Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Tagesblatt der Geschichte — 1815

DOI Heft:
No. 196 - No. 217 (October)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44608#0845

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


u ig]



niche mehr im Ganzen, und viele, die das böſe Gewiſſen bei
unſerer Annäherung in die Walder gejagt, ſind naß und

nach wiedergetommen, um zu. ſehen, ob ihre Häuſer noch.
auf derſelben Stelle ſtehen; und da ſie es wirklich ſo gefun- .

den, legt ſich die Schüchternheit almähllg, nnd site wagen
rs, bie Unthlere näher zu betrachten. Es lſ ſehr ertlär-
ilch, kati ſie uns aufänglich wilder geglaubt hasen, da
ihre Beucthellungsvermuthäang von ſich ausgegangen. Dle
ganze Geſchichte ader hätte ihnen beweiſen können, daß wir et-
gentlich, und besonders hierin, Immer das Entgegengeleßte
von dem, was ſie ſind, geweſen. Montesquieu, in ſeinen
Betrachtungen über die Größe und den Berſall der Rd-
mer, hat gerade, was dieſen Punkt betrifft, eine paſſeude
Stelle; 11 kant avone, ſagt er gegen das Ende des
Burhs, wo er von den Kreuzzügen spricht, que lss Fran-
cais qui avaient commencé ces expéditions, n’avaient
rien lait pour se fair souflrir. Au travers des invec-
lives d’'Andronic Comnene contre nous, on voit dans

Ie fond que chez une nation étrangére nous ne nous
Conûtraignons point, et que nous avions pour lors les

défants qu'on nous reproche aujourd’hui.
Les Allemands, fährt er dann fort, qui passérenz

ensuite, er qui étaient les meilleurs gens du monde, preus. GWeſandite nach Dresden gehe. ~~ Dle verabſchiedee

firent uhr rude pen.tence de n&s étourdseries, et trou-
. Vérem partout des ésprits que nous avions révoliés.

. Hieraus kann man hinlänglich sehen, wte wir beider-
ſelts uns gleich géblieden, denn auch diesmal iſt unsere
Aufführung ss, daß sie. wenn ſie etwa noch Nachkommen
haben ſollten, uud einer, der die Wahrheit liebt, darunter
iſt, nur auf ähnliche Weite von ſich und uns werden res
den fönnen. Wir wollen, und ſle metken es auch ſchon,
ails Etnzelne von ihnen einzig nur das zum Lebensunterhale
Nothwendige, und haden im Uebrlgen das Werk der Ges-
rechtigkeit und des Gerichts unsern großen Volksſachwal-
tern in Parts allein anvertraut. :
Auſſerdem ſind ſie noch eine andere unvermuthete Ver-
änderung an uns gewahr geworden, aus der ſie nicht undeut-
lich uns im Gegenthell gerne ein Zurückſinken in Barba-
rey prophezeyen möchten. Sle haben nämlich ein gat
. Yroßes Herzeleid daran, daß wir Deutſche, und besonders
die Preußen, in unserm ſchriftliczen Dlenftverkehr mlt |h-
nen, mitunter die unmantierliche Art anfangen, uns der
eignen Sprache zu bedienen. Es kon.mt ihnen dies, ſcheine
î es, ſo vor, als ob wir zu allem, was wir Ihnen ſagteri,
dech, wie man zu thun pflegt, “’ wenn der Herr deutſch
verſt:ht,"" hinzuſezen wouren. CRyhem. Merk.)

vr /

genblick der Bedrängniß zu überſtehn. !

Tagr sblatt der Geschichte.





No. #11. Montag, den 3ſten October sen..

TR ,
"sc; C

mehr ändern kaun. ê

_ „„Die Hoſfuung der beſſergesnnten Franzosen ute.
ſich jetze auf die zwar mangelhafte, und aus unzulängli-
cher Quelle gefloſſene Charte royale, deren Erhaltung aber

doch beſſer iſt, als das Zurückfallen in unbedingte Will-
; ??. . Carnot's Devkſchrift iſt fortdauernd der Stein des
Ut .2.2 East se Ls
waren wie vor den Kopf geſchlagen, den Namen Carnot
fitter an der Splte yet ſolchen Wahrhelten ſtehn zu -
“,„Die Partei der Freigeſiunten , Liberalen, Patrioe
ten, oder wie man ſie nennen will, hat gegenwärtig 1n
Frankreih, ~ eitien Aus

*.. Paris, vom 6.6. Oe. u
Hle Feftung Antibes hat Verſtärkung von köntgl.
Truppen übers Meer erhalten; die Öeſterreicher felley die
Belagerung dieſer Feſtung einftweilen etuzeſtellt haben,
Es iſt falſch, daß der Staatsrath Gruner ats könlgl.

ten frauz. Soldaten haben verſprochen, auf den erfter
Ruf des Königs zu ſelnen Beſehlen zu ſeyn. –~ Alls
Caffrehäuſer, Brandtwelnladen ff. in den Vorstädten rmüss-
ſeti von jest an um 10 Uhr geſchloſsſen ſeen.
. (Deutſch. Beob.)-
_ OPaerils, vom g. OktoelnenE.
Der neue Minlſter des Ianern, Graf von Vaus
blanc, hat bereits über 200 Maires adgeſetzt, dle alle une
könlglich geſiant waren. ; | h
Eine kurze Zelt beweisſet ſchon, wie heilſam, trotz ale
len Drucks, die Anweſenheit der fremden Truppen in
Frankreich war. Kaum haben ſie mehrere OÖerter verlass
ſen, ſo ſind daſelbſt aufrühriſche Bewegungen entſtandensp

und man iſt über die Ropaliſten hergefallen. Derglelcher
Scenen ſind zu Alencon, Mans, St. Malo tc. vorgefals

len. Die Föderirten ſcheinen wirklich eine Föderation
auszumachen, dle sehr bedeutend werden könnte. Sie hes
kommen faſt alle Sold, und man hat dte ſtrafbaren
Hände noch nicht entdeck.u können, die dies Geld verthete
len. Die Bonapartiſten, die ſich durch die Plünderung
von Europa bereichert haben, werden allmächttg ſetn, ſs
lane man die Schwäche hat, Ihr cotloſſales Vermögen
unanzerührt zu laſſen. ; _ CHamb. Corr.)

_ Eln Streiten aus Paris, vom . Oct., im Deuen.
B. . . C st ...;. F<hen Veohachtes ſager. & e t tp e44 .
Schrelben aus Frau kr eich, von 21. Septenve..

Für ſobarhaciich, wie avfa;g6, hattên uns die Feaßzaſen + Von der Unterzeichnung des Friedens I| noch Im-.

[mier nur auf uagewiſſe Art die Rede. Die Sache häanne.
noch au einigen untergeordneten Streitfragen, deren Ee.
ſcheidung balo erfolyen mug, und tn der Hauptsache nisten.
 
Annotationen