Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde
— 2.1900-1902
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https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0109
DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:Engel, Bernhard: Waffengeschichtliche Studien aus dem Deutschordens-Gebiet, [1]
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4. Heft.
Zeitschrift für historische Waffenkunde.
95
unbeachtet geblieben, deshalb wird eine eingehende
Beschreibung und Abbildung willkommen sein. Der
Güte des k. k. Hofrats Herrn Professors Dr. Ritter
von Wieser verdanke ich die genaueren Angaben
sowie die unter seiner Aufsicht gefertigten, über-
malten Photographieen der Vorder- und Rückseite
des Schildes, nach welchen unsere Abbildungen her-
gestellt sind. Ich spreche ihm auch an dieser Stelle
meinen tief gefühlten Dank aus.
Der Schild besteht aus vier senkrecht neben-
einander geleimten und unter sich durch quergestellte
dessen Pfeilhöhe (von der Vorderfläche aus gerechnet)
6 cm beträgt (Fig-. 5). Denkt man sich die Um-
biegungen flachgelegt, so hätte der Schild die Form
eines mit dem breiteren Ende nach oben gerichteten
Eies; diese Form zeigt auch der innere Saum des
Schriftrandes. Die Umbiegungen bedingen dagegen
die Form einer Birne.
Die Gesamthöhe des Schildes beträgt 98,5 cm,
die grösste Breite (in einer Entfernung von 33 cm
vom oberen Rande) 57,5 cm, die untere Breite (in
einer Entfernung von 14 cm vom unteren Rande)
Ordensschild im Schloss Marienburg
(Westpreussen).
Fig. I. (Vorderseite.)
Fig. 4.
Fig. 2. (Rückseite.)
hölzerne Einsteckzapfen verbundenen Brettern von
Fichtenholz, welche am oberen Rande abgefast sind.
Der Schild ist sowohl im Längs- als auch im Quer-
schnitt eben, jedoch sind die Ränder der Längsseiten
nach rückwärts umgebogen. Diese offenbar von vorn-
herein gewollte und nicht etwa auf einem Verziehen
des Holzes beruhende Umbiegung beginnt an der brei-
testen Stelle des Schildes, wird allmählich stärker, dann
wiederum schwächer, bis sie beim Beginne der unteren
Schildabrundung gänzlich aufhört. Die Umbiegung be-
trägt insgesamt etwa 45 Grad; auf der Aussenseite ist
der Abfall etwas stärker, aber auch lange nicht recht-
winkelig. Hieraus ergiebt sich folgender Querschnitt:
7 ' s
.6 cm..
F*g- 5-
35 cm, die Dicke des Holzes 1,5 cm. Die beiden
Breiten sind an den Ausladungen der Rückseite ge-
messen.
Das Holz ist beiderseits mit je einer gesottenen
Rindshaut überzogen; die vordere ist feiner, die
hintere etwas gröber. Am Rande greifen die Häute
stellenweise übereinander. Sodann sind die Häute
der Vorder- wie der Rückseite mit einem Kreide-
gtund versehen und dieser übermalt. Die Vorder-
seite (vgl. die farbige Tafel) zeigt einen gelben Grund.
Auf diesem ist durch einen roten Saum ein 3,5—4 cm
breiter Schriftrand abgeteilt, welcher in schönen
gotischen Majuskeln folgende Umschrift enthält:
• f • CLIPPEVS • CVM • GALEA • MAGI STRI •
[ORDIjNIS • FRATRVM • THEVTVNICORVM
Zeitschrift für historische Waffenkunde.
95
unbeachtet geblieben, deshalb wird eine eingehende
Beschreibung und Abbildung willkommen sein. Der
Güte des k. k. Hofrats Herrn Professors Dr. Ritter
von Wieser verdanke ich die genaueren Angaben
sowie die unter seiner Aufsicht gefertigten, über-
malten Photographieen der Vorder- und Rückseite
des Schildes, nach welchen unsere Abbildungen her-
gestellt sind. Ich spreche ihm auch an dieser Stelle
meinen tief gefühlten Dank aus.
Der Schild besteht aus vier senkrecht neben-
einander geleimten und unter sich durch quergestellte
dessen Pfeilhöhe (von der Vorderfläche aus gerechnet)
6 cm beträgt (Fig-. 5). Denkt man sich die Um-
biegungen flachgelegt, so hätte der Schild die Form
eines mit dem breiteren Ende nach oben gerichteten
Eies; diese Form zeigt auch der innere Saum des
Schriftrandes. Die Umbiegungen bedingen dagegen
die Form einer Birne.
Die Gesamthöhe des Schildes beträgt 98,5 cm,
die grösste Breite (in einer Entfernung von 33 cm
vom oberen Rande) 57,5 cm, die untere Breite (in
einer Entfernung von 14 cm vom unteren Rande)
Ordensschild im Schloss Marienburg
(Westpreussen).
Fig. I. (Vorderseite.)
Fig. 4.
Fig. 2. (Rückseite.)
hölzerne Einsteckzapfen verbundenen Brettern von
Fichtenholz, welche am oberen Rande abgefast sind.
Der Schild ist sowohl im Längs- als auch im Quer-
schnitt eben, jedoch sind die Ränder der Längsseiten
nach rückwärts umgebogen. Diese offenbar von vorn-
herein gewollte und nicht etwa auf einem Verziehen
des Holzes beruhende Umbiegung beginnt an der brei-
testen Stelle des Schildes, wird allmählich stärker, dann
wiederum schwächer, bis sie beim Beginne der unteren
Schildabrundung gänzlich aufhört. Die Umbiegung be-
trägt insgesamt etwa 45 Grad; auf der Aussenseite ist
der Abfall etwas stärker, aber auch lange nicht recht-
winkelig. Hieraus ergiebt sich folgender Querschnitt:
7 ' s
.6 cm..
F*g- 5-
35 cm, die Dicke des Holzes 1,5 cm. Die beiden
Breiten sind an den Ausladungen der Rückseite ge-
messen.
Das Holz ist beiderseits mit je einer gesottenen
Rindshaut überzogen; die vordere ist feiner, die
hintere etwas gröber. Am Rande greifen die Häute
stellenweise übereinander. Sodann sind die Häute
der Vorder- wie der Rückseite mit einem Kreide-
gtund versehen und dieser übermalt. Die Vorder-
seite (vgl. die farbige Tafel) zeigt einen gelben Grund.
Auf diesem ist durch einen roten Saum ein 3,5—4 cm
breiter Schriftrand abgeteilt, welcher in schönen
gotischen Majuskeln folgende Umschrift enthält:
• f • CLIPPEVS • CVM • GALEA • MAGI STRI •
[ORDIjNIS • FRATRVM • THEVTVNICORVM