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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 218 - No. 238 (November)
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Tage sblatt

[; m e

mazniit.:
s

| Preußen.
Verlkn, vom 6. November. is:
Die Verhältniſſe inniger Freundſchast, welche ſeit so
vylelen Jahren zwiſchen Selner Majeltät dem Könlge votr
Preußen nud Seiner Majeſtät dem Kaiſer von. Rußland
beſtehen, ſind. durch eln neues Band geheiligt worden.
Dle belden Souveraine, mit Einwilligung Ihrer Majeſtär

der Kalſerln Mutter, haben die Vermählung Selner Kals

ſerlichen Hoheic des Großfürſten N t co lau s mit Ihrer
Köntglichen Hoh. it der Prinzeſllna Charlotte von
Preußen, den Wün'chen Ihrer Kalſerllchen und Königl-
chen Hoheiten gemäß, feſtgeſelzt. Dleſer Beſchluß iſt am
Sonnabend den vierten Movember in Gegenwart des
ganzen Hofes bekannt gemacht worden, uud Ihre Kal--
ſerliche und Königliche Hohelten haben dle Glückwünſche

aller Anwesenden gnädiglt aufzuuehmen gerußhete..

“% _ Hertin, vom 7. Nov. » :
_ Den neueſten Nachrichten zufolge kehren ſämmtliche

frelw.1 lige Jäger- Detaſchements bereits wirklich aus
Frankreich zurück, um hierſelbſt nachgerade aufgeiöſet zu

erden. . hu uh e- :1: ; 1.1
w Ueber die Abreiſe des Ruſſiſchen Kalſers iſt heut
(Morgens) noch nichts gewlſſes deſitinme.

_ Die Avkusnſt der Katijerm wird, den dleſe Nacht ein-
getroffenen Meldungen zujolze, Donner ſta g ſtatt ha-
ben. h

Geſtern bend war dle ganze Stadt aufs glänzendſte
erleuchtet; vor allen andren Gedauden zeichnete ſich be-
ſonders die Porz:llanfabrit aue. Ale Straßen wimmel-
ten von Meuſchen, vor dieſem Hauſe adcrr war das Ge-
dränge faft Levensgefährlich. Uuter den Linden fand wie-
der die Feuerlinie vom vorlgen Jahre (7. Auguſt) Stact.

Der Hof und ſeine hohen Gäſte beehrten den großen

Ball im Conzertſaaie des Schauſpieiyau,es, welchen die

Stadt lhnen zur Ehre gab mit Ihrer allerhöchſten Ges
genwart. f ,

_ „ Deunueſchland.

Hannover, vom 20. October. z
UHL. o Le vortas qu e
4uloder auſ unrdeitrrrm.t? Zu o j; q:
Vagerhzurgiſchen dürtten noch Unterhandlungen ſiati finden.
Herr geheimer Kriegsrath v. Hammerſtela iſ nach Ko-
peuhagen abgereiſen. |
Der Gerreraljyndikus der hanndverſchen Stände, Hr.

v. Bar, iſt zum Präſidenteu der Standeverjan.mluug an
dier Stelle des zum Staatsnunijter des Herzogthums
Grauaſchwelg ervannten Herrn Srajen v. Schvienburg-
Weöoifoburg ernannt und verpflichiet worden,

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der Geschichten.





EE

No. 2.22 Dienſtag, den 7ten November 1g15.

VIFIIEA .
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Frank furt, vom 27. October.

Da wir der Meinung ſind, daß ein Faktum mehr
beweiſt, als zehn Raſlſonnements, [so veellen wir uns et-
nen Zug fürſtlichen Edelfſiuns, der uns jetzt erſt bekannt
geworden iſt, der zu elnem gleich edeln Zug treuer Aus
hänglichkeit eines redlichen Landtnanns Veranlaſſsung gab,
hier mirzutheilen, indem wir unſere Ueberzeugung ausſpre-
chen, daß um Deutschlands Ruhe es keine Gefahr haben
fann, wenn nur überall ein ſo würdiges Verhältniß zwie
schen tes Fürſten und {ihrem Volk beſteht, wie es ſich
hier gezeigt hat. j ur zi; t

î Alis m April und Mal 1815 durch den Durchmarsch
der ruſſiſchen Armee und deren Verpflegung in dem Großes
herzogthum Weimar ein bedeutender Geldbedarf entſtand
und der zu Weimar verſammelte Landtag über die Erhe-
bung elner Cxrcraſteuer berathete, überſandte die regierende
Frau Großherzogin, deren Gemahl damals. noch in Wietr

. war, aus eigenem Antrieb Ihre ſämmtlichen Juwelen an

die Stände-Versſammlung, itidem ſie erklärte, sie über-
ließe ſolche zur frelen Verſügung der Stände und wün-
ſche nur, daß die Unterchanen mit. jeder neten Auflage
verſchont werden möchren. U taz zz t i§:4r

Als Se. k. H. der Greßherzog von Wien zurückkse
men, beſtimmte Er seine ſämmtlichen Juwelen zu gleichenr

Zweck und die Frau Großfürſtin Maiia kaiſerliche Hoßyein.
überſandte nicht weniger einen Theil der ihrigen, fo daß
durch diese großmüthigen Handlungen die Auflegung der
Epxtraſteuer wirklich unterbleiben konnte. ~– Dieſe vortrefs-

lichen Züge wurden „ In dem Lande bekannt, und als bet
der nächſten ordinairen Steuer die Bauern 1hre Raten

entrichteten, „brachte einer- derselben außer den fünf Thas-

lern, welche er abliefern mußte, noch freiwilllg wettere-

zehn Thaler, mie der Bemerkung, dies ſei ſctn Beitrag
zur Auslöſung der Juwelen ſeiner sutzven §teelttze
Frankfurt, vom 29. Z 219 9 (t

Die Kalserln von Rußland reiſt erſt am 1. Novems

. ber von Karlsruhe ab, vnd übernachtet zu Rohrbach; am
folgenden Tage ſpeiſt Ihre Majeſtät zu Darmſtadt nnd

triſſct am Abend in Frankfurt ein. Am Zten ſ[|peiſt. die
Kaiſerin 1n Homburg und ſett ſodann ihre Reiſe direct
nach Berlin tjort. 1 -!

Gejiern ſoüte die preußiſche Garde bei Koblenz den

Rùhetn piſſiren, und in Montabaur eintreffen. Sie nimmt

ihre Richtung über Weilburg, Witzlar, Gleſen, Marburg,
Kaſſel, Göttiugen, Schladen, Halberſtadt, Magdeburg,
Brandenburg und Potsdam nach Berlln, wo ſie am r.
Dezember eintreffen wird. izt q êu

Der Köntg von Preußen hat vor seiner Abrelſe von
Parls ſeiner Armee, die ſich In olejem Feldzuge so ruhm-
voll ausgezeichnet hat, Beweiſe ſelner Zujriedenheir gege-
 
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