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Der Neckar-Bote: Wochenblatt für amtl. u. Privat-Bekanntmachungen (8) — 1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.42423#0125

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».Freitags Der.'ii>oaneme>>is»
preis beiro.a für ein Jahr > st.
Z6 kr., für em halbes Jahr 5/,
kr für ein Bl^iUjadr tc> kr.

Neckar-Bote.
Dienstag, den 2. April I Lz44.

Die Einrüllunqsgcbühe für die
aespaliene Zeile oder deren
Raum brirägl » kr. Bei An»
zeigen, worüber die Ervcdition
Auskunft erlheil!, 3 kr.



WiZcklrdZrug zrrm MbonNemeNt.
Bestellungen auf das mit dem 1. April begonnene zweite Quartal beliebe man
für Heidelberg bci dem Unterzeichneten,
für den Amtsbezirk Mosbach und Neudenau bei Herrn F. Lempp,
in Eberbacb bei Herrn A. Stumpf,
in Adelsheim bei Herrn I. G. Franck
und den betreffenden Großberzoglicben Postämtern zu macken.
Der ^fahrige Abvunemeutspreis beträgt ausschließlich des Trägerlohns 30 kr.
Heidelberg, im Ma>z 1844. D- Aug. Oßwald.

Buntes aus der Leit»
S. kgl. Hoh. der Großherzog haben dem Soldaten,
welcher mit eigener Gefahr vor einigen Mocken den
Unglücklichen rettete, der vom Sckloßthurm herabge-
ftmzk und am Ducke hängen gehlieben war, die sil-
berne Civilverdienstmedaille zuerkannt, welche demsel-
ben mit einem Gruß des Regenten vor dem versam-
melten Regimenre überreicht ward. ,
Bei dem legten großen Schneefalle wurde am 22.
März im Walde bei Wilhelmsfeld, Amts Heidelberg,
rin Madcken von ca. 16. Jahren erstarrt gefunden.
Sie war aus dem Hessischen und halt sich einen Dienst
an der Bergstraße gesackt, aber ihren Zweck nickt er-
reicht, Ans der Rückkehr balle sie sich verirrt und
wnrde erst entdeckt, als alle Hülfe zu spät war.
Die Einnahme des deutschen Zvllveiciiis von Ein-
Aus» und Durchgangszöllen benag im Jahr 4843.
23663000. Thlr. Die Hazipkemnahme ist 2 s/r Mill,
stärker, als im Jahr 1842.
Der deutsche Hülfüverein in Paris hat seine erste
Versammlung gehalten. Sie wurde mit einem Vor-
trag in französischer Sprache eröffnet. Es sind übri-
gens bereits 3000. Fks. eingcgangen.
Auch das Kurfürstenthnm Hessen soll fetzt seine Ei-
senbahn erhalten, und es wird zu diesem Zweck ein
Anlehen von 2. Mill, gemacht.
Eine Petition der Repealer wegen dem Staatspro-
zcß in Dublin ist an das englische Parlament gerichtet.
Sie ist mit mehr als 800,000 Unterschriften bedeckt,
zwei Meilen lang und mußte von fünf Parlamentmit-
gliedern mit Anstrengung auf die Tafel gelegt werden.
Ein merkwürdig frecher Diebstahl in Zossen, sechs
Meilen von Berlin, erregt viele Aufmerksamkeit. Vor
einigen Tagen erschienen dort fünf Herren, welche dem
Rendanten der dortigen Krankenkasse einen Miuisterial-
befehl vorzcigten, der ihnen befiehlt, eine Caffenrevi-
sivn vorzunchmen, und sie als Gerichtsräthe aus Pots-
dam legitimiere. Die Casse wird untersucht und ein
Defect entdeckt, der freilich nur eine geringe Kleinig-
keit beträgt, welches aus Versehen entstanden ist, aber
die Herren bestehen darauf, die Kasse mit nach Pots-
dam zu nehmen; der bestürzte Rendant verliert die Fas-
sung, er läßt es geschehen, allein Kasse und Visitato-
ren sind spurlos nerschwunden. (Köln. Z.)
Oer neue König von Schweden soll Willens sein,
die Reichsstände vor der gesetzlichen Zeit zu versammeln.

Die Schweden und Norweger hegen zu ihm das größte
Zutrauen.
In Spanien hält sich die Stadt Carthagena noch.
Die Königin Marie Christine wird nach Verfluß der
CharwoHe, in Madrid eintreffen. Die Erschießungen
sind wiM- an der Tagesordnung; so wurden kürzlich
in BarWma vier Personen erschossen.
In Griechenland steht alles so ziemlich gut, wenu's
nur am Besten nickt fehlte; aber in der Staatskasse
ist gänzliche Ebbe, und die Fluth wird lange auf sich
warten lassen. Die Sckutzmäckte batten gut mit ihren
Forderungen noch einige Jahre zurückzustehen. — Man
erwartet die Bestätigung der Verfassung durch den Kö-
nig mit wenigen Modifikationen.
Die Entfernung der polnischen Emigranten aus Po-
sen durch die preußische Regierung soll, wie jetzt er-
klärt wird, nur deßhalb erfolgt sein, weil sonst Russ-
land auf deren Auslieferung bestanden sein würde, was
von preußischer Seite durchaus nicht zugestanden wer-
den wolle. Auch glaubt man, daß der Auslieferungs-
vertrag in seiner Erneuerung mildere Bestimmungen
enthalten werde.

Zägerftücklein.
(Aus dem deutschen Familienbuchc iis Heft )
Nicht wahr, so etwas hört der Leser gern! "Piss,
Pass! wenn s recht knallt, und man sitzt dabei ruhig
in seiner warmen Stube, und hört von allerlei
F-ährlichkeiten draußen im wilden Wald erzählen. "
Es ist aber auch wahr, außer den Waschweibern
und alten Soldaten wissen die Jager am meisten
Geschichten zu erzählen, und wenn sie ein bischen
aufschneidcn, so heißt man das eben Jägerlatein.
Das was ich aber jetzt erzähle, iss buchstäblich wahr,
und geschehen im Jahre >842, ich weiß nicht, am
12. oder >3 Oktober. Ich habe, so erzählt ein De4^
tor und nimmt einen tüchtigen Schluck, die JaM
von Grünheim gepachtet, aber die Bauern schossen,
mir die Meissen Hasen weg. Ich denke nun, du
mußt einmal recht auspassen, und sehen, daß du lo
einen Wilderer dran kriegss. Ich setze mich also in
einen Busch und warte. Ich brauche aber nicht
lange zu warten, da kommt der Müller Siepban
gegangen, führt einen alten Gaul, der kaum mehr
 
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