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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 239 - No. 259 (Dezember)
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Tagesblatt der Geschichte.





§ ME .

_ Nor #44 Freitag, den sten Dezember 1815.

bereits in Nr. 234 und 241 des Lagesblatts gegebenen
Abſchrifſc üherenz. t zg u ff g F

Nach dem Eingangsparagraphen folgen hergebrachtee-.
maaßen die Würden und Titulaturen der Bevollinächiig-
ten; des Fürſten von Metternich und des Baro ..s von
Weſſenberg von Seiten Oeſtreichs, des Vlcomte Caſtie-
reagh (Robert Stewart) und des Herzogs Arthur von
Wellington von Seiten Englands, des Fürſten von Har-

denberg und des Barons von Humtold von Seiten Preu-

ens, des Fürſten Raſumowsky und des Grafen Capo

d’ Iſtrla von Seiten Rußlands, und des Herrn Armand

Emanuel du Pleſſis, Herzogs von Richelieu, von Seiten
Y 15.;: |

den 21ſten Novbr. Im
folgender

Unterſchriften jenes Haupttractats (Paris
Jahr der Gnade 1815) findet ſich
r u uta b arttrenn....

Da dle hohen verbündeten Mächte aufrichtig wüns

ſchen, den Maaßregeln Folge zu geben, mit deuen lie ſich

bel dem Kong
ſtändige und allgemeine Avſchafsung des Sclavenhandeis
mit den afcleaniſchen Negern, beſchäftigt haben, uud da
ſchon elne jede dleſer Mächte in ihren Staaten, ihren Kos
lonien und Unt.rthanen ohne alle Einſchränkung verboten
haben, irgend einen Anthetl an dieſen Handel zu neh-
men, ſo machen ſie ſich Hiermit verbindlich, 1hre Anſtren-
gungen aufs neue dahin zu verelnigen, diejenigen Grund-
ſägze zur endlichen Ausübung zu bringen, welche ſie in der
; tion vom 4. Februar 1815 öffentlich bekannt ge-
macht haben, urd durch ihre Gesandten an den Höfen
von London und von Paris ohne Zeltverluſt die wirkfamſten
Masaßregeln verabreden zu laſſen, um die gänzliche und
definitive A-ſchaffung eines ſo gehäßigen und den Geſetzen
der Retigton, ſo wie jenen der Natur, ſo laut. widerſpre-
chenden Verkehrs zu bewerkſteligenOÜ. . sz
_ . Dlehcr Zzuſsaztzart!kel ſoll die nämliche Kraft und Wir-
kung haben, als ob er dem heutlgen Tractat Wort für
Wort eiuverlewe whäne. tuts) iV
HZu deſſen Begiaublgung Haben die reſpektiven Be-
vollmachtigten denjelben unterzelchnet und mit ihren Ste-
geln und Wappen verſehen. t§§
v '§ ._.. (Die Unterschriften.)
_ Es folgen die beiden

Ligut. ation der von Fraukretch zu bezahleuden Reclama-
tionen (26 Artikel mit emem Zauſatzi Artikel wegen der
Entſchäogung ves Grafen Bentheim Steinfurt); und ei-

f

reſſe zu Wien, in Beziehung auf dle vols. ;

; ſchon bekannten Nebeneone
ventionen, nedſt einer dritcen über die Uuterſuchung und

Ui. m

T Us o. O E

s . “7- ner olerten : die Utiterfuchung und Liquldatton der Recla-
Der jest office erſchtenene Tractat dor. alllirteh . GorlorenBriteilchér Utterthanes at die franzöſiſche Re-
Mächte mit Frankrelch ſtimmt in allen Artikeln mit der

gierung betreffend (17 Artikel nebſt einem Zuſat : Artikel).
. FEdiich ein Tractat, den die' Mächte Oeſterrelch,
Srcoßurittannien, Preußen und Rußland am 20. Neve.
geschioſſen haben. Er beſteht aus 7 Arcikeln, und die ge-

„nannten Mächte machen ſich darin anheiſchig, im Noth-

fall mit aller ihrer Macht dafür zu sorgen, daß N apo-
leon Bonaparte und seine Familie auf ewtg
von der Ober gewalt (pouvaoirsupréme) in Frants-
reich aus ge.)chlo \sen dleibe, und da dieselben revolu-
tionären Prinzipien, anf welche ſich die jüngſte verbreche-
riſche Uſurpation ſtützte, untern andern Formen von neu-

em Frankrelch zerrütten, und. die Ruhe der andern Staa-

ten bedrohen könuien, ſo wollen Ste auf dleſen unglück-
lichen Fall: mit Se. Allerchriſillchiien Majeftät über die

Magßregeln ütrre!ntommen , welche Sle für die St-

!; Ihrer Staaten und Europa’s für nöthig er-

Am 25. November wurden diese Actenſtücke der Palts-

kammer von Frankreich mit großer Feterlichkeit vorgelegt.
_ Veuec’ſchland.

_ Vom Obverrßtzein, 21. Novembe.

_ HNach Briefen aus Landau, vom zoten waren die

Kommunicationen mic dieſer Stadt nicht abgeschnitten,

wie man behauptet hatte. Nur waren dle öſterre'chiſchen
Truppen, welche Landau umgeben, ſehr ſtreng in Anſehung
der Fremden, d. h. der Nichc. Einwohner der Stadt, bie

. ſich dahin begeben wollen, 11dem man kelne juugen Leute

oder vormaligen Militairs dahin läßt. Auch muß jeder,
der nach Landau ſich begeben will, mlt etnem Paſſe von
ſeltner Ziviibehörde, der von der öſtecreichlſchen Mllitair-
behörde viſirt iſt, versehen sein. Auch auf Perjonen, die
aus Landau kommen, wird große Aufmerk]omkelt gerich-
tet. jersss lhrer Wetlterreiſe keine Schwiertgkeit in den
Weg gelegt. Es z s

Von der Uebergabe hört man noch tmmer welter

nichts. Es ſcheint wahr, daß General Mazuechelli den

Kommandanten Hatrt eingeladen bat, die F-frang den
öſterreichiſch.n Truppen unter seinem Oberbefehl einzuräu-
men, daß aver Herr Hatry dieſes verwelgerte, weil
dazu nicht die .mindeſten Befehle von ſeiner Regterung

habe, und das G neral Mazucehell! ſich damtt beruhigce.

Nach andirwärtig n Nachrichten hat die franzöſiſche
Reglerung ſich entichloſſen, kelne Befehle zur Uevbergabe
der Feſtungen zu geben, die nach den Prällmmaxartikeln
den Allurteu eing.raumt werden jollen, bis zuvor alle Ars
tikel des Tractats zrvijchen Frankreich und den verbunde-
ten Mächten werden ins Reine gebracht ſein. Dies ſoll
 
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