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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 2.1900-1902

DOI Heft:
Heft 7
DOI Artikel:
Forrer, Robert: Studienmaterial zur Geschichte der Mittelalterwaffen, [2]
DOI Artikel:
Sixl, P.: Entwickelung und Gebrauch der Handfeuerwaffen, [14]
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https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0280

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264

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

FI. Band.

Originalen fast gar nicht mehr vorkommenden Helm
mit beiderseitig' aufklappbaren Seitenklappen, eine
den römischen Visierhelmen nachgebildete Form, ein
Vorläufer des bei Boeheim sub Fig. 29 abgebildeten
italienischen Helmes um 1490. — Die Form der
Venetianer Schallern wiederholt sich auch auf der
dem Valturius entnommenen Taucherrüstung Fig. 7 b,
nur ist hier der Helm nicht aus einer Stahlplatte
getrieben, sondern nach Art der Schuppenhäubchen
geschuppt (die Figurist ein Prototyp des bei Demmin,

Kriegswaffen, p. 415 nach Vegetius abgebildeten
Tauchers, der aber hier einen anderen Helm er-
halten hat). — Die in Fig. 7 c faksimilierte Abbildung
eines Armbrustschützen nach Valturius reproduziere
ich bei diesem Anlass ihrer ebenso künstlerischen
wie lebensfrischen Darstellung wegen; nicht nur die
Stellung des Schützen, auch die Lage des zielenden
Kopfes und die Fingerstellung sind dem Künstler
ganz meisterhaft gelungen.
(Fortsetzung' folgt.)


Entwickelung und Gebrauch der Handfeuerwaffen.
Von k. u. k. Oberstleutnant P. Sixl in Kaschau.

(Fortsetzung.)

Beispiele für die angc-
stellten Untersuchun-
gen seien mehrere Ha-
kenbüchsen vorgeführt,
welche zweifellos dem
15. Jahrhundert ange-
lt Ören und zwei grosse
Hauptgruppen unter-
scheiden lassen.
Die erste Haupt-
gruppe umfasst alle
jene Hakenbüchsen, deren Handhabung noch durch
einen Mann möglich war.
Nach den Wiener Kämmerei-Rechnungen wurden
dieselben als «Hackenpuchsen Idain- bezeichnet;
in den Zeugsbüchern des Kaisers Maximilian 1. werden
dieselben als «gemailt Hackhen» angeführt, «ge-
hörend zu den fucsskncchten, wann man in dem
feld wil fechten.»
Die zweite Hauptgruppe enthält alle grösseren
Hakenbüchsen, von schwerem Gewicht und grossem
Kaliber; diese sind manchmal auch als Steinbüchsen

eingerichtet, wurden bei der Verteidigung von be-
festigten Oertlichkeiten verwendet, «auf den mauern
braucht man uns seer», und auch beim Angriff auf
dieselben, «wann man ein flecken stürmen thuet.s
In der Konstruktion zeigen dieselben die bisher
beobachteten drei Formen und zwar:
1. Hakenbüchsen mit Stangenschaft.
2. Die geschäfteten Hakenbüchsen, und
3. Eiserne Hakenbüchsen.
Plervorzuheben wäre noch die zunehmende Ver-
längerung der Seele; bisher war das Verhältnis des
Kalibers zur Seelen-Länge I:S:I0:20, jetzt wird
dieses Verhältnis bis 1 : 30 : 40 und noch höher ge-
steigert.
Es ist natürlich, dass durch diesen Umstand
das Gewicht der Watte vergrössert wurde; bei der
Handhabung der grösseren Stücke wurde schliess-
lich ein zweiter Mann notwendig.
Es sollen nun einige Hakenbüchsen, welche
dem Gewichte nach der ersten Hauptgruppe an-
gehören, näher betrachtet und beschrieben werden.


1. Hakenbüchsen mit Stangenschaft. (Fig. 66.)

1 | 2 | 3
4
5 | 6
7
8
9
IO
n 12 13
Konstruktion
Der Lauf endigt rückwärts in eine Tülle, in welche der Stangenschaft eingesetzt ist
Material
des
Laufes
13.7
■2,3
12,8
14,9
•5,4
11,9
13,1
16,5 | 9,5 ! 4,8
6,2
7 »5
19,5
Gewicht in kg
Schmiede - Eisen
Aeussere Form
Cylindrisch oder achtkantig, aussen gegen die Mündung verjüngend
Länge des Laufes sann
Hülse in ein
94,6
84,6
91,8
88
99,8
90
96
108
93-3
64,3
74,4
^5,3
10/
Länge der Seele in cm
74,2
68,2
72,5
73-1
79.7
74,8
79.1
87,6
78
53
63
7 3
89
Kaliber in mm
21
21
21
24
26
22
26
24
24
>5,5
20
20
fgegen die
2SI Mündung
( erweitert
 
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