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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 2.1900-1902

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Heft 5
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Vereins-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0191

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5. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

177


Protokoll der ausserordentlichen Versammlung in
Dresden am 28. Oktober 1900.
Dresden, den 28. Oktober 1900.
Eine ausserordentliche Versammlung des Vereins für
historische Waffenkunde war für den 28. Oktober 1900 nach
Dresden einberufen worden und wurde an diesem Tage mit-
tags 12 Uhr im Kurländer Palais eröffnet. Infolge Behinderung
der beiden Vorsitzenden des Vereins übernahm nach § 11
der Statuten das älteste Vorstandsmitglied, Herr Oberst a. D.
Thierbach, den Vorsitz und begriisste die Versammlung.
Mit warmen Worten gedachte der Herr Vorsitzende zunächst
des am 20. September dieses Jahres verstorbenen hochver-
dienten ersten Schriftführers des Vereins, des Herrn Oberst-
leutnants Dr. Jäh ns in Berlin, zu dessen ehrendem Gedenken
sich die Versammlung von den Sitzen erhob. Sodann wurde
dem zweiten Schriftführer, Herrn Direktor von Ehrenthal
das Wort erteilt, welcher zunächst die Beschlussfähigkeit der
Versammlung jm Sinne des § 21 der Statuten konstatierte,
da 41 Mitglieder erschienen waren, während weitere 25 durch
schriftliche Vollmachten sich hatten vertreten lassen.
Punkt 1 der Tagesordnung betraf die bereits früher ge-
machten Abänderungsvorschläge zu den §§ 2, 7, 9, 15 und 17
der Statuten, sowie einen Antrag auf Hinzufügung eines § 22.
Nach einer Vereinbarung in der Vorstandssitzung vom
21. Juni dieses Jahres hätten diese §§ folgendermassen vzu
lauten:
§ 2. Der Sitz des Vereins befindet sich in Dresden.
§ 7. I. Absatz. Der Vorstand des Vereins besteht aus
fünfzehn bis zwanzig Mitgliedern, die von einer Ver-
sammlung des. Vereins gewählt werden und unter
sich die Ämter des ersten und zweiten Vorsitzen-
den, des ersten und zweiten Schriftführers und des
Schatzmeisters verteilen.
§ 9. Von den Mitgliedern des Vorstands müssen stets
mindestens elf Angehörige des Deutschen Reiches
sein.
§ 15. Der Vorstand beruft alljährlich zwei Vereinsmit-
glieder als Rechnungsprüfer, welche die vom Schatz
meister abgeschlossene Rechnung zu prüfen und

vor ihrer Veröffentlichung (zum Beweis ihrer Rich-
tigkeit) zu unterzeichnen haben. (Die Jahresrech-
nung ist mit Rücksicht auf die in der Regel im
Monat Juni abzuhaltende Haupt Versammlung mit Ende
Mai eines jeden Jahres abzuschliessen.)
§ 17. Anträge auf Aufnahme in den Verein werden von
dem Vorsitzenden und dem ersten Schriftführer ent-
schieden. Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen
ihnen wird der zweite Vorsitzende zu Rate gezogen
und entscheidet. — Anträge, zu'deren Erledigung
die Einberufung einer besonderen Vorstandssitzung
dem Vorsitzenden unnötig erscheint, hat er auf -die
Tagesordnung der nächsten aus sonstigen Gründen
berufenen Vorstandssitzung zu bringen.
§ 22. Für die einzelnen Länder, über die sich schon der
Verein erstreckt, können durch den Vorstand Pfle-
ger ernannt werden, denen die Organisation des
Vereins innerhalb bestimmter politischer Gebiete
und die Anwerbung neuer Mitglieder übertragen
wird. Diese Pfleger sind berechtigt, den Vorstands-
sitzungen beizuwohnen. —
Der § 2 wird in derselben Fassung wieder einstimmig
angenommen, ebenso die §§ 7 und 9. jedoch wird bez. des
6 9 seitens des Herrn Direktors von Ehrenthal ein Antrag
auf spätere Streichung desselben, da er thatsächlich über-
flüssig geworden ist, Vorbehalten. In derselben Fassung wie
früher, werden ferner die §§ 15, 17 und 22 von der Versamm-
lung einstimmig angenommen.
Die vor einigen Tagen an den Vorstand des Vereins
eingesandten Anträge des Dr. Freiherrn von Potier in
Wien, welche einen vollständig neuen Entwurf der Satzungen
repräsentieren und viele schätzenswerte Gesichtspunkte ent-
halten, werden mit Dank zur Kenntnis genommen und für
eine spätere Berücksichtigung Vorbehalten; jedoch können
sie statutengemäss nicht auf die heutige Tagesordnung gesetzt
werden.
Der dritte Punkt der Tagesordnung betraf die Neuwahl
eines Vorstandsmitgliedes, das zugleich geneigt sein würde,
das Amt eines ersten Schriftführers zu übernehmen. Als
solches wurde Herr Kammerherr Dr. Kekule von Stradonitz
einstimmig von der Versammlung gewählt, welcher die Wahl
annahm.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben.
Dresden, am 28. Oktober 1900.
Als Protokollführer: gez. Moritz Thierbach,
gez. Dr. Petzsch. Oberst a. D.
gez. Lotze, Geh. Reg.-Rat.

Nach den beiden Dresdener Versammlungen in diesem Jahre sind also die
Aemter im Vorstande foigendermassen verteilt:
erster Vorsitzender des Vereins: Se. Excellenz Generalleutnant
von Usedom, Kommandant des Kgl. Zeughauses, Berlin;
zweiter Vorsitzender: Franz Freiherr von Lipperheide, Berlin;
erster Schriftführer: Dr. Stephan Kekuie von Stradonitz, fürstl.
lipp. Kammerherr, Grosslichterfelde;
zweiter Schriftführer: M. von Ehrenthal, Direktor des Kgl. Histo-
rischen Museums, Dresden;
Schatzmeister: Otto Müller, Major z. D., Dresden-Blasewitz.
 
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