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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 218 - No. 238 (November)
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No. 227.

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Der Preußen Gruß an die Pariser am 7ten
Zull 1815, bei ihrem E(nmar ch.

(Von Zahn.)
Melodie: Seld uns zum pivei itenmal willkommen z,:

Wir ſiud Euch freillch nicht willkommen;z.
Ihr hättet gern bis geſtern noch :
Uns wacker ins Gebet genommenen
âHilift aber nichts, wir kornmen doch !
hr hast es ſicher ſ:lbſt empfunden,

Der erſte Adſchled war zu kahl,
DHDraum haten wir uns neu verbunden

Und kommen jelzt zum zweitenmal ;

Und ſichern gern auf längre Zeic

Euch unuſres Andilcks Räüſtigkeir.

Für Leute, die sich länger kennen,
Br auchts nicht der Comelimente nun,
Gizuubts nur, uns iſt der Schluck zu gönnen,,
Den wir aus Eurem Glale thun.
Drum füllt uns fleißig Flaſch’ und Schüſſsl,
Ergreiſt behend den Küchenſpieß.
Ihr ſuchtet Euch ein Betc zu Brüſſelz
Ulir holten Mittag in Paris!
Trifſc unsſer Wunlch ein offnes Ohr,
So tanzt velm Eſſen uns was vor!

Fürwahr, eln heillos luſt’ges Leben!
Man iſt von Trug und Schelmerct,
Von Argliſt und Verrath umgeben,
Uuvd Hält ſich doch den Rücken fret.
Wer Cide bricht, kommt in die Hölle!
Welch Plätzchen ader bleibt ver Liſt,
Mu weicher Ihr lu Bültzesſchnelle
Den Meinrid ſelvſt zu orechen wißt?
Fürwahr, Ihr seid durch Spruch und Schwerdt
Hajſt zum Cniſetzen aufgeklärt.

Q cdggher ſécht, wir ſprechen frei und ofen;
. w? \reſ’ n hatter Ihr uus gert, :
ti N " wir bet Ench erſt et: getroffen, ;
. L5t aller IFngrimm von Euch ſern,
u ]Ipl.leu wißt Ihr jede Carte;
Ihe windet Euch mic gleichem Glück

_ Von Ludewig zu Bongparte,

un Bonapart’ zu Ludewlg.
_ Ergötzt man gaukelud Euch den Slnn, ſs
. Ss tiöcht ihr och wo anders hin. :

_ Hunicht! Fein ertönts von Roſſes Trltten,
: dlait ver ZJütnlein goldner Knauf, V

blatt der





Geschichte.

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Dienſtag, dtn raten November 1815

BN
ar; TEK

Der Deutsche Herzog kömnit geritten : ;
_ Macht Plag und führt Euch höflich ayf!
Und sorgt, daß ja ihm alles werde, z
Was ihn erfreun und laben mag;
Der alte Herr war viel zu Pferde,
Seitdem er unterm Pferde lag ;
_ HOrum ſeid auf seine Rut) bedacht,
Ma c<dem Ihr Unruh hm gemacht.

Schafft Herberg auch für Roß und Reuter, Z
Für Futvolk und für Feldgepäck,
Für Marketender und ſo weiter, -

; Wir ziehn ſobald nicht wieder weg!!

j Bs vor den Ohren Eurer Gäſte,
Nicht von Kaſern und Mattenzelt ;
Stehn überall so viel Palläſte,
Vormals erbaut mic Deutſchen Gels.
Drum jiemt es ſich, daß Deutsche nut
Im Elgenthum der Deutſchen ruhn!

Preußen.
Berlin, den rt4. Nov.

Heute Morgen um halb 10 Uhr marschitte das
Ruſſiſche Regi meut Friedrich Wilhelm von hier ab.
S. M. der König, als hoh r Chef diſſelben, ließen
es erſt auf dem Schloßplatz en Parade vor ſich vorbei
s und geleiteten es ſodann allerhöchſt Selöſt aus.
er Stadt.

. In ſeiner Begleitung befanden sich die limmtlichen
Prinzen des Hauſes. ; :

Deut ſchland.

. Wien, vom 29. October.

Das reichen Handelshaus Baring und Comp. In Lon-
don, unterſtützrt von der brittiſchen Regierung, hat mt
der hleſtgen Regierung elnen Contract geſchloſsſer, v etrmös-
ge welchem die ungeheuren Quantitäten Zinnoder, welche
In Idria und Venedig verräthtig lagen, an daſſelbe ver-
kauſt werden, unter der Becingung, daß während dret
Jahren an keine andere Nation, ſelbſt uicht an Inunlän-

der, Zinnober verkauft werden wird. Man rechnet, daß

Osterreich für diesen Artikel in Sllbermünze 25 M: [itos
nen Gulden einnimmt, uud erblickt darin elnen neuen
Beweis des Specuiatlonsg iſtes der Engländer, dle ſich
nun in dleſem Artikel gethan. ein Monoxol errungen
haben. (Allgemeine Seicrung.)
§ Wien, vom 7. Nov.
Am Zr. Otc. haben IJ. M.). der Kalſſer und dle
Kaiſerin in Ven e d 1g unter de m Zu: auf und lauten Zu-

; bel des Volks Ihren tei i lichen Einzug gehalten.
 
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