Tages
E Com
. No... ôo. Sonnabend, den „5ſten März iz1s.
E
IF
blatt der
Geschichte.
DI
Da die Vorausbezahlung für das Neujahrsquartal des Tageeblatts der Geſchichte mit diesen
Monat abläuft, ſo werden die Praänumeranten hiemit aufgefordert,
für das nachſte Vierteljahr tt
Vorausbezahlung mit Einem Thaler und Acht Groſchen Courant, vor Auegang dieſes Monats zu leiſten.
Mit Anfang Aprils tritt der Preis von Einem Thaler und Sechszehn Groſchen Courant unabänderlich
ein, ohne daß denen, welche ſich etwa ſpäterhin erſt melden mochten, die Nachlieferung der erſten
Stücke verbürgt werden kann.
Bei dieſer Gelegenheit wird in Erinnerung gebracht, daß das Tagesblatt der Geſchichte Bekannt-
machungen und Anzeigen aller Art fur die Iusertionsgebühren von Einem Groschen Courant für die
Zeile aufzunehmen bereit iſt. :
Außer den ſchon bekannten Expeditionen hat ſich auch Hr. Buchhändler Dümumler (unter den
Linden Nr. 37) erbocen, für die Siaherwohnenden
Frankreich.
Briefe aus Paris vom 15ten beſtätigen was frü-
her über die zwecimäßigen Maagregeln der Regierung
zur Dämpfung des Auiruhrs bekannt geworden, und ent-
halten Bewelſe der Anhäng!ichkeit und des Vertrauens
im Volke, für die Regiérnng und beſtehende Verfaſſunge
_ Es yeitit Marschall Soult set gefänglich nach Vincennes
abgeführt, weil er durch falsche Gerüchte und Vorſpiege-
lungen von Aufruhr Mord und Brand in Paris den
Abmarsch des Herzogs von Berry mtr seinen unterhaben-
den Truppen zur Unt-crſtitung der Hauptſtadt veranlaßt,
auch dle Nachricht der Landung Bonapartes elnen ganzen
Tag verheimlicht habe. Verluche, welche in dieſer Zeit
zur Auſhebung des Kduigs gemacht worden ſcyn ſoilen,
ſey.n durch die Wachſamkeit und Treue der Nattionalgarden
vereitelt worden. j
Napoleon befand ſich bereits 5 Tage seit seinem Ein?
wnarſche 1n Lyon, ohne Anſtalten zum Aufdruch zu
machen. | sü tie: M j
Mo Paris, vom 14. März. ;
Die franzöſiſchen Zeitungen enthalten fortwährend
Nachrichten über die Y.ſtlichketten in B or d eaux zu
Ehren des Herzogs von Ang o ul eme und seiner Ges
wmahlin. Man wollte dem Herzog eine groß? W ol f s-
j a g d geben, wo viele tauſ-ind Bauern die Wölfe treiben
ſolten. Dies wird nun wohl unterblieben ſ yu, da die
Bourbons jetzt ln elner andern Gegend einen Wolf zu
jagen haben, um den alles, was von Raurcthieren in .
Frankcelch noch übrig iſt, ſich zu san. meln droht, wenn
nicht rüſtlg und ellig gegen 1ha verſah. en würde. Auf
die Elnwohner von Bordeaux kann üdorigens das recht-
wmüäßlge Köntlgshaus bejonvers rechnen, ſte haben ſich Im-
mer burch Anhänglichkelt an die Bourbous ausgezeichnet.
die Auslieferung dieſer Zeitung zu übernehmen.
. Realſchulbuchhandlung.
s Schickfal. der Hanſeſtädte iſt außer allem
Zweifel. Sie bleiben, was sie waren, nämlich freie Städte.
So wollte es auch das wohlverſtandene Intereſſe der
melſten und anſchulichſten Europäiſchen
! M gte H.)
~ Die Sciminatig der beſſern Claſſe des Volks ift
hier den Bourbons durchaus günſtig,. In dem erſten
Augenblicke, da ſich die Nachricht verbreitete, herrſchte
zwar Beſtürzung, und man wailll sogar bemerkt haben,
daß die zahlreichen Lillendecorationen faſt ganz verſchwun-
den waren; aber ſie kommen jetzt wieder zum Vorhchein,
und b t jeder Gclegenheit zelgt ſich die Anhänglihkeit an
die rechtmäßige Regterunng,. Im Schauspiel am 7ten,
wo die Oper Armide gegeben wurde, forderte man ein-
ſtimmig das beliebte Volkslied, vive Henri IV ; und es
mußte mehrmals, unter den lauteften Beifallsbezeugungen,
wiederholt werden. Der Herzog von Berry, der hter-
auf erſchien, wurde mit dem lebhafteſten Enthuſiasmus
aufgenommen; und bei der Revue am folgenden Tage,
hatte man auch Urſache mit dem Geiſte, der ſich hier
kußerte, volllommen zufrieden zu seya. Die ächte oder
unächte hier angeſchlagene Proclamation Buonaparte's
Iſt eln Gegenstand des allgemeinen Spottes. ,, Das Volé,'?
ſagt er, „ruft mich; ich komme; hier bin Ich. Aver ich
fomme nicht, um zu regieren; mein Sohn iſt es, den
Frankrelch will. Ich komme In seinem Ni men. Ich
werde Frankreich eine wahre Charta geben; keine vereintg-
tune n!; das Wort Conſcription ſoll nlcht mehr
gehört werben. j 4
. Heute sagt eine Nachricht aus Parls, dle Regierung
hat keine Nachrichten mitgetheilt; man hätte doch Etwas
erſinnen ſollen, der Ungeduld der Pariler eine Divetſton
zu machen,. Währt es noch lange, ehe etwas Encjcheioeu-
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. No... ôo. Sonnabend, den „5ſten März iz1s.
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Da die Vorausbezahlung für das Neujahrsquartal des Tageeblatts der Geſchichte mit diesen
Monat abläuft, ſo werden die Praänumeranten hiemit aufgefordert,
für das nachſte Vierteljahr tt
Vorausbezahlung mit Einem Thaler und Acht Groſchen Courant, vor Auegang dieſes Monats zu leiſten.
Mit Anfang Aprils tritt der Preis von Einem Thaler und Sechszehn Groſchen Courant unabänderlich
ein, ohne daß denen, welche ſich etwa ſpäterhin erſt melden mochten, die Nachlieferung der erſten
Stücke verbürgt werden kann.
Bei dieſer Gelegenheit wird in Erinnerung gebracht, daß das Tagesblatt der Geſchichte Bekannt-
machungen und Anzeigen aller Art fur die Iusertionsgebühren von Einem Groschen Courant für die
Zeile aufzunehmen bereit iſt. :
Außer den ſchon bekannten Expeditionen hat ſich auch Hr. Buchhändler Dümumler (unter den
Linden Nr. 37) erbocen, für die Siaherwohnenden
Frankreich.
Briefe aus Paris vom 15ten beſtätigen was frü-
her über die zwecimäßigen Maagregeln der Regierung
zur Dämpfung des Auiruhrs bekannt geworden, und ent-
halten Bewelſe der Anhäng!ichkeit und des Vertrauens
im Volke, für die Regiérnng und beſtehende Verfaſſunge
_ Es yeitit Marschall Soult set gefänglich nach Vincennes
abgeführt, weil er durch falsche Gerüchte und Vorſpiege-
lungen von Aufruhr Mord und Brand in Paris den
Abmarsch des Herzogs von Berry mtr seinen unterhaben-
den Truppen zur Unt-crſtitung der Hauptſtadt veranlaßt,
auch dle Nachricht der Landung Bonapartes elnen ganzen
Tag verheimlicht habe. Verluche, welche in dieſer Zeit
zur Auſhebung des Kduigs gemacht worden ſcyn ſoilen,
ſey.n durch die Wachſamkeit und Treue der Nattionalgarden
vereitelt worden. j
Napoleon befand ſich bereits 5 Tage seit seinem Ein?
wnarſche 1n Lyon, ohne Anſtalten zum Aufdruch zu
machen. | sü tie: M j
Mo Paris, vom 14. März. ;
Die franzöſiſchen Zeitungen enthalten fortwährend
Nachrichten über die Y.ſtlichketten in B or d eaux zu
Ehren des Herzogs von Ang o ul eme und seiner Ges
wmahlin. Man wollte dem Herzog eine groß? W ol f s-
j a g d geben, wo viele tauſ-ind Bauern die Wölfe treiben
ſolten. Dies wird nun wohl unterblieben ſ yu, da die
Bourbons jetzt ln elner andern Gegend einen Wolf zu
jagen haben, um den alles, was von Raurcthieren in .
Frankcelch noch übrig iſt, ſich zu san. meln droht, wenn
nicht rüſtlg und ellig gegen 1ha verſah. en würde. Auf
die Elnwohner von Bordeaux kann üdorigens das recht-
wmüäßlge Köntlgshaus bejonvers rechnen, ſte haben ſich Im-
mer burch Anhänglichkelt an die Bourbous ausgezeichnet.
die Auslieferung dieſer Zeitung zu übernehmen.
. Realſchulbuchhandlung.
s Schickfal. der Hanſeſtädte iſt außer allem
Zweifel. Sie bleiben, was sie waren, nämlich freie Städte.
So wollte es auch das wohlverſtandene Intereſſe der
melſten und anſchulichſten Europäiſchen
! M gte H.)
~ Die Sciminatig der beſſern Claſſe des Volks ift
hier den Bourbons durchaus günſtig,. In dem erſten
Augenblicke, da ſich die Nachricht verbreitete, herrſchte
zwar Beſtürzung, und man wailll sogar bemerkt haben,
daß die zahlreichen Lillendecorationen faſt ganz verſchwun-
den waren; aber ſie kommen jetzt wieder zum Vorhchein,
und b t jeder Gclegenheit zelgt ſich die Anhänglihkeit an
die rechtmäßige Regterunng,. Im Schauspiel am 7ten,
wo die Oper Armide gegeben wurde, forderte man ein-
ſtimmig das beliebte Volkslied, vive Henri IV ; und es
mußte mehrmals, unter den lauteften Beifallsbezeugungen,
wiederholt werden. Der Herzog von Berry, der hter-
auf erſchien, wurde mit dem lebhafteſten Enthuſiasmus
aufgenommen; und bei der Revue am folgenden Tage,
hatte man auch Urſache mit dem Geiſte, der ſich hier
kußerte, volllommen zufrieden zu seya. Die ächte oder
unächte hier angeſchlagene Proclamation Buonaparte's
Iſt eln Gegenstand des allgemeinen Spottes. ,, Das Volé,'?
ſagt er, „ruft mich; ich komme; hier bin Ich. Aver ich
fomme nicht, um zu regieren; mein Sohn iſt es, den
Frankrelch will. Ich komme In seinem Ni men. Ich
werde Frankreich eine wahre Charta geben; keine vereintg-
tune n!; das Wort Conſcription ſoll nlcht mehr
gehört werben. j 4
. Heute sagt eine Nachricht aus Parls, dle Regierung
hat keine Nachrichten mitgetheilt; man hätte doch Etwas
erſinnen ſollen, der Ungeduld der Pariler eine Divetſton
zu machen,. Währt es noch lange, ehe etwas Encjcheioeu-