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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 2.1900-1902

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Heft 8
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Litteratur
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Vereins-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0344

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326

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

II. Band.


Der Raritätenbetrug von Dr. Hanns Gross, o. ö. Pro-
fessor des Strafrechtes an der Universität Czernowitz.
Berlin 1901, J. Guttentag.
Der Umstand, dass zahlreiche Freunde der historischen
Waffenkunde überhaupt Liebhaber von Antiquitäten sind,
rechtfertigt es wohl, wenn wir dieselben auf ein eigentlich
juristisches Werk eines Gelehrten aufmerksam machen, welcher
auch den Lesern dieser Zeitschrift (s. Band I, S. 233) kein
gänzlich fremder mehr ist. In der ihm eigenen geistvollen
Weise zeigt Dr. Gross, welche Ansichten sich im Laufe der
Zeiten im Antiquitätenhandel Uber Recht und Unrecht ein-
gebürgert hatten; er schildert die Kniffe, welche beim Anti-

quitätenbetruge gang und gäbe sind; er sucht den Richter-
stand für dieses interessante, vom praktischen Juristen jedoch
scheu gemiedene Kapitel der Strafrechtspflege zu erwärmen;
er giebt aber auch, gestützt auf die einschlägigen Bestim-
mungen des deutschen und des österreichischen Strafgesetz-
buches, dem Sammler Winke, worauf er im einzelnen Falle
bei der gerichtlichen Verfolgung einer Klage wegen Antiqui-
tätenbetruges das Schwergewicht zu legen habe. Wenn
auch das Buch zunächst für den reichsdeutschen und öster-
reichischen Kriminalisten geschrieben ist, wenn es auch kein
Selbstadvokat oder juristischer Ratgeber für betrogene Samm-
ler ist, so bietet es, vermöge der geschickten kasuistisch-
dogmatischen Behandlung des gewählten Stoffes, dem Sammler
von Antiquitäten so viel des Lehrreichen, besonders in den
Abschnitten «Einzelne Fälle von Fälschungen» — «Die Wert-
schätzung der Echtheit» — «Emballierung, Restaurierung»,
dpss es kein Sammler, auch wenn er der juristischen Vor-
bildung ermangeln sollte, bereuen wird, wenn er sich mit
diesem anziehend geschriebenen Buche vertraut macht.
Dr. Potier.



Dem Vereine sind als neue Mitglieder beigetreten:
Seine Königliche Hoheit der Herzog Ernst von Sachsen-
Altenburg zu Altenburg.
Seine Königliche Hoheit der Herzog Karl Eduard von
Sachsen-Coburg und Gotha zu Gross-Lichterfelde.
Seine Durchlaucht der Fürst Alfred zu Salm-Reiffer-
scheid-Krautheim und Dyck auf Schloss Dyck.
Die Herzogliche Rüstkammer in Altenburg.
Dr. Charles Wood Mc. Murtry, New York, 812, 5. Avenue.

Personalnotizen.
Der Direktor des Kgl. Historischen Museums in Dresden,
Herr M. von Ehrenthal, hat infolge seines sehr an-
gegriffenen Gesundheitszustandes um die Enthebung von
seinem Amte unterm 1. Oktober d. J. gebeten. Alle Freunde
der Waffenkunde werden den verdienten Mann mit Bedauern
aus seinem erfolgreichen Wirkungskreis scheiden sehen und
mit der Schriftleitung hoffen, dass trotzdem seine warme
Teilnahme der Waffenkunde erhalten bleibt.

Herr Dr. Baron Potier aus Wien ist zur Ordnung
und Neuaufstellung der Städtischen Rüstkammer nach Emden
berufen worden. Der Verein begrüsst mit Freuden die Wahl
eines seiner thätigsten Mitglieder für diesen vielerlei Schwierig-
keiten bietenden Auftrag und begleitet Herrn Dr. Baron Potier
mit seinen herzlichsten Wünschen für eine erfolgreiche Thätig-
keit in den neuen Wirkungskreis.

Die Annahme von Beiträgen für Heft 9 des II. Bandes
wird spätestens am 1. Dezember d. J. geschlossen.

Diejenigen Herren Mitarbeiter, welche ihren Aufsätzen Zeichnungen beigeben, werden ersucht,
zur Herstellung derselben, wenn irgend möglich, Feder, nicht Bleistift zu verwenden.

Herausgegeben vom Verein für historische Waffenkunde. Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Karl Koetschau, Veste Coburg.
Druck von Oscar Brandstetter in Leipzig.
 
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