezirke
(nach der köriglichen Verordnung vom 30. April d. J.)
denjenigen Modificatlonen unterllegt, welche die im Saar-
D partement und ouf dem rechten Rheln-Ufer erlangten
Vergrößerungen nothwendig machen. U zk
Es kommen urmiich zwei neue Regierungen nach Aa
chen und Trier, so daß künftlg die fönlglich preußischen
Rheln-Pand.r aus ſechs Regierung Bezircken beſtehen wer-
den, wovon vier: Düſſeldorf, Aachen, Köln und Cleve
unter das Ober Präſtdium des Herrn Gehelmen Staats-
î Mathes Sack und zwei: Coblenz und Trier, wohin ſowohl
die naſſaulſchen und orantſchen Erwerbungen, nebſt Wetz!
lar und die dortigen Standesherrſchaftlichen Länder, als
die neuen Erwerbungen an der Saar gehören werden, un-
ter das Over Prâſidium des Herrn Grafen von Solms-
Laubach tommuern. t §
Hùieraus geht also hervor, daß die im Publlkum ver-
breitet gew. senen Beſorgniſſr, als ob der Stadt Wetzar,
î o wle den Aemtern Hraunf.ls, Grelfenſteln und Hohen-
ſulms ein neurt Tauſch bevorſtünde, gänzlich ungegründet
sing; –êM |-
In kurzem wird auch die definitive Grenzberichtigang
wit dem Königreich der Niederlande vor ſich gehen, wozu
der Herr Oberpräſident Sack, ſür die ganze Grenz- Linie
vom Luxemburgiſchen an, bis an den NMliederrhetn und-
unten auf dem rechten Rhettufer, Vollmacht und Auf-
. trag erhaiten hat. Wahrhchelulich wird dieſe Operation
nicht alleln jede Ungewißh.it über dleſe Grenz.Linie, ſon..
dern auch elnige Juceonvenlenzen heben, welche bisher
durch die nicht d:finltlv und. nach dem Intereſſe der bels
derſeitligen Unterthanen regulirten Grenzpnukte veranlaßt
wurden.
w ..: So naht ſich nach und nach alles der d: finitlven
î Ordnung, und eln weller, gerechter und wohlwollender
König erwartet mit Sehnſuchrt den Augenbtilrk der allge-
metnen Ruhe, um in derſelben und durch dieselbe das
. HSlück ſelner neuen Staaten iu begründen,
hu Ö
n F
Oeſterreichiſche Monarchie. f
; ; Wilen, vom 15. Nov.
Die Iſraelltiſche Gemelne zu Mantua Hat aus pas-
tristlſchen Antriebe Jz000 Gulden W. W. zu Gunſten des
Iuüvalidenfonds erlegen la ſen.
Venedig, vom Zr. October.
.
Unterm 2sſten October ward hier von dem Gouvet:
ueur, Grafen von Goes; eine Bekanntmachung erlaſſen,
die alle Einwohner mlt Freude erfüllte. Se. Majeſtät
haben nämlich die Grundſteuer in den Venctianiſchen Proe
vinzen, die vormals über 20 Mllllonen betrug, anf 14
Mill. Lire herabgesetzt. z
._. Malltland, den 30. Nov. |
Die Prinzeſſin von Waills war im Begriff, mit der Bae
roneſſe von Stael nach Griechenland abzurelſenz allei bel
den fordauernden Gerüchten, daß es zu einem Täürken-
kriege kommen dürfte, Iſt dieſe Reiſe bis auf andere Zéle
ten ausgeſetzt worden.
. gu Deueſchland. . .
In der Lage von Landau iſt bis jeßt noch
ke ju Vers
änderuug eingetreten. Es || unbekannt, wann dle Feſtung
von den öſterrelchiſchen Truppen besetzt wird; doch ſcheine
bieser Zeitpunkt sehr naÿe zu sein.
. Im ſüdllchen Theil des Donnersberg ' Departements
herrscht dieſelbe Ungewlßhelt über das künftlge Schicksal
der Einwohner, da die Wiener Kongreßacte nichts Defis
nitives darüber feſtgeſezt hat. Das Land ſteht noch 1ms
mer unter der vroviſorilſchen Verwaltung der öſterreichiſchs
baleriſchen Kommission, die ihren Sitz zu Worms hat,
und über deren angebliche Auflöſüng mancherlei falſche .
Nachrichten ins Publikum gekommen ſind.
Niederlande.
Brüſſel, vom 10. November.
] Täglich werden in Parls neue Epigramme und Car- ;
îrieaturen ausgesonnen und verbreitet; ſie folgen sich un-
aufhörlich. Neulich war an mehreren Straßenecken fole
gendes angeſchlagen. j; ]
: Nruer polttiſcher Barometer.
Veränderlich ~ die Miniſtr. ..
Gefrlerpunkt ~ der öffentliche Gelſt.
Ungewitter ~ die Armee.
Nebel & die Kkmmeren. .
Beſtändiges ſchönes Wetter. = –~ –~ -
êîBuräüſſel, vom 6. Novemwere.
Es heißt, daß zur Slcherhelt unserer südlichen
Pro- :
NNNÊccghghlchrancr=nunxcinckxkktuunh=nhnmnffffk YŸY$…ſlCllrNr It
worden sey, daß eln Armee von 90,000 Manu an ek
Granze von Fraukreich eine doppelte Linie von Kanton-
z e schichte.
[ u ctv üîie Ä zÜt
No. 233 Mittwoch, den 22sten November 1815.
H ACG . .
Preußen.
Aachen, vom 16. Nov.
Heute Abend kömmt Fürſt Blücher hler an,
oder mot gen Mittag, um etnige Zelt hier zu bleiben,
und zu baden, bis dle Anſtände in Frankrelch gehoben
ſind, wo unſere Truppen ſtehen bleiben bis dahin. .
Aachen, vom 15. November.
Die Resultate der Pariſer Unterhanglungen treten
nunmehr allmählig ans Licht und äußern ihre Wirkung
auf. die Organiſation der königlich preußlſchen Rhein- Pros
vingen. Der Herr Obder-Präſident hat in. dieſer Hiuſicht
. oſf'zielle Mittheilungen erhalten, durch welche die im Werke
geiveſcne Eintheilung der verſchiedenen Reglerungs Bezirke
(nach der köriglichen Verordnung vom 30. April d. J.)
denjenigen Modificatlonen unterllegt, welche die im Saar-
D partement und ouf dem rechten Rheln-Ufer erlangten
Vergrößerungen nothwendig machen. U zk
Es kommen urmiich zwei neue Regierungen nach Aa
chen und Trier, so daß künftlg die fönlglich preußischen
Rheln-Pand.r aus ſechs Regierung Bezircken beſtehen wer-
den, wovon vier: Düſſeldorf, Aachen, Köln und Cleve
unter das Ober Präſtdium des Herrn Gehelmen Staats-
î Mathes Sack und zwei: Coblenz und Trier, wohin ſowohl
die naſſaulſchen und orantſchen Erwerbungen, nebſt Wetz!
lar und die dortigen Standesherrſchaftlichen Länder, als
die neuen Erwerbungen an der Saar gehören werden, un-
ter das Over Prâſidium des Herrn Grafen von Solms-
Laubach tommuern. t §
Hùieraus geht also hervor, daß die im Publlkum ver-
breitet gew. senen Beſorgniſſr, als ob der Stadt Wetzar,
î o wle den Aemtern Hraunf.ls, Grelfenſteln und Hohen-
ſulms ein neurt Tauſch bevorſtünde, gänzlich ungegründet
sing; –êM |-
In kurzem wird auch die definitive Grenzberichtigang
wit dem Königreich der Niederlande vor ſich gehen, wozu
der Herr Oberpräſident Sack, ſür die ganze Grenz- Linie
vom Luxemburgiſchen an, bis an den NMliederrhetn und-
unten auf dem rechten Rhettufer, Vollmacht und Auf-
. trag erhaiten hat. Wahrhchelulich wird dieſe Operation
nicht alleln jede Ungewißh.it über dleſe Grenz.Linie, ſon..
dern auch elnige Juceonvenlenzen heben, welche bisher
durch die nicht d:finltlv und. nach dem Intereſſe der bels
derſeitligen Unterthanen regulirten Grenzpnukte veranlaßt
wurden.
w ..: So naht ſich nach und nach alles der d: finitlven
î Ordnung, und eln weller, gerechter und wohlwollender
König erwartet mit Sehnſuchrt den Augenbtilrk der allge-
metnen Ruhe, um in derſelben und durch dieselbe das
. HSlück ſelner neuen Staaten iu begründen,
hu Ö
n F
Oeſterreichiſche Monarchie. f
; ; Wilen, vom 15. Nov.
Die Iſraelltiſche Gemelne zu Mantua Hat aus pas-
tristlſchen Antriebe Jz000 Gulden W. W. zu Gunſten des
Iuüvalidenfonds erlegen la ſen.
Venedig, vom Zr. October.
.
Unterm 2sſten October ward hier von dem Gouvet:
ueur, Grafen von Goes; eine Bekanntmachung erlaſſen,
die alle Einwohner mlt Freude erfüllte. Se. Majeſtät
haben nämlich die Grundſteuer in den Venctianiſchen Proe
vinzen, die vormals über 20 Mllllonen betrug, anf 14
Mill. Lire herabgesetzt. z
._. Malltland, den 30. Nov. |
Die Prinzeſſin von Waills war im Begriff, mit der Bae
roneſſe von Stael nach Griechenland abzurelſenz allei bel
den fordauernden Gerüchten, daß es zu einem Täürken-
kriege kommen dürfte, Iſt dieſe Reiſe bis auf andere Zéle
ten ausgeſetzt worden.
. gu Deueſchland. . .
In der Lage von Landau iſt bis jeßt noch
ke ju Vers
änderuug eingetreten. Es || unbekannt, wann dle Feſtung
von den öſterrelchiſchen Truppen besetzt wird; doch ſcheine
bieser Zeitpunkt sehr naÿe zu sein.
. Im ſüdllchen Theil des Donnersberg ' Departements
herrscht dieſelbe Ungewlßhelt über das künftlge Schicksal
der Einwohner, da die Wiener Kongreßacte nichts Defis
nitives darüber feſtgeſezt hat. Das Land ſteht noch 1ms
mer unter der vroviſorilſchen Verwaltung der öſterreichiſchs
baleriſchen Kommission, die ihren Sitz zu Worms hat,
und über deren angebliche Auflöſüng mancherlei falſche .
Nachrichten ins Publikum gekommen ſind.
Niederlande.
Brüſſel, vom 10. November.
] Täglich werden in Parls neue Epigramme und Car- ;
îrieaturen ausgesonnen und verbreitet; ſie folgen sich un-
aufhörlich. Neulich war an mehreren Straßenecken fole
gendes angeſchlagen. j; ]
: Nruer polttiſcher Barometer.
Veränderlich ~ die Miniſtr. ..
Gefrlerpunkt ~ der öffentliche Gelſt.
Ungewitter ~ die Armee.
Nebel & die Kkmmeren. .
Beſtändiges ſchönes Wetter. = –~ –~ -
êîBuräüſſel, vom 6. Novemwere.
Es heißt, daß zur Slcherhelt unserer südlichen
Pro- :
NNNÊccghghlchrancr=nunxcinckxkktuunh=nhnmnffffk YŸY$…ſlCllrNr It
worden sey, daß eln Armee von 90,000 Manu an ek
Granze von Fraukreich eine doppelte Linie von Kanton-