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Münchner kunsttechnische Blätter — 15.1918-1919

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Nr. 7
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Fritsch, Gustav: Ueber die graphischen Methoden zur Bestimmung der Verhältnisse des menschlichen Körpers [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.36588#0037

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Manchen, 23. Dez. 1918.

BeHtge zar „Werkstatt dar Knast" (E. A. Seessssa, Leipzig).
Erscheint !4tägig water Leitaag von Maier Prof. Ernst Berger.

iT. jahrg. Nr. 7

Inhalt: G. Fritsch: Ueber die graphischen Methoden zur Bestimmung der Verhältnisse des menschlichen Kör-
pers. (Schluss.) — Die Erhaltung der Rottmann-Fresken und die neue Zeit. — Geschichte der
Grundierungsmethoden für Holztafeln und Leinwänden. (6. Fortsetzung.) — Kleines Kunstgespräch. —
Literatur (Willh. Ostwald: Die Farbenlehre. Bd. !. Mathetische Farbenlehre).

G. Fritsch: Ueber die graphischen Methoden zur Bestimmung der Verhältniaat
des menschlichen Körpers.
(Schluss.)
Wir folgten bis hierher den Ausführungen des
gelehrten Anatomen, der noch an einigen weiteren
Beispielen (Stucks Eva, Preisringer von Eberle,
Fellachin aus Alexandrien) die Art und Weise der
Anwendung des verbessertenProportions-Schlüssels
ausführlich darstellt.
Es fragt sich nunmehr, welche Vorteile die
Messmethode nach dem Schmidtschen System dem
Künstler bietet und wie er dasselbe für seine Zwecke
verwerten könnte. Alle früheren Systeme beruh-
ten mehr oder weniger auf dem Augenmasse, wäh-
rend Schmidts Konstruktionsschema auf der Ana-
tomie des Menschen begründet ist. Darin liegt
ja dessen Wert!
Vom künstlerischen Gesichtspunkt möchte ich
aber ein paar Ausstellungen machen, denn es wider-
spricht allen bisherigen Erfahrungen der Propor-
tionslehre, ein und dasselbe Mass, auf alle ver-
schiedenen Alters- und Geschlechtsgrade anzuwen-
den. Vor allem müsste ein Unterschied zwischen
dem männlichen und dem weiblichen Körper ge-
macht werden. Die Beckenbreite des weiblichen
Skeletts übertrifft bekanntlich die des männlichen
um ein beträchtliches, und während die Schulter-
breite (Entfernung der Schulterblatthöhen) beim
Manne grösser ist als die Beckenbreite (resp. die
Entfernung der beiden Schenkelknorren), ist bei
dem voll ausgebildeten Frauenkörper das Verhält-
nis umgekehrt. Auch beim Jüngling oder einer
noch unentwickelten weiblichen Figur, etwa zwi- Figur 7.
sehen dem i;. und [7. Lebensjahr, im Stadium VerbM.Mte.Ken.truirtiM.-Seh.mt von Schmidt.
 
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