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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 130 - No. 151 (Juli)
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Tagesblatt der Geſcihte.

j rt ER DE ~ SR EE RR ÜE





E

No. 137. Dienſi tag, den ren I i 1815. f

Dstittäuß.

Kriegsfchaup aß.

Aus einer amtlichen Bekanntmachung des comman-
ölrenven Generals v. Dobſchütz zu Aachen, vom 2. Jull,
heben wir folgende Stelle auen

„„Dle Franzosen ſitud in der fürchterl [chſten Anglit;
sie lenden eiue Deputation under die andre. Sie wollen
WBonaparte gern hrrausgebern, nur Paris möchten ſie
dtes mal nicht ln untern Handen wijſeuz der Feiomare-
ſch.lU laßt ſich mudeß auf uichis ein, Jondern verfotge f
Marich auf Paris. '’

— Unterm 26. Junt hat der Gattverneur von Lille,
Lapoyp-, mit dem Cd a manda. iten von Touruay, Genes
ral van Diermen, einen Waßeenſtllj)tand aogeqſchlosſen.
Als Etrtkerer denjelben den Einwohnern von Liile bekannt
macht?, ſelzte er hluzu: „„Ich weiß, daß es unruh ge Be-
wegui Zen Ini der Stadt giebt, allein der erſte, der eine
weiße Kokarde odcr Fahne aufſtecken wird, ſoll ſogleich
einer Militair Commiſſion je t Hz

. 1d

elnen

Bericht des General- Majors von Constant Re-

bergue an den General. Lieutenant Baron
Tt u dal zu Berüſſel. . -
Le Q uesn oy, den 29. Junt.
Ich habe bie Ehre, Erw. Excelienz t! . herschelhtizes.

_ daß Se. Königl. Hoheit der Privz Frietrich der verelnig-

ten Niederlande in der Nucht vom 27sten auf den 2glten
einen Angriff auf die Feſtung Le Qu enol gemacht, und
den daſelbſt comrſandtrenden franzdſi: chen General Des-
peaux gezwungen hat, zu capitulirren. In Folge dteser
Capuuiotrion var Ser. König!. Hoheit h.ute Morgen an
der Sp!tze der vom Generai Antzing rommandirten Gri-
gave jeinen Einzuz In dieje F ſtung gehalten. Die fran-
zöſiſche Garnison heſtand aus 2800 Maun, zum Thell
Marional- Garden, weiche dite Erlaubniß erhalten haben,
nach Hauſe zurückzukehren. Dle Lini-ntruppen und Doug-
nlers werden zu den Truppen des Königs von Frantreich
. gzu Cambray ſtopgßen.

. Der Martchall de Camp, Graf de Rothalier iſt von
Sr. Majeſtät dem König von Frankreich zum Cominan-
danten dteſer Feſltung ernannt, und heute inftallirt wor-
den. Eine prooiſoriſche Garnison, beſtehend aus einem

_ Bataillon des zren Bilgiſchen Infanterie Regiments un

ter vem Bef-rhi des Oberjſien Stocker iſt zurückgeblieben.
Dr das Verzeichniß der Artillerie und der Magazine noch
nicht aus.. fertigt iſt, ſo kann ich es noch nicht miccheilen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich hac zur hel-
ben Zeit, als er le Quesnoi angrifs, eiiie Demonſtration
gegen Valenciennes gemacht, Deswegen ſind die Diol-
ſitn des Generals Stedinan, und die Cavalklerte des Ge-

ne rals Chigny uver die Schelde gezogen, um dle Feſtung

" auf dem tinkey Ufer dieses Flu ſſes zu blektren.

Es wur:
den von den hbicſtzen Wällen ſogleich mehrere Zvd \tpfü:
ner asgeführr, um morgen ge gen Valenelenne zthr. at "te
zu werden, wenn der General Zey fortfähre ii ch zu ver-
theidigen.

Der Geueral Lauriſton iſt von Sr. Mij-eſtät dem
Köüni g von Frankreich ernannt worven, urn Bälenctenn-s
aufzufordern. Er uvird oetes hte. izun, sts wrun ot?
Uebergabe verweigert roi "d ſo wird Se. Köritel. Hohelt
kräftige Maaßregeln ergreif:... Ihr Ü uuptqua ties wi its

heute nach Curgies verl- gt.

Daron de Coi uſtaut I Rebecque,
Gene ral- Majer.
; tL. s. B. H.)
: Berltn, vom rtr. Jult, Morgens.
“Eine Srtaffeite aus Aujtecham vom bten an eln
hieſiges groyes Handelshaus, ſo wie eine andere aus Er-
ſurt uns durch iehr glaubwürdige Q. zell- 1 zugefumrimetre

HMiitchellung, liefern betde üseretnſt:' imend die höchſt an-

genehme Nachricht, daß am 3. Juli die V rbunde-

ten wirklich in Paris etngerückr ſind.

î Ul. S. Auch aus dem Haag ſ|chreitt man vom 6.

d. das Nehmliche an ein Hamßkurger Ha nmotuuge haus,
welches tieſe günſtige Nachricht evenfalls mi itteiſt Staf-

fette icher gejandt hat.

z: ric). erwartet noch dle offici.lle Be ſtätigung dieser
achricht ;

Fragpéreich:
| Zu den merkwürdlgſten Erich-inungen der letzten
Bonapartitichen Ze eit, gebdct der Berlcht Caullncourts an
den Katiſet , Us ukreichs Zuſtaad in Hialſicht au f
die auswärtigen Mächte.
~ Pagulis, vort 7. Zunt.
Sire! ;

Die Dar. uung, die ich die Ehre gr habt habe, Ew.
Maijeſtät in Höchſt ero Rath am 12. April d. Z. üzer
die Verhältniſſe Frankreichs mit den auslänölſchen Mächten
vorzutragen, hat bereits gezelgt, wle wenig die me illen

derſelben mit den g.mäßigten und fetedllebenden Gefühlen

übereinſtimmten, wovon Ew. M.z-ſtät ihnen das B ijptel
gab. Dieſer Contraſt hac ich je länger deſto mehr oſfen-
bart.

Alles hat auf der einen Seite die Erhaltung des
Friedens zum Zw. >: auf der andern athmet alls K:! teg.
Mun fuht, daß auf der einen Seite die teruhtgcntt-n Aute
kflärungen g: geben werden, und auf der andern hört uan
Erklär ungen, die die deutlichſten Kennzeichen von feiug!t-

chen Geſinnungen tragen; hier alle die Anuaherunz, dte

die Nationalwürde nur erlaubt, dort eine verach: ende
Weigerung, darauf zu hören, die die bioße Wohlanjiäudis-
 
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