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Münchner kunsttechnische Blätter — 15.1918-1919

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Nr. 12
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Goethes Farbenlehre im Urteil seiner Zeit [1]
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72

Münchner kunsttechnische B!ätter

Nr 12

Lust, die chromatischen Geschäfte wieder aufzu-
nehmen, mit einiger Bequemlichkeit vorfände, was
die Zeit über geschehen, so ersuchte ich einen
werten Freund, der sowohl der Physik im ganzen
und besonders diesem Teile ununterbrochene Auf-
merksamkeit schenkte, mir zu notieren, wo er meine
Ansichten, welche auch die seinigen waren, an-
gefochten fände, und mir solches bis zur gelegenen
Stunde aufzubewahren. Dies geschah denn, wie
ich solche hier mitteile."
Es ist nicht schwer zu erraten, dass Seebeck
der „werte Freund" gewesen sein wird.
Die von diesem mitgeteilte Liste ist die fol-
gende, wobei ich bemerke, dass die vorangestell-
ten Zahlen im Original nicht vermerkt sind:
„I. Neue oberdeutsche allgemeine Literaturzeitung.
1810. Nr. 132.
2. Zachs monatliche Korrespondenz. 18IO. Juli.
S. 91—93. (Von Mollweide.)
3. Leipziger Literaturzeitung. 1810. Nr. 102.
4. Kritischer Anzeiger für Literatur und Kunst.
München 1810. Nr. 30—33. (Von Hofmaler
Klotz.)
5. Fleidelbergische Jahrbücher, 3. Jahrg. (1810.)
39. Heft. S. 289—30/. (Soll von Jakob Fries
verfasst sein.)
6. Hallische allgemeine Literaturzeitung. 1811. Jan.
Nr. 30—32. (Wahrscheinlich von Mollweide.)
7- Mollweide, Demonstratio propositionis, quae
theoriae colorum Ncwtoni fundamento loco est.
Lips. 1811.
8. Angekündigt war in der Halleschen allgemeinen
Literaturzeitung. 1811. Nr. 107:
„Darstellung der optischen Irrtümer in des
Flerrn von Goethe Farbenlehre und Widerlegung
seiner Einwürfe gegen die Newtonische Theorie,
von Prof. Mollweide. Halle 1811. Bei Küm-
mel. 8."
9. Zachs monatliche Korrespondenz. 23. Band.
1811. April. S. 322. (Von von Lindenau.)
10. Göttingischc gelehrte Anzeigen. 1811. 99 St.
11. Gilberts Annalen der Physik. 1811. 2. St.
S. 135 —154. (Von Proseiger.)
12. Parrots Grundriss der Physik. 2. Thl. Dorpat
und Riga 1811. Vorrede S. V—IX. XX—XXIV.
13. Gilberts Annalen der Physik. 1812. I. St.
S. 103—115. (Von Malus.)
Das Original dieses Aufsatzes befindet sich in den
AnnalesdeChimie. 1811. Aout. p. 199 — 209.
14. Jenaische allgemeine Literaturzeitung. 1812.
Nr. 77. In der Rezension von Schweiggers
Journal etc.
1$. Ebendaselbst. 1813. Nr. 3—6.
16. Ebendaselbst. Ergänzungsblätter. 1813.
17. BibliothequeBritannique. Nr.418. 1813. May.
(Von Prevost.)
18. Pfaff, C. H. Ueber Newtons Farbentheorie,
Herrn von Goethes Farbenlehre und der chemische
Gegensatz der Farben. Leipzig 1813.

Rezensionen über Pfaffs Werk in:
19. Göttingische gelehrte Anzeigen. 1813. St. 77.
S. 761—767,
20. und in Heidelberger Jahrbücher. 1814. Nr. 27.
S. 417—430.
21. Pfaff, C. H. Ueber die farbigen Säume der
Nebenbilder des Doppelspats, mit besonderer
Berücksichtigung auf Herrn von Goethes Erklä-
rung der Farbenentstehung durch Nebenbilder,
in Schweiggers Journal für Chemie und Physik.
Bd. 6. Heft 2. S. 177—211.
22. The quarterly Review. Lond. 1819. January.
Nr. XX. p. 423—441.
23. Heidelberger Jahrbücher 181$. Nr. 1$. (Prof.
J. Fries in der Rezension von Hegels Logik.)
24. Benzenberg, Reise in die Schweiz. 2. TI.
34. Brief.
Prof. Weiss, desgleichen Prof. Jungius haben
in der naturforschenden Gesellschaft in Berlin Auf-
sätze gegen meine Farbenlehre vorgelesen; ob sie
gedruckt wurden, ist mir nicht bekannt.
Prof. C. G. Fischer hat eine lange Abhand-
lung über die Farbenlehre in der philomatischen
Gesellschaft zu Berlin vorgelesen."
Wie aus der obigen Liste zu ersehen ist, haben
sich alle wissenschaftlichen kritischen Zeitschriften
nicht nur Deutschlands, sondern auch die führen-
den von Frankreich und England eingehend mit
Goethes Werk befasst, und wenn man die Rezen-
sionen daraufhin durchgeht, wird man finden, dass
die meisten Gelehrten des Fachs das Wertvolle
des Goetheschen Werkes anerkannten, das Fehler-
hafte desselben aber von vornherein ablehnten.
Im Charakter der wissenschaftlichen Rezen-
sionen der erwähnten gelehrten Zeitschriften, die
in Jena, Göttingen, Halle, Heidelberg usw. er-
schienen, war es gelegen, dass die Artikelschreiber
stets anonym ihr Urteil abgaben; nur selten ist
ein Anfangsbuchstabe zu finden. Nichtsdesto-
weniger scheint der Name des Verfassers den
Näherstehenden bekannt gewesen oder er hatte
sich im Kollegenkreise herumgesprochen. Darauf
sind die Angaben Seebecks in der obigen Auf-
stellung zurückzuführen, wenn es heisst: „soll von
J. Fries verfasst sein", oder „wahrscheinlich von
Mollweide",„von v.Lindenau", „Malus" „Prevost"u.a.
(Fortsetzung folgt.)
Druckiehlerberichtigung.
Wir bitten folgende Korrekturversehen zu ver-
bessern:
1. In Nr. io, S. 60, unter „Literatur" soll es auf
der viertletzten Zeile stattTönchen heissen: Tünchen,
worunter zu Aufstrichen dienliche Farbmischungen zu
verstehen sind.
2. In Nr. 11, S. 64, zweite Spalte, 4. Zeile von oben
soll es heissen: Zweiggesellschaft.

Verlag der Werkstatt der Kunst E. A. Seemann, Leipzig
 
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