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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 2.1900-1902

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Heft 9
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Litteratur
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Vereins-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.37716#0376

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358

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

II. Band.

und Zusammensetzung der einzelnen Teile (der Helm ist aus
drei Platten zusammengefügt) würde dessen moderne Her-
kunft doch ohne den bewussten Patinatiberzug sofort erkenn-
bar gewesen sein. Das wusste natürlich der Fälscher und
sein Verfahren war sonach ein wohl durchdachtes. So werden
denn seine Fabrikate nicht allein im Inlande, sondern auch
im Auslande, besonders in dem mit Falsifikaten aller Art ge-
radezu überschwemmten Amerika, guten Absatz finden.

Ueber den fraglichen Topfhelm urteilte der hervor-
ragendste Gelehrte auf dem Gebiete der historischen Waffen-
kunde, der leider viel zu früh verstorbene Oberstleutnant a. D.
Dr. Jähns: das Stück sei «merkwürdig gut erhalten». Wollte
er damit einen Zweifel in Bezug auf dessen Echtheit aus-
drücken? Ich vermied, ihn darüber zu befragen, da ich bereits
wusste, dass der Helm eine Fälschung war. Wo derselbe
sich gegenwärtig befindet, mag ich vorläufig nicht verraten.
M. v. E.



Vorstandssitzung
am ii. Januar 1902 zu Berlin im Hause des
Freiherrn von Lipperheide.
Anwesend: Mitglieder des Vorstandes: Exzellenz von
Usedom, 1. Vorsitzender; Freiherr von Lipperheide, 2. Vor-
sitzender ; Major Müller, Schatzmeister; Dr. Koetschau, Schrift-
leiter; Dr. Kekule von Stradonitz, 1. Schriftführer; Oberst
Thierbach, Dresden. — Ferner: Direktor Angst, Zürich;
von Dieskau, Dresden, als Adlatus des Schatzmeisters.
Auf der Tagesordnung standen: 1. Bestimmung
des Ortes der Hauptversammlung des Jahres 1902; 2. Bericht
über die Finanzlage des Vereins; 3. Budget für das Jahr 1902;
4. Antrag des Vereins für Heereskunde; 5. Anerbieten einer
Verlagsfirma; 6. Sonstige Vereinsangelegenheiten.
Aus demProtokollseiFolgendes hervorgehoben:
Zu Punkt 1. Bei der Abstimmung ergab sich eine
Mehrheit, für Düsseldorf. Für Zürich bestand grosse Ge-
neigtheit. Es erschien jedoch der Mehrheit geeignet, Zürich
lieber erst für 1904 in Aussicht zu nehmen und für dieses
Jahr Düsseldorf in Rücksicht auf die dort stattfindende Kunst-
gewerbe-Ausstellung den Vorzug zu geben.
Zu Punkt 2. Der Schatzmeister berichtete Uber die
Finanzlage des Vereins. Der Schriftleiter sprach Uber die
Gestaltung der Vereinszeitschrift in Gegenwart und Zukunft.
Da der zeitige Schatzmeister, Herr Major Müller, der
bereits vor längerer Zeit durch Zuschrift an den Vorstand
erklärt hatte, dass er von der nächsten Hauptversammlung
ab sein Amt aus Gesundheitsrücksichten niederlegen müsse,
nunmehr von diesem Amte schon jetzt entbunden zu werden
wünschte, wurde beschlossen, den 2. Vorsitzenden, Freiherrn
von Lipperheide, zu bitten, die Führung der Kassen-
geschäfte bis zur nächsten Hauptversammlung zu übernehmen.
Herr von Lipperheide erklärte sich dazu bereit, und Herr
Major Müller sagte zu, sämtliche Rechnungen, Kassenbücher,
Beibücher des Schatzmeisters und dergleichen auszuhändigen.
Die Führung der Schatzmeistergeschäfte ist
somit bis auf weiteres auf Herrn Freiherrn von
Lipperheide übergegangen.
Um neue Mitglieder zu werben, erklärte sich der
1. Schriftführer bereit, an hundert geeignete, nach den Mit-
gliederverzeichnissen des „Herold“ und der „Deutschen Adels-
genossenschaft“ zu ermittelnde Herren Einladungsschreiben
zur Mitgliedschaft zu versenden. Die Versammlung erklärte
sich damit einverstanden.

Die Versammlung beschloss sodann, der nächsten Haupt-
versammlung eine Anzahl von Herren zur Ernennung zu
Pflegern vorzuschlagen, weil durch eine solche Massnahme
eine Vermehrung der Mitgliederzahl zu erwarten steht.
Punkt 3, 4 und 5 der Tagesordnung wurden beraten.
Zu Punkt 6. Ein Antrag des 2. Schriftführers, Herrn
von Ehrenthal, wurde beraten und daraufhin beschlossen,
alljährlich im Februar die mit dem Beitrage rück-
ständigen Herren Vereinsmitglieder durch Rund-
schreiben zur Zahlung aufzufordern und in diesem
Rundschreiben gleichzeitig auszusprechen, dass bei
nicht alsbald erfolgter Zahlung das Einverständnis
der betreffenden Herren angenommen werde, dass
der Schatzmeister des Vereins den Beitrag durch
Postnachnahme erhebe.

Gründerbeiträge haben gezahlt: Seine Königliche
Hoheit der Herzog Karl Eduard zu Sachsen-Coburg
und Gotha und Seine Durchlaucht der Fürst zu Salm-
Reifferscheid.
Der 1. Vorsitzende des Vereins, Herr Generalleutnant
von Usedom, Exzellenz, ist nach der Lutherstrassc 33,
Berlin W, verzogen.
Major z. D. Lossnitzer ist an Stelle des nach Dresden
berufenen Dr. Koetschau mit der Verwaltung der I-Ierzogl.
Kunst- und Altertümer-Sammlung der Veste Coburg vom
1. April 1902 ab betraut worden.
Fraenzel ist ä la suite des 133. Inf.-Regts. gestellt und
zum Direktionsassistenten der Königlich Sächsischen Artillerie-
Werkstatt ernannt. Wohnung: Dresden-Neustadt, Alaun-
strasse 681.
Dem Vereine sind als neue Mitglieder beigetreten:
Marquardt, Erich, Kaufmann, Archivar des Vereins für
die Geschichte Berlins, Berlin, Moritzstrasse 6.
Kuhr, Alfred, Oberleutnant der Landwehr, Heidelberg.
Cederström, Rudolf, Freiherr, Assistent an der Königlichen
Leibrüstkammer, Stockholm.
Lamm, C. R., Ingenieur, Ludwigsberg, Stockholm.
Bequin, Jean, Architekt, Neuchätel, Schweiz.
Schellbach, Professor, Dr., Direktor des Falk'schen Real-
gymnasiums, Berlin W., Ltitzowstrasse 84 c.
Der wissenschaftliche Verein der Kais. u. Kgl. Kriegs-
Marine in Pola.
von dem Knesebeck-Mylendonk, Freiherr, Landrat in
Carwe. _
Infolge Rücktritts des Herrn Major Müller hat der
2. Vorsitzende des Vereins, Herr Freiherr Franz von Lipper-
heide zu Berlin W., Potsdamerstrasse 38, die Führung der
Schatzmeistergeschäfte bis auf weiteres übernommen. Die
Herren Mitglieder des Vereins werden daher er-
gebenst ersucht, die rückständigen Beiträge gefälligst
an ihn durch Postanweisung zahlen zu wollen.

Die Annahme von Beiträgen für Heft 10 des II. Bandes
wird spätestens am 1. Jarrf d. J. geschlossen.

Herausgegeben vom Verein für historische Waffenkunde. Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Karl Koetschau, Dresden.
Druck von Oscar Brandstetter in Leipzig.
 
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