Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Tagesblatt der Geschichte — 1815

DOI Heft:
No. 130 - No. 151 (Juli)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44608#0573

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Tageshtatt der



T I







G zeſ d i < t E:

ca e .



. . No. 145. Mittwoch, den toten Juli iss.

Kriegsſchagpiah.

Der Preuß.. General v v. Müffling p sekauntlich zum
Gouverneur von Paris ernannt worden.. Commandant
iſt der Preuß. Obderſte v. Piuhl. -

v E

Aus einer m Hamburger Y!. qsszdéntett migetht .

HProklamation, welche der Fürſt Blücher bei ſetnem Einrüs-
cen |n Frankreich erließ, heben wir folgende Stellen
aus: „Ich werde dahln sehen, daß meine Soldaten keine
Exceſſ. begehen. Ich habe einen Tagsbefehl erlaſſen, wo-
burch das Plünadern bei Todesſtrafe verboten wirs. Ich
werde nur gegen Bonaparte unb teſſcn Mitſchuldige Krieg
führen. Der Landmann ſoll ſich micht über meine Armee
zu beklagen haben. Mur ditejenlgen ſollen die Laſten des
Krieges empfinden, die uns unter Verletzung ihrer Trene
und ihrer Eidſchwüre an die Gränzen von Frankreich ge-
ogen haten. '’

ies w; Unterha't meiner Armee sollen Magazine ange-
legt und diese mittreiſt Requiſitionen verſehen werden, des
ren Belauf jedoch auf der Stelle bezahlt wird, und zwar
jn Bons oder Anweiſungen aus den Schatz von Frankreich,
welche Bous von meiner Armee garantirt werden. Dleſe
Bons sollen an Jah ungsttatt füc die Güter angenommen
werden, die ich unter der Klaſſe der Haupt - "Anhänger
Bonapart-’s werde confisctren laſſen, und deren Ver-
kauf unverzüglich ſtatt finden soll. Beim Ankauf dieſer
Güter wird keine andere Münze zugelaſſen, und bloß
Franzo'en können ſie kaufen. Diceſe Güter sollen niche
bloß von denjenigen genommen werden, die Bonaparte

als Linien - Soldaten oder als Nattonal . Garden folgen,

sondern auch von denjenigen, die Ihn mlt ihrem Rath
oder ihrem Einfluß unterſtiten. Alle Soldaten und an-

dere Perſonen, tie Bonaparte folgen, Jollen aufgefordert
werden, binnen 14 Tagen nach ihrer Heimach zurückzu-
kehren, wo nicht, Jo sollen ihre Güter. für Nationalgüter
erklärt und auf der Stelle verkauft werden. Jene Bons
werden an Zahlungoſtatt für alle Lieferungen erchellt,
deren die Armee nöthig haben möchte. Dicjenlgen Bons,
die nicht zum Ankauf confiseirter Güter verwandt wor-

î den, ſollen nach dem Kriege rembourſrt werden.

_ Hrüſſel, vom g. Juli. ;
Der Fürſt Blücher hat. einer “Reputatiot;, die von
Paris an ihn gelandt wurde, erklärt ; daß Parls niche
ſicenger behandelt werden jolle, als die Franzoſen Ber-
lin beyandeic hätten.

Die €Etadt St. Quentin hat 6oo, 000 Frane

ken zu bezahlen, movon eln Theil glelch baar entrichtet
r §gtege Theil in guten Wechſeln aut Holland ab-
h: : Auch des Schloß zu Versailles hat sehr gelitten.

Der Commandant jon. Valencienne ,, Genexal "sts,

[ren,

ſimir und dgl. ‘.

„ein Raſttag gehalten werden mußte.
. wegen verzeichne ich Ihnen noch einmal die zu: ückgelegten
Marſchttarionen. Am ~4; Junt Abends declleßen wir

rs Ip

t hat alle Eliwoßtier,: die richt tebötis srrorgvimntiet. wu ti
nen laſſen. Ein Ausfall, den er vorgeſtern machte, tvard
. baid iurüctgechiggen. t:

„us der Feſtung treiven und die Vorſtädte a

zt Corr.)
Aachen, vom 12, Zul

Daß die betcen Feldherren und 'C ceige XU. ef

Gten in Parte Ihren Einzug gehalten haben, wiſſen wle
nungewiß. Gen. v. Müffling iſt Gouverneur von Parts. Wir

haben hier ſchon ein Pariser Blatt vom Gren, das tt; ?

ês
ſtern haben die Preußen Montmartre, die Engisädec St. ~
Chaumont besetzt, und heute werden ſie die Hauptſtaot in
Beſiß nehmen. Es iſt doch traurig, daß wir innerhals
15 Monaren die Fremden zweimal in Parts ſehen milſe
ſen. '" Officiele Berichte erwarten wir noch.

~ Das Journal des Nieder- und Mi.te irhelns vonr

nal géneral de France, in welchem es heißt :

11. Juli enthält unter andern folgendes :

„„Vor Parts |ſt auch ſchon eln ruſſ.ſches Corps, utis

ter General Cpzernitiches, angekommen..

„Es war bereics bekannt gemacht, was die Wirthe

in Parls ihren Einguartierten zu geden verpflichtet ſeyn

sollten, als: [käglich zu Mittage ein halb Pjund Fletjch .
nevsſt Suppe, Gemüſe, Braten und eine halbe Flajche
Wein; eden ſo Avends. f
; „,Die Parlſer finden jetzt die Preußen sehr liebenns.
wärdig, und rufen 'hrem Könige und [oteler Nation mit
heller Stimme manches Live! was aber den Fremben
vorkommt, als wenn ein Sänger durch die Fiſtel einen
Ton erzwingt. ‘?
,„Dle Straße von Parls nach Aachen soll, sowohl

für Relſende als „Waaren Traneporte, ganz ſicher ſeyn.
“ Man äußert 1m Innern von Frankreich viel Verlangen

hach den Wagren unſerer Manufacturen, als Tuch, Ca-

nen nämlich d'e Franzoſen hinlängitch aus den bisherigen
Jahren, da jene schönen Rheimliänder mit zſhrert Reiche

vereinlgr. waren.)

. Der Färſt von Schwarzenberg hat am 3. Jult
eine Proclamacton erlasſen, worin er unter andern wiaut :

-47.Wird etn zu den verbündeten Armeen gehöriger Sol-
dat ermordet, oder ein Courier oder ein Mi itair - Trans-
port aufgefangen, [s wird die Gemeinde, in deren Ges
. diet ſich dies zugetragen hat, mit elne Geldbuße von
. 10,000 Franken deiegt. '

„Schreiben aus Saarburg, vom 3. Zuli.
Wir rücken ſo raſch vor, daß die 15,000 Mann

. Ruſſen und anderer Truppen, welche mit uns ziehen,

bci der großen Hitze uicht welter konuten, und heute
Der Vollſtändigkeit

(Dleje Erzeugniſſe des Kunſtfl’ißes ken.
 
Annotationen