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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 43 - No. 64 (Maerz)
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{in elner weit ſchrecklichern Sklaveret ſchmachtet.. Bei Gebet bei deiti

einem ernſthaften und redlichen Willen kann die Zerſtöhs-
rung der Raubſtaaten und die Coloniſirung der einſt so
blühenden nordafrikaniſchen Küſte für die Seemächte ge-
genwärtig keine Schwierigkeit haben.

- Für die Wlederherfielung der Bildſäule Hein-

: W: ſind bis jetzt 35,615 Franken zuſammen gee
ommen.

W ahr he it en un d Zwei fe l.
(Fort e un g.)

Es 1vulll elne neue Welt werden, das iſt klar. Mell

alle dies sühlen, so ſprechen alle nur von einer neucn
Zeit. Einige ſprechen auch vom Untergange aller Zeit,

und gebehrden ſich, als ſey der jüngſte Tag vor der

Thür. Darüber soll man ſich nicht wundern, man ſoll
ſte auch nicht ſchelten: es begegnet ihnen das Natürllch-
te. Wann eine Mutter gebähren ſoll, denken einige an
den Tod, die melſten an die Frende, daß eln Menſch

zur Welt geboren wird. Wahrlich dle Geburt dieſer

Zelt wird nicht letcht ſeyn.

Wie hinter ungeheuren Mordthaten und den Toden

großer Könige und Helden gewöhulich Erſcheinungen und

© Geſpenſter nachſchreitend und nachdeutend gedacht wer-

den, wie ſich Im wüthenden Sturm um ein kämpfendes

Schiff Schaaren von Seevögeln sammeln, die seinen.

Untergang bekrächzen, so geht es der Zelt, worin wir
leben und welche untergeht, damit eine neue Zeit aufge-
hen kann. Auch hinter ihr tobc eine Unzahl von Schrei-
ern her. Am gefährlichſten aber ſchrelen die, welche ahn-

den, daß Ihnen in dem neuen Zuſtande nicht behaglich
ſeyn wird. Dahln gehören vorzüglich diejenigen, welche
der alten Zeit Gerüſte hielten und Maſchienen ſtelltene.

Sie mögten ſie gern als eine einbalſamirte Mamwmie |hv
Lebenlang mit ſich tragen, und Ihnen ſelbſt und den
Leuten einbllden, daß noch eln lebendiger Athem in ihe

eh. ; |
ſey Der Menſch, der mit dem relnſten und treueſten Hers
zen das Gute und Rechte will, klagt, daß er mit so vie-
len Hindernlſſen zu kämpfen hat, welche dic Böjen und
Dunimen ihm in den Weg legen. Dieselbe Beſchwerde

führt der Böse, und klagt, daß dle Bahn vor ihm niht
rein |iſc. Well disſe gegenseitige Klage uralt iſt, ſso muß

es wohl gut seyn, daß es ſo iſt; renn Gott hat dle be-
ſte Welt gemacht. Ohne Reibung fltehen keine Funken;
der gelſtige Götterfunke würde von der schweren Erde
erſtickt werden, wenn der Kampf der Kräste hler aufhß-
ren könnte. Das Wort Friede verdankt dem Kriege ſet-
nen Zauberklang, der Flelß wird vurch die Faulheit zu
einer Tugend erhoben, wlr würden nichts ſeyn, wenn
uns nichts felndsellges gegenüber ſtände , ja wenn wir
zuweilen nicht ſo bekämpſt würden, daß wir In der ir-

diſchen Bedrängniß das Haupt zu den alten heimiſchen ;

Sternen nach Troſt emporſtrecken müſſen.
(Fortſegung folgt.) t ;

am 16. Oktober.
Wir pflanzen die Eiche,

Den heitigen Baum,

Den König der Sträuches
Im luftigen Raum:

Ein fröhliches Zeichen,
Ein Denkmal der Ehre

Pflanzen einer Gedächenißeiche

;

Den Jahren, die weichen..

Erwachs er, und währe

Iahrhunderte durch.

Er ſtehe, und sage
Dem Entet noch an,
Die Wonne der Tages
Die heute begannen. . ..
Germaniſchter Männe.
Gewatrtige Thaten,
Und Siege bekenn'’ er,
Die herrlich gerathen

. Durch Gott und ihr Schwerde.

Denn heut is gekämpfee

Der blutige Streiin.
Gewalt iſt gedämupfet,

Das Land ift befreit:
î Es lagen die Böſen,

Tyrannen im Staube,
Die Schande zu löſen,
Entwand ſich der Glaube,
Und führt’ es hinaus,

Drum ſtehe die Eiche,
Der heilige Baume.
Der König der Sträuchee
Im luftigen Raum t

_ Ein fröhliches Zeichen,

Ein Deukamal dcr Ehres
Erwachs er und währe
Jahrhunderte durch.

Er grüne und glänge
In freudiger Pracht,
Beſchatte und kränze

Nur Männer der Machte

Nur Tapfre und Freie,
Naur Deutſche von Tugend,

Doch freundlich auch weihee

Unjchuldiger Jugend
Er feſtliches Laub.

In Andackt nun tretet

Und ktle heran,

Und kniet und betet
Zu dem, der's gewann é
Er lenket die Zeiten,

Er zündet die Herzens

Kann Wrunen brreiten
Aus biiucerſten Schmerxzetti -
Mun betet zu Gott.

v

E. M. A.
 
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