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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 16.1924

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Biermann, Georg: Zum Abschlußdes XVI. Jahrganges
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Biermann, Georg; Klinkhardt, Werner: Die "Monatshefte für Bücherfreunde und Graphiksammler"
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https://doi.org/10.11588/diglit.41564#1251

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gebieterifd) auch Orientierung nad) den großen Hinterlaffenfchaften älterer Kulturen
(Äßen) ßin, die heute mit ungehemmter Vehemenz das Gefühl des künftlerifdjen Men-
fd)en diefer 3eit überfallen.
3ufammenfaffend gefprochen: Der Cicerone, der berufener Führer diefer Entwicklung
gewefen ift und den die Fülle der Gefid)te im 3wang rein technifcßer Möglichkeiten in
fcßwerfte Verlegenheit brachte, hat in diefem Augenblick fein Programm einer not-
gedrungenen Revifion unterziehen müffen und ift dazu gekommen, gewiffe Gebiete, die
wertvoll wie viele andere und im Einblick auf das moderne Sammelwefen befonders
aktuell find, in fiel) zu einer neuen 3eitfchrift zu vereinigen, die fortan einmal
monatlich unter dem Titel „Monatshefte für Bücherfreunde und Graphik-
fammler“ erfcheinen wird. Diefe „Monatshefte“, die der Freund des „Cicerone“ nicht
miffen kann, werden ein Gebiet umgreifen, das heute dem gebildeten Kunftfreund be-
fonders nahe ftet)t. Die Namen der Herausgeber und der verantwortlichen Redakteure
bürgen für Höhe des kritifchen Standpunktes und eine im beften Sinne des tüortes
univerfelle Orientierung.
Durch die Abzweigung aber wird der Cicerone felbft wieder Luft bekommen, um,
unbeengt von Raumnot, fein großes Programm zu verwirklichen, das alte und werdende
Kunft im weiteften Sinne des Begriffs umfpannt und das fid) die Erforfchung des
künftlerifchen Seins aller Erdteile in Vergangenheit und Gegenwart zum 3*el gefegt hat.
Berlin, Anfang Dezember 1924. Biermann.


Honore Daumier.

Die „Monatshefte für Bücherfreunde
und Graphikfammler“
follen eine in der deutfchen Kunftliteratur noch begehende Lücke fd)ließen. 3wei durch
die Tendenzen des modernen Sammelwefens eng benachbarte und in fid) nahe ver-
wandte Gebiete werden hier programmatifd) in eins zufammengefaßt. Das illuftrierte
Buch ift die Brücke, die Bibliophilie auf der einen und grapl)ifd)e Kunft auf der
anderen Seite miteinander verbindet. Im Hinblick auf typographifetje Äusftattung
und Illuftrierung werden die neuen Monatshefte, geftütjt auf einen Meifter des Faches
wie Emil Preetorius, vorbildlich fein und hochgeftellten Änfprüchen Genüge tun.
Programmatifd) aber werden fie den Traditionen des „Cicerone“ folgen, Altes und
Neues auf ihrem Sondergebiet zu erfcftließen fuetjen und im Geiftig-Künftlerifd)en uni-
verfal orientiert fein. Diefes Programm umfaßt alfo nicht nur das europäifche Erbe
und die europäifche Gegenwart, fondern — fo weit heute für den deutfchen Stand-
punkt überhaupt erreichbar — auch die übrigen Erdteile.

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