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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 2.1900-1902

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Heft 6
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Hampel, József: Ein Helm von der pannonischen Reichsgrenze
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https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0206

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192

Zeitschrift für historische Waffenknnde.

II. Band.

Ein Helm von der pannonischen Reichsgrenze.
Von Professor Dr. Joseph Hampel in Budapest.


J.
er Helm, dessen Chromobild
hier beiliegt,1) ist Eigen-
tum des ung. National-
Museums und wurde am
25.Juni 1898 in Budapest
beim Bau des Donau-
ufer-Pfeilcrs der neuen
Kettenbrücke, welche
vom Schwurplatz aus-
geht, in der Tiefe von
3,5 — 3,8 m gefunden.
Da derselbe in eine Sand und Kiesel führende
Schichte eingebettet lag, hatte sich an demselben
innen und aussen viel Kies angesetzt. Die bei-
liegenden Abbildungen zeigen den Helm in dem
jetzigen Zustande, nachdem der angerostete Kiesel,
so weit als es ohne Schädigung der Plelmwand mög-
lich war, entfernt worden ist.

*) Die photographischen Aufnahmen und chromatischen
Zinkstöcke des Bildes sind von der Firma A. Weinwurm in
Budapest hergestellt worden; wir verdanken die Benutzung
derselben der von Herrn Prof. Hampel geleiteten Redaktion-
des «Arch. Ertesetö», wo der Helm von ihm zuerst besprochen
wurde. Die Schriftleitung.


Der Helm besteht aus Eisen und die Aussen-
seite ist mit einer daran fest haftenden Schichte von
vergoldetem Silberblech überzogen; diese Ober-
fläche zeigt Relicfverzierungen; auch sitzen darauf
farbige Glaspasten, welche wie Halb - Edelsteine
wirken.
Die Form des Helmes lässt sich etwa mit einem
in der Längenachse entzwei geteilten Ei vergleichen;
zu unterst ist der längere innere Durchmesser 23 cm,
der kürzere 17 cm. Die Dicke der Wand ist an
gut erhaltenen Stellen, wo der Rost dieselbe nicht
angefressen oder zerstört hat, 5 mm.
Die Aufstellung in der farbigen Abbildung ist
keine genau rechtwinkelige, auch steht der Helm
nicht genau in der Horizontalen, sondern die Seite links
von der Mittelachse neigt etwas tiefer nach unten,
als es die richtige Stellung auf dem Kopfe erforderte;
auch sieht man von der Frontseite desselben auf
dem Bilde etwas mehr als die Plälfte.
Strenger sind die Aufnahmen orientirt, welche
den Abbildungen Nr. 1—4 als Unterlage dienten.
Fig. 1 zeigt die linke Längenseite des Helmes; Fig. 2
die rechtsseitige Längenseite. Fig. 3 ist die Front-
seite. Fig. 4 zeigt die Rückseite.
Am besten ist der obere Teil des Helmes er-
halten, welcher auf dem Scheitel sass und den Kopf
beiläufig bis zu den Augenbrauen und bis zu den
Ohren bedeckte, ln der Richtung der Längenachse


Fig. 1. Die rechte Längsseite des pannonischen Helmes.

Fig. 2. Die linke Längsseite des pannonischen Helmes.
 
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