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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]; Verein für Historische Waffenkunde [Contr.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 2.1900-1902

DOI issue:
Heft 9
DOI article:
Engel, Bernhard: Waffengeschichtliche Studien aus dem Deutschordens-Gebiet, [2]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0367

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g. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

349

kungsstückes. Den Oberkörper bedeckt ein kugel-
förmiger Lendner mit einem aus mehreren anein-
ander genieteten Folgen bestehenden Schurz, auf
welchem der Dupsing ruht. Ob diese Folgen aus
Eisen oder Leder zu denken sind, muss dahingestellt
bleiben, da die ganze Rüstung in Gold gemalt ist.
Arme und Beine stecken in eisernen Röhren; am
Unterarm ist das Scharnier deutlich erkennbar.
Schultern, Ellbogen und Kniee sind mit Kacheln
bedeckt, welche vielleicht nur aus Leder bestehen


Fig. i. Darstellung von Rittern auf einem Schranke aus dem
14. Jahrhundert im Dome zu Marienwerder, Westpr.

und eine eiserne Verstärkungsplatte haben. Die
Hände tragen Stulphandschuhe mit Fingern; letztere
sind wohl aus Leder, da sie keine Schuppen haben.
Die Füsse sind dagegen geschoben. Die beiden
sichtbaren Schwerter haben abwärts gebogene Parier-
stangen, das eine einen länglichen, das zweite einen
scheibenförmigen Knauf. Drei Ritter führen Lanzen
mit mächtigen rautenförmigen Eisen mit Grat. Zwei
Lanzen sind mit zweilappigen Fähnchen versehen,
welche beide oben schwarz unten rot gemalt sind.


Fig. 2. Von einem Glasgemälde (Kreuzesgruppe) in der
katholischen Pfarrkirche zu Kulm. ca. 1350.

V. Krieger von einem Glasgemälde (Kreuzesgruppe) des 14. Jahrhunderts
in der katholischen Pfarrkirche zu Kulm a. W.

Der Krieger (Fig. 2) trägt den Lendner, welcher
vorn vier g'rosse Knöpfe zeigt. Der Schurz besteht
nicht aus Folgen wTie bei Fig. 1. Er ist von dem
Dupsing bedeckt. Die Beine stecken in eisernen
Röhren mit Scharnieren. Die Füsse sind geschoben.

Die Kniebuckel treten halbkugelförmig hervor. Die
Aermel sind aus sogenanntem ledersteifigem Panzer-
werk. Die Stulphandschuhe sind gefingert, die
Finger geschoben. Auf dem Kopfe trägt der Krieger
eine Kappe (als Unterlage für den Helm).
 
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