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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 2.1900-1902

DOI issue:
Heft 8
DOI article:
Forrer, Robert: Studienmaterial zur Geschichte der Mittelalterwaffen, [3]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0330

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312

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

II. Band.

Besonders interessant ist der Helm des vordersten
Reiters der linken Seite, weil hier statt der Nasen-
stange ein förmliches Visier das Gesicht bedeckt;
es ist eine Eisenplatte, die wie die Nasenstange am
Helme unbeweglich festsitzt, aber das ganze Gesicht
deckt und nur die Augen freilässt. Unter den
Helmen tragen diese Kriegsleute den Kopthaubert,

| Sporen sind Stachelsporen; die Steigbügel haben ovale
Form und sind durch die unter der Trittstange ange-
! brachten zwei Füsse beachtenswert. Die Sättel haben
die in jener Zeit allgemein üblichen hohen Rücklehnen,
darunter reich verzierte Satteldecken. Prächtig sind die
langen, spitz zulaufenden, oben breiten und wagrecht
abschneidenden, stark gewölbten Flolzschilde, die

Fig.

9-



Fig. io.

der den ganzen Kopf deckt, nur die obere Ge-
sichtspartie freilässt, eben jene Teile, welche bei
dem erwähnten Visierhelme durch eine halbkreis- !
förmige Platte zu sichern versucht werden. Der
Ringhaubert reicht bis zum Knie und wird hier
durch Ringhosen abgelöst, die aber nur auf der
Vorderseite der Beine Eisenschutz tragen; die Rück-
seite scheint lediglich aus Leder zu bestehen. Die

der Reiter an ledernen Achselriemen trägt. Zumeist
sind diese Schilde glatt, d. h. ohne Verzierung noch
1 Wappen, doch' tragen einzelne gelegentlich wagrecht
oder schräg gelegte Ornamentstreifen — als Aus-
zeichnung, wenn auch nicht als ausgesprochenes
«Wappen» (vgl. Fig. 9). Die Schwerter zeigen ovalen
Knauf, breite Klingen mit abgerundetem Ende und
starker Parierstange, deren Enden bald mehr, bald
 
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