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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 43 - No. 64 (Maerz)
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hihten.

No. 46. Montag, den 6bten März 1815. |



Deutſchlan d. |

Wien, den 23. Februar.

In Gemäßheit einer Allerhöchſten Anordnung, wer-

den die während des Krleges beſtandenen 56 Landwehr-
und Garnlſons - Batalllons in den deutſchen Provinzen

ſo wie die Stabs- Infanterle, Sanltäts- und Stadsdra-

goner - Corps eantlaſſen. ;
î Auf vie Note, worin die Preutiſchen Abgesandten
auf die Juziehung auch der minder mächtiger Fürſten zur

MBerathung der deutſchen Angelegenheit antrugen, ertheillre:

t : Fürſt von Merternich unterm gten folgende Ants
horte Unterzeichnete hat die Ehre gehabt’, die Note

zu erhalte, weiche die königl. preußischen Hrn. Bevoll-

. mächtigten am Congreß, am 4. d. M. an ihn, In Bezie-
hung auf dle deutſchen Angelegenheiten, erlaſſen haden.

Er theilt mit denjelbcn vollkommen den Wunlch, daß an

der Begründung der künftigen deutſchen Verfaſſung oh-

ne weltere Verzögerung gearbeitet werden möge, und es

bedarf wohl keiner neuen Versicherung seinerſeits, um
die aufrichtige und lebhaste Theilnahme seimes allerhöch-
ften Fries an dleſen wichtigen Angelegenhetten an den
Tag zu legen. ‘é
; G . Was die Zuziehung derjenigen Fürſten und Stän-
de, welche bisher an den Berathungen keinen Theil ge-
nommen haben, betrlsſ, ſo iſt Unterzeichneter überzeugt,
daß elne Zuſammenwirtkung aller deutſchen Stände zur
Erreichung des gemeinſchajtlichen Zwecks, nämlich einer
dem Bedürfneß aller deutſchen Staaten entſprechenden
Verfaſſung nicht nur möglich, sondern unbedingt noth-
wendig ſey, ſo wie auch Sein Allerhöchſter Hof die eiuſt-
wetlige Berathung zwischen den mächtigeren Ständen
nur als eine Vorbereitung in dieſer Angelegenheit von
jeher angeſehen hat.’ j
C ; .
adh r Uhr Sr.? c c dlc:
vom 4. dieſes Monats angekündigten Vorjchiägen mit
Vergnügen entgegenſieht, benutzt er dieſe Gelegenheit,
Ihnen dle Verſicherung ſeiner aufrichtigen Hochachtung
zu erneuern.

Uünterz. Fürſt Metternich.
Niederlande.

Schrelb en aus dem Haag, vom 253. Febr.

Durch einen Courier, der hicr aus Wien eingetrof-
fen, iſt die authenciſche Nachricht eingegangen, daß alle
belgi ch e Provinzen, die das Haus Oeſsterveich vorher
beſaß, nebſt vem Bisthum Lüttich und den preußiſchen
Enclavyen von Hueſſen und Zevenger, unter die Souve-

W. „ § Res

F ZZ E.

ralnltat unsers Fürſten geſtellt ſud. Lux em burg wlrd mlt

Ausnahme einiger wenigen Diſtrikte, als ein besonderes
Herzogthum von demſelden beſeſſen werden. Alle odige
Lande, neoſt den Ländern, die unſert. Staat bis zum
Jahre 1795. ausmachten, werden, unter demſelben Sc-:p-
ter vereinigt, dle neue Monarchie der Nieder-
lande bilden. /

(Hamb. Correspoudent.)
England.

London, den 24. Februar. Ö

~~ Der Hafen von Hull 1iſt nach einem Befehle des
Prinzen Regenten zum Ausladungshafen für Güter, die
aus Oſtindien eingeführt werden, erf. ärt worden. ;

~ Am ub. Februar erſchien der franzöſiſche Ge-
ſandte, von einen Deputirten des franzöſt chen Hofes be-
gleitet, in Carlton- houſe, um dem Prinzen Regenten die
Ordenskleider u. s. w. des großen heiligen Geiſt Ortens zu
überreichen, mit dem der Köntg von Frankreich den Prin-
zen Regenten ſchon vor jſeiner Atrelſe nach Frauktrelch
beſchenktt hatte. Der Geſandte wourde vom Grafen Bas
thurſt (11 Abwesenhelt des Viscount Caſtlereagh) und
vom Ooder-Kamumierherrn in des Prinzen Cablüet geführt,
und ſehr gnädig aufgenommen. – Am ſelben Tage wars
ein gehelmer Staatsrath gehalten, worauf die Sherlffs

Von London und Mdddleſcx elne Audienz bei dem Prine

zen hatten, um den Tag ryzu erfahren, an we.lchem der
Prinz die Glückwünſchungen anzunehmen bereit ſente.

. ~ Hr. Puigblanch hat In elnem Brief an den Her-
ausgeber der Times die barbariſche Art geschildert, auf
welche er von der spanischen Regierung behandelt worden

dJey. Er mußte, nachdem er von Algeſtiras tn das öffentli-
: che Gefängniß in Cadix geführt, und von da In das

Preſsidio von La Caraca. geſchleppr worden war, daſlelbſt

r7o Tage unter Verbrecheru aller Art zubringen, und

nachdem er noch 4 Monate im Gefängnuiß von Cadilx ge-
ſeſſen, frelgeſprochen, mußte aber die ſehr beträchtlichen

DProzeßkoſten bdezalen, und erhielt sein Gepäck in einem

ſehr mangelhaften Zuſtande wieder.

~ Im uUnterhauſe nlmmt ſich Hr. Wh'tbread, der
Sache der aus Spanien nach Gioraltar geflüchteten und
dort ausgelieferten Patrtoten sehr thäitg an, nameutlich
des Hrn. Correa. Dieser ein Staabsofficler, der sehr rüg m-

lich ſür sein Vaterland gefochten, und der zur Zeit seluer

Gefangennehmung noch 2 Söhne verwundet und in Feln-
des Händen hatte, muß itzt in Ceuta schmachten. He..
Whyitoread hat alſo vorgeſchlagen daß die engl. Reglerirng
sich auf das nachdrücklichſte für ihn bei dem ſpaniſcheana

Gouvernement verwenden möge.

~ Den Vorfall, von dem dle engliſchen Blätter als
 
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