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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 2.1900-1902

DOI Heft:
Heft 10
DOI Artikel:
Sixl, P.: Entwickelung und Gebrauch der Handfeuerwaffen, [16]
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https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0406

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386

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

II. Band.

Entwickelung und Gebrauch der Handfeuerwaffen.
Von k. u. k. Oberstleutnant P. Sixl in Kaschau.


Nachträge zu c) «Die eisernen Hakenbüchsen»
Heft 9, S. 316.

ierher gehören eine Haken-
büchse im Königlichen
Zeughause zu Berlin,
Fig. 71a (Nummer 27,
Seite 176 des Führers)
und eine Hakenbüchse
im Historischen Mu-
seum zu Luxemburg,2)
Fig. 71b.

Eiserne
Hakenbüchse
König!. Zeughaus
Berlin
Historisches
Museum
Luxemburg
Gewichtl ,
(der ganzen
20 kg

Länge j Waffe
205 cm
206 cm
Material) des
Schmiede-Eisen
Länge j Laufes
124 cm
127 cm
Länge der Seele
121 cm

Kaliber
28
30 fern
Verhältnis des Ka-
libers zur Seelen-
länge
1 : 43-2

Konstruktion des
Laufes
über denDorn geschmie-
det ; vorne achtkantig,
rückwärts cylindrisch,
einfache Arbeit
Haken
35 cm von der Mündung
entfernt ist unterhalb am
Laufe ein Haken ange-
schweisst gewesen, der-
selbe ist abgebrochen
und durch einen auf-
geschobenen Ringhaken
ersetzt
27 cm von der
Mündung
ist unterhalb
am Laufe ein
7 cm langer
Haken ange-
schweisst
Zündloch
befindet sich oberhalb
trichterförmig, rund
1,3 cm bis 2,1 cm im
Durchmesser;
rechts seitwärts ein
zweites, rechteckiges,
eingetriebenes, aber
nicht durchgehendes
Loch
befindet sich
oberhalb,
napfförmig

*) Die genauen Daten sowie die photographische Ab-
bildung erhielten wir durch die ausserordentlich sachgemässen
und überaus liebenswürdigen Bemühungen des Herrn Direktors
v. Ubisch und des Herrn Assistenten R. Wegeli des König-
lichen Zeughauses zu Berlin, was wir mit bestem Dank be-
sonders hervorheben.
2) Oberst v. Cohausen in den «Annalen des Vereins für
nassauische Altertumskunde» Bd. 18, 1883 — 84, 229 und T. IV.

Eiserne
Hakenbüchse
Königl. Zeughaus
Berlin
Historisches
Museum
Luxemburg
Visier-Punkte
nicht vorhanden

81 cm lang
79 cm lang-
Schaft
von Eisen, stabartig, in das rückwärtige
Laufende eingeschweisst, nach aufwärts
gebogen, endigt rückwärts in einen Griff;
der rückwärtige Teil ist aus der verti-
kalen Schussebene nach links heraus-
gedreht, so dass man über den Lauf
visieren konnte
Fundort
nicht bekannt, stammt
aus Westfalen


Die Nebeneinanderstellung der Maasse und Kon-
struktionsdaten ergiebt, dass beide Flakenbüchsen
nahezu gleich waren; es ist daher zulässig, die
fehlenden Daten bei der Luxemburger Büchse durch
jene der Berliner Büchse zu ergänzen.
Der für den abgebrochenen, ursprünglich an-
geschweissten Flaken aufgeschobene Ringhaken
wurde schon bei der Pilsener Hakenbüchse, F'ig. 66,
Nr. 7, konstatiert und besprochen.
Nachdem die Berliner Büchse nach einer ge-
nauen photographischen Aufnahme dargestellt ist,
so kann man sich die äussere Gestalt der Luxem-
burger Büchse in ähnlicher Weise vorstellen.
Seite 318, Spalte 2, nach dem 3. Absatz
von oben, ist einzuschalten:
Die bisher beschriebenen grossen Hakenbüchsen,
Fig. 72—75, hatten den rückwärts eingeschobenen
Stangenschaft; es folgen nun geschäftete Haken-
büchsen, welche infolge ihres Gewichtes und auch
infolge der Konstruktion in diese Gruppe eingeteilt
werden müssen.
Eine geschäftete Hakenbüchse mittlerer Grösse
befindet sich im Königlichen Zeughause zu Berlin,
Fig. 76 (Nr. 105, Seite 182 des Führers). Dieselbe
besteht aus Lauf und Schaft.
Der Lauf ist aus Schmiedeeisen, 92 cm lang, über
den Dorn geschmiedet, rohe einfache Arbeit, aussen
cylindrisch, gegen die Mündung ganz wenig verjüngt.
18 cm von der Mündung entfernt ist unterhalb
am Laufe ein 12 cm langer Haken mit Loch an-
geschweisst.
Länge der Seele 86,5 cm, Kaliber 24 mm, Ver-
hältnis des Kalibers zur Seelenlänge 1 : 36.
Das Zündloch befindet sich rechts seitwärts,
die angeschweisste Zündpfanne ist abgebrochen.
 
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