4- Heft.
Zeitschrift für historische Waffenkunde.
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Wärmste Anerkennung und herzlichsten Dank haben sich
besonders die Herren verdient, welche in den ihnen unter-
stellten Sammlungen die Führung der Mitglieder übernommen
hatten. Am ersten Tage erklärte Herr Direktor von Ehren-
thal die Schätze des Kgl. Historischen Museums und
der Kgl. Gewehrgalerie. Beide nehmen unter den Waffen-
sammlungen Deutschlands eine so hervorragende Stellung ein,
dass jeder Hinweis auf ihren Wert überflüssig erscheint.
Freilich war es ein besonderer Genuss, sich desselben aufs
neue unter so sachkundiger, umsichtiger Führung bewusst zu
werden. Das Kgl. Arsenal, wohl kaum der Allgemeinheit
so bekannt wie das Historische Museum, nahm am zweiten
Tage die Teilnehmer an der Versammlung auf. Herr Oberst
Thierbach und Herr Major Müller, deren eitrige Arbeit j
dieser musterhaft eingerichteten Sammlung zu gute gekommen
ist und noch kommt, waren hier die Führer, und nur allzu rasch
verging über ihren Erklärungen die knapp bemessene Zeit.
Man schied mit dem Bewusstsein, dass hier ein sehr wert-
volles Material für die Waffenkunde in bester Obhut geborgen i
ist, und dass nirgends sonstwo etwas Gleiches besteht wie
die Thierbachsche Sammlung zur Entwicklung des Gewehr-
schlosses, die deutscher Gründlichkeit und deutscher Geschick-
lichkeit ihre Entstehung verdankt. Der Nachmittag desselben
Tages führte die Mitglieder nach Meissen zur Besichtigung
der Albrechtsburg und des Domes, wo die vielgestaltigen
Eindrücke des Tages einen harmonischen Ausklang fanden, wie
ihn wohl niemand erwartet hatte: Orgelton und ein vortrefflich
gesungenes Lied begrlisste die Lintretenden. Den freundlichen
Bemühungen des Herrn Max Grünewald in Meissen möge in
diesem Zusammenhänge besonderer Dank gezollt werden. Am
dritten Tage wurde das Kgl.
Kupferstichkabinett be-
sichtigt. Dessen Direktor,
Herr Prof. Dr. Max Lehrs,
hatte hier eine Ausstellung
von Blättern veranstaltet, die
als Quellenbeiträge zur Waf-
fenkunde dienen sollten. Es
war dies um so mehr des
Dankes wert, weil sicherlich
mancher, der sich mit der
Geschichte der Waffen be-
schäftigt, kaum daran ge-
dacht haben mag, welche
Fülle reichster Belehrung ihm
eine derartige Sammlung ver
mittein kann. Die Ausstellung bot dem Betrachter — es seien
hier einige kurze Ausführungen eben wegen der Seltenheit einer
derartigen Veranstaltung gestattet — graphische Blätter und
Reproduktionen nach ihnen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In
richtiger Erkenntnis von dem Werte dieses Materials als Quelle
waren Darstellungen herausgegriffen worden, deren Bestim-
mungen eine Gewähr dafür boten, dass auf die Richtigkeit in der
Wiedergabe der Waffen besonderer Wert gelegt worden sei.
Denn nicht kritiklos darf jedes Blatt als eine durchaus gesicherte
Grundlage für weitere Schlüsse angesehen werden. Oft auch,
wenn der Künstler weniger auf die strenge Nachbildung der
Wirklichkeit zu achten brauchte, hat die Phantasie Waffen
geschaffen, wie sie niemals von einem Manne geführt worden
sind. Dass es nun auch an einigen Blättern, die ohne weiteres
als dieser Gruppe zugehörig sich erkennen Hessen, nicht
fehlte, macht dem pädagogischen Sinn, mit dem die Auswahl
getroffen war, alle Ehre: denn so wurde dem Besucher, der
sich zum erstenmal genauer mit den graphischen Blättern be-
kannt machte, nahegelegt, dass er nicht gleichmässig alles,
was sich ihm darböte, benutzen könne, wurden ihm neben dem
grossen Reichtum, der ihn hier erwartete, auch die Grenzen
der Mittel gezeigt. Uebrigens kamen die Besucher der Aus-
stellung auch rein künstlerisch auf ihre Rechnung; die kost-
baren Blätter des 15. Jahrhunderts und die herrlichen Probe-
drucke des Burgkmairschen Triumphzuges mögen als Zeugnisse
dafür genannt werden. Einen bleibenden Gewinn aber wird
diese Ausstellung haben, wenn man künftighin aus den
Kupferstichkabinetten, deren kulturgeschichtlicher Wert immer
noch nicht genug beachtet wird, sich mehr, als jetzt üblich, j
Rats erholen wird. Namentlich für die Kenntnis der Waffen-
führung möge dies berücksichtigt werden. Am Nachmittag
des dritten Tages begleitete mit dankenswerter Bereitwilligkeit
Herr Freiherr von Mansberg eine Anzahl Mitglieder in
das Altertums-Museum im Grossen Garten, welches einen
deutlichen Beweis für die segensreiche Wirksamkeit des Kgl. !
Sächs. Altertums-Vereins und eine klare Anschauung von der
reichen kulturgeschichtlichen Vergangenheit Sachsens, oft in
Stücken von grösster Seltenheit, giebt.
Dass die Geselligkeit im gastfreundlichen Dresden be
sonders gepflegt wurde, bedarf wohl kaum eines Wortes.
Einer Ueberraschung aber sei zum Schlüsse noch gedacht,
welche bei den Teilnehmern am Festmahl viel Freude her-
vorrief und sie zu herzlichem Danke verpflichtete. Bei jedem
Gedeck lag in grünsainmetem Kästchen eine Gedächtnismünze,
die Herr Kommerzienrat Max Hirsch in Radeberg, ein
eifriges Mitglied des Vereins, gestiftet hatte. Sie möge für die-
jenigen, welche nicht in Dresden sein konnten, hier wenigstens
abgebildct werden. Eine kurze numismatische Erklärung, die
Herr Geh. Hofrat Dr. J. Erbstein in Dresden für den von ihm
redigierten «Münz- und Medaillen-Freund» geschrieben hat
und deren Abdruck gütigst vor dem Herrn Verfasser gestattet
wurde, sei hinzugefiigt: «Diese in Form der Kontentions-
thaler hergestellte Denkmünze, welche der zum Vorbilde ge-
wählten Münzsorte auch durch einen zierlichen Laubrand sich
anpasst, hat folgendes Gepräge:
Vs. Auf rechtshin sprengendem Rosse mit fliegenden
Decken ein Turnierritter mit umgegürtetem Schwert, Fahne
und dreieckigem Schild, worin ein fl (Armis), das auch auf
dem Helme als Kleinod erscheint. Ausserhalb einer durch
das Bild mehrfach durchbrochenen Kreislinie (oben beginnend):
■ VEREIN • FVR ■ Hl —STOR1SCHE • WAFFEN — KVNDE .189fr
(als das Stiftungsjahr) ■ —
Rs. Ansicht von Dresden, von der Albert-Brücke aus
gesehen, mit der Carola-Brücke und der Brühlschen Terrasse
im Vordergründe und dem dahinter erscheinenden Stadtbilde
von der Frauenkirche bis zur katholischen Hofkirche unter dem
strahlenden göttlichen Drei-
eck. Oben herum IN ARMIS
und im Abschnitte, an dessen
Leiste R. D. (Richard Diller in
Dresden) in zwei Zeilen DRES-
DEN | 1900. Die Rs. erinnert
an Nürnberger Konventions-
thaler von 1765 bez. 1780.
Von dieser gefällig ausge-
führten silbernen Denkmünze,
von welcher nur 100 Exem-
plare geprägt worden sind
und weitere Exemplare nicht
hergestellt werden, gelangen
nicht zur Verwendung ge-
kommene 28 Exemplare durch
die Numismatische Gesellschaft zu Dresden (Vorsitzender Geh.
Hofrat Dr. J. Erbstein) zum Verkaufe. Der Preis des Exem-
plars ist auf 15 Mark festgesetzt.» Ktsch.
2. Schicksal der Satzungsänderungen.
Wie schon oben erwähnt, wurde die nur von 25 (statt 30)
Mitgliedern besuchte und daher für Satzungsänderungen un-
zuständige Hauptversammlung vom 21. Juni aufgehoben und
nach Satzung 21 sofort eine neue anberaumt, in welcher nun
nach eben dieser Satzung eine Beschlussfassung ohne Rück-
sicht auf die Zahl der Mitwirkenden möglich schien. Aller-
dings konnten von diesem Verfahren nicht sämtliche Vereins-
mitglieder benachrichtigt werden, weil das eine Verzögerung
von mehreren Tagen herbeigeführt hätte und die Anwesenden
nicht so lange in Dresden zu halten waren. Wegen dieser
fehlenden Benachrichtigung hat nun das König], Amtsgericht
in Dresden den in jener zweiten Sitzung gefassten Beschlüssen
die Anerkennung und Eintragung versagt.
Es ist deshalb notwendig, dass wir zur Feststellung der
Satzungsänderungen auf Grund der den Herren Mitgliedern
bereits im Mai zugegangenen Vorschläge noch einmal beraten
und schlüssig werden. Die Unterzeichneten richten deshalb
an alle Herren Mitglieder die ebenso ergebene wie dringende
Bitte, sich am Sonntag den 28. Oktober Vormittag um
12 Uhr abermals im Kurländer Palais zu Dresden
einfinden zu wollen, um in hoffentlich ganz kurzer Erörterung
die Beschlüsse vom 21. Juni zu bestätigen. Wohl sind wir
uns bewusst, dass wir damit den Herren Mitgliedern ein
grosses Opfer zumuten; allein die Entwicklung unseres Ver-
einslebens nötigt dazu, es zu erbitten.
Ausser dieser Benachrichtigung werden noch an alle
Mitglieder besondere Einladungen gesandt.
Der Vorsitzende. Der I. Schriftführer,
v. Usedom, Dr. Jähns,
Generalleutnant und Kommandant Oberstleutnant a. D.
des Zeughauses.
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Wärmste Anerkennung und herzlichsten Dank haben sich
besonders die Herren verdient, welche in den ihnen unter-
stellten Sammlungen die Führung der Mitglieder übernommen
hatten. Am ersten Tage erklärte Herr Direktor von Ehren-
thal die Schätze des Kgl. Historischen Museums und
der Kgl. Gewehrgalerie. Beide nehmen unter den Waffen-
sammlungen Deutschlands eine so hervorragende Stellung ein,
dass jeder Hinweis auf ihren Wert überflüssig erscheint.
Freilich war es ein besonderer Genuss, sich desselben aufs
neue unter so sachkundiger, umsichtiger Führung bewusst zu
werden. Das Kgl. Arsenal, wohl kaum der Allgemeinheit
so bekannt wie das Historische Museum, nahm am zweiten
Tage die Teilnehmer an der Versammlung auf. Herr Oberst
Thierbach und Herr Major Müller, deren eitrige Arbeit j
dieser musterhaft eingerichteten Sammlung zu gute gekommen
ist und noch kommt, waren hier die Führer, und nur allzu rasch
verging über ihren Erklärungen die knapp bemessene Zeit.
Man schied mit dem Bewusstsein, dass hier ein sehr wert-
volles Material für die Waffenkunde in bester Obhut geborgen i
ist, und dass nirgends sonstwo etwas Gleiches besteht wie
die Thierbachsche Sammlung zur Entwicklung des Gewehr-
schlosses, die deutscher Gründlichkeit und deutscher Geschick-
lichkeit ihre Entstehung verdankt. Der Nachmittag desselben
Tages führte die Mitglieder nach Meissen zur Besichtigung
der Albrechtsburg und des Domes, wo die vielgestaltigen
Eindrücke des Tages einen harmonischen Ausklang fanden, wie
ihn wohl niemand erwartet hatte: Orgelton und ein vortrefflich
gesungenes Lied begrlisste die Lintretenden. Den freundlichen
Bemühungen des Herrn Max Grünewald in Meissen möge in
diesem Zusammenhänge besonderer Dank gezollt werden. Am
dritten Tage wurde das Kgl.
Kupferstichkabinett be-
sichtigt. Dessen Direktor,
Herr Prof. Dr. Max Lehrs,
hatte hier eine Ausstellung
von Blättern veranstaltet, die
als Quellenbeiträge zur Waf-
fenkunde dienen sollten. Es
war dies um so mehr des
Dankes wert, weil sicherlich
mancher, der sich mit der
Geschichte der Waffen be-
schäftigt, kaum daran ge-
dacht haben mag, welche
Fülle reichster Belehrung ihm
eine derartige Sammlung ver
mittein kann. Die Ausstellung bot dem Betrachter — es seien
hier einige kurze Ausführungen eben wegen der Seltenheit einer
derartigen Veranstaltung gestattet — graphische Blätter und
Reproduktionen nach ihnen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In
richtiger Erkenntnis von dem Werte dieses Materials als Quelle
waren Darstellungen herausgegriffen worden, deren Bestim-
mungen eine Gewähr dafür boten, dass auf die Richtigkeit in der
Wiedergabe der Waffen besonderer Wert gelegt worden sei.
Denn nicht kritiklos darf jedes Blatt als eine durchaus gesicherte
Grundlage für weitere Schlüsse angesehen werden. Oft auch,
wenn der Künstler weniger auf die strenge Nachbildung der
Wirklichkeit zu achten brauchte, hat die Phantasie Waffen
geschaffen, wie sie niemals von einem Manne geführt worden
sind. Dass es nun auch an einigen Blättern, die ohne weiteres
als dieser Gruppe zugehörig sich erkennen Hessen, nicht
fehlte, macht dem pädagogischen Sinn, mit dem die Auswahl
getroffen war, alle Ehre: denn so wurde dem Besucher, der
sich zum erstenmal genauer mit den graphischen Blättern be-
kannt machte, nahegelegt, dass er nicht gleichmässig alles,
was sich ihm darböte, benutzen könne, wurden ihm neben dem
grossen Reichtum, der ihn hier erwartete, auch die Grenzen
der Mittel gezeigt. Uebrigens kamen die Besucher der Aus-
stellung auch rein künstlerisch auf ihre Rechnung; die kost-
baren Blätter des 15. Jahrhunderts und die herrlichen Probe-
drucke des Burgkmairschen Triumphzuges mögen als Zeugnisse
dafür genannt werden. Einen bleibenden Gewinn aber wird
diese Ausstellung haben, wenn man künftighin aus den
Kupferstichkabinetten, deren kulturgeschichtlicher Wert immer
noch nicht genug beachtet wird, sich mehr, als jetzt üblich, j
Rats erholen wird. Namentlich für die Kenntnis der Waffen-
führung möge dies berücksichtigt werden. Am Nachmittag
des dritten Tages begleitete mit dankenswerter Bereitwilligkeit
Herr Freiherr von Mansberg eine Anzahl Mitglieder in
das Altertums-Museum im Grossen Garten, welches einen
deutlichen Beweis für die segensreiche Wirksamkeit des Kgl. !
Sächs. Altertums-Vereins und eine klare Anschauung von der
reichen kulturgeschichtlichen Vergangenheit Sachsens, oft in
Stücken von grösster Seltenheit, giebt.
Dass die Geselligkeit im gastfreundlichen Dresden be
sonders gepflegt wurde, bedarf wohl kaum eines Wortes.
Einer Ueberraschung aber sei zum Schlüsse noch gedacht,
welche bei den Teilnehmern am Festmahl viel Freude her-
vorrief und sie zu herzlichem Danke verpflichtete. Bei jedem
Gedeck lag in grünsainmetem Kästchen eine Gedächtnismünze,
die Herr Kommerzienrat Max Hirsch in Radeberg, ein
eifriges Mitglied des Vereins, gestiftet hatte. Sie möge für die-
jenigen, welche nicht in Dresden sein konnten, hier wenigstens
abgebildct werden. Eine kurze numismatische Erklärung, die
Herr Geh. Hofrat Dr. J. Erbstein in Dresden für den von ihm
redigierten «Münz- und Medaillen-Freund» geschrieben hat
und deren Abdruck gütigst vor dem Herrn Verfasser gestattet
wurde, sei hinzugefiigt: «Diese in Form der Kontentions-
thaler hergestellte Denkmünze, welche der zum Vorbilde ge-
wählten Münzsorte auch durch einen zierlichen Laubrand sich
anpasst, hat folgendes Gepräge:
Vs. Auf rechtshin sprengendem Rosse mit fliegenden
Decken ein Turnierritter mit umgegürtetem Schwert, Fahne
und dreieckigem Schild, worin ein fl (Armis), das auch auf
dem Helme als Kleinod erscheint. Ausserhalb einer durch
das Bild mehrfach durchbrochenen Kreislinie (oben beginnend):
■ VEREIN • FVR ■ Hl —STOR1SCHE • WAFFEN — KVNDE .189fr
(als das Stiftungsjahr) ■ —
Rs. Ansicht von Dresden, von der Albert-Brücke aus
gesehen, mit der Carola-Brücke und der Brühlschen Terrasse
im Vordergründe und dem dahinter erscheinenden Stadtbilde
von der Frauenkirche bis zur katholischen Hofkirche unter dem
strahlenden göttlichen Drei-
eck. Oben herum IN ARMIS
und im Abschnitte, an dessen
Leiste R. D. (Richard Diller in
Dresden) in zwei Zeilen DRES-
DEN | 1900. Die Rs. erinnert
an Nürnberger Konventions-
thaler von 1765 bez. 1780.
Von dieser gefällig ausge-
führten silbernen Denkmünze,
von welcher nur 100 Exem-
plare geprägt worden sind
und weitere Exemplare nicht
hergestellt werden, gelangen
nicht zur Verwendung ge-
kommene 28 Exemplare durch
die Numismatische Gesellschaft zu Dresden (Vorsitzender Geh.
Hofrat Dr. J. Erbstein) zum Verkaufe. Der Preis des Exem-
plars ist auf 15 Mark festgesetzt.» Ktsch.
2. Schicksal der Satzungsänderungen.
Wie schon oben erwähnt, wurde die nur von 25 (statt 30)
Mitgliedern besuchte und daher für Satzungsänderungen un-
zuständige Hauptversammlung vom 21. Juni aufgehoben und
nach Satzung 21 sofort eine neue anberaumt, in welcher nun
nach eben dieser Satzung eine Beschlussfassung ohne Rück-
sicht auf die Zahl der Mitwirkenden möglich schien. Aller-
dings konnten von diesem Verfahren nicht sämtliche Vereins-
mitglieder benachrichtigt werden, weil das eine Verzögerung
von mehreren Tagen herbeigeführt hätte und die Anwesenden
nicht so lange in Dresden zu halten waren. Wegen dieser
fehlenden Benachrichtigung hat nun das König], Amtsgericht
in Dresden den in jener zweiten Sitzung gefassten Beschlüssen
die Anerkennung und Eintragung versagt.
Es ist deshalb notwendig, dass wir zur Feststellung der
Satzungsänderungen auf Grund der den Herren Mitgliedern
bereits im Mai zugegangenen Vorschläge noch einmal beraten
und schlüssig werden. Die Unterzeichneten richten deshalb
an alle Herren Mitglieder die ebenso ergebene wie dringende
Bitte, sich am Sonntag den 28. Oktober Vormittag um
12 Uhr abermals im Kurländer Palais zu Dresden
einfinden zu wollen, um in hoffentlich ganz kurzer Erörterung
die Beschlüsse vom 21. Juni zu bestätigen. Wohl sind wir
uns bewusst, dass wir damit den Herren Mitgliedern ein
grosses Opfer zumuten; allein die Entwicklung unseres Ver-
einslebens nötigt dazu, es zu erbitten.
Ausser dieser Benachrichtigung werden noch an alle
Mitglieder besondere Einladungen gesandt.
Der Vorsitzende. Der I. Schriftführer,
v. Usedom, Dr. Jähns,
Generalleutnant und Kommandant Oberstleutnant a. D.
des Zeughauses.
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