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Der Neckar-Bote: Wochenblatt für amtl. u. Privat-Bekanntmachungen (8) — 1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.42423#0177

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Der Neckar-Boi c erscheint
wöchentlich zweimal , Dienstags
n Freitage T>e, .'tt'onnemcnlb-
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Mi'pnllene Zecle oder deren
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ceiqe». woeülne die Cerndition
tiuskunfi ec lhctti, s ke.

Dienstag, den 14. Mai r N 44.

Buntes aus der Leit.
(Eingesandt.)
Folgende Erklärungen des Professor Stern enthalt
die Karlsiubc, Zeitung:
Zn Nro. NO. Was der Abgevidnete Bissing in
de, 46. Sitzung der 2. .Kammer bei der Verbandln»,,
über den Bericht des Abaeordneten Zittel geäußert bat,
als bade ici' »an einen evangel. Lehrer die Warnung
ergeben lagen, nicht nsit katlcol. Lehrern uinzugehen,»
welche Ae,i,:ern,ig nan in öffentlichen Blättern zu lesen
ireht, in eine übelwollende Entstellung. Dao Tl'ak-.
sag liebe nt folgendes: Ich babc bei Errichtung des all-
gemeinen bad Volksschnlvereins, der sieb jedoch nun
aufgelöli l-at, in Bezicitting ans denselben an den Prä-
sidenten geschnoben, daß ich es für zuträglicher halte,
wenn evangelische Vvlkescl-ullehrer sich nirr mit Lehrern
ihrer Eonfesfion zn freien Lehrerconfereuzen vereinigen. —
In Nro. tt.". — ssißas der Abgeordnete Posselt in
der 4tt. Sitzung der 2. Kammer über meine religiöse
Richtung geäußert bat, daß ich »die Gottheit unter
dem Bilde eines strafenden und fluchenden Wesens-, dar-
gestellt hätte, was er svaluscheiulich in der Druckschrift:
Abweisung der gegen mich geschehenen öffentlichen An-
igl'lsse (sti'l Vec c-6 , Z 2
dancrlicbe Verirrung ans ein Gebiet, das ihm gänzlich
fremd zn sein scheint, und eine ans Jrrthum und Ver-
kennung einer biblischen Wahrheit hervorgchende Ver-
kehrung. Getraut sich Herr Posselt, mir aus jener
Scbrift einen theologischen Jrrthum nachzuweisen, so
möge er es in einer öffentlichen Schrift oder in einem
öffentlichen Blatte thnn, wo und worauf ich ihm auch
aut,voiten kann.
Die Antwort wird ihm werden.
Darum ist cs ihm aber wahrscheinlich ganz und gar
nicl t zu tbun.
In Nro. l Ott. Kein gründlicher christlicher Theo-
loge weiß davon, daß das alte Testament nur eine un-
vollkommene »Vorstellung von Gott« gebe und narb
derselben einen »rachesüchtigen, zürnenden und fluchen-
den Gott« lebre, und daß das neue Testament in ir-
gend einem Punkte nut dem alten in Widerspruch siebe
Der Sobn Gottes beruft sieb überall auf das alle
Testament, was doch unmöglich stattfinden dürfte, wenn
dasselbe »vorchristliche-- Jrrtbümer enthielte, welche der
Berichtigung durch einen Deputieren bedürfte,i. Der,
auf welchen sich der Abgeordnete Posselt beruft, spricht:
»Gottes Wort,« welches das alte Testament ist —
»kann nicht gebrochen werden.» Es kann demnach auch
keine Kammeropposition, die wie Aprilwckker wechselt
und der Märzscbnee vergeht, noch können 'Vernunft-
theologen , die ihre Ansichten und Systeme ändern und
sich widerlegen, dasselbe umfloßen; noch vermögen so-
genannte »Vcrnuuftgründe,« auf die sieb Herr Posselt
zuletzt beruft, und die im Widerspruche nur der Bibel
alle Mal nur Scheingründe sind, demselben etwas an-
zuhaben.

Erklärung des Deputieren Posselt.
Herr Professor Sie,», dessen religiöse Richtung ans
Thatsaeben, a s s,ine„ Schrisicn und gedruckten Er-
klärungen hinlänglich bekannt ist, fordert mich in Nr.
ttc> der »Karls,. Zeitung« zu einem theologischen Streite
heraus, weil i V wirb in der 46sien Sitzung der zwei-
ten Kammer über das mir bei seincm Wirken im Scbul-
leore,leminaruin, verderblich scheinende starre Festhalten
am Bnebflaben des alten sscstcimenles und an der vor-
christlichen Vo,steift na von Gott, als einem racbcsücb-
ttgen, zürnenden und strebenden Wesen, tadelnd ans-
geiprvchen habe. Was mb dort, gestützt auf die mit
NamenSliNterfchrifk des Herrn Prof. Stern in öffent-
lichen Blättern erschienenen Erklärungen, gesagt, glaubte
ich im Interesse der religiösen und sittlichen Erziehung
des Volkes matt verschweigen zu sollen, und wenn ich
eine nut den klaren Ansiv.nchen unseres Heilandes im
Uviderspruch stehende Ansicht von der Gottheit alS tr-
ug bezeichnete, so glaube ich mich damit keineswegs
auf ein mir fremdes Gebiet gewagt zn haben. Gleich-
sohl a:-er bi,, ich wett entfernt, den mir von Herrn
Prof. Stern bingeworsenen Handschuh aufnehmen zu
wollen, wie er dies richtig voransgesehen hat, wenn
er bemerkt, daß es mir wobt um eine Antwort von
lbm nicht zu tbun sei. An dem, waö ich bereits von
ch"> gelesen, Habe ich völlig genug.
einem Eingehen auf Verunnfrgniude keine Rede ist, deut-
lich ersehen, daß jedes Streiten vergeblich sein würde
und daß es ibm, wie allen Nuten seiner Richtung,
mit ihrer Kampflust nur darum zu thnn ist, das letzte
chlort zn haben, unbekümmert darum, wie sie ihre
Lache verfechten. Diese Freude will ich ihm, wenn
er sich zn weiteren Erklärungen veranlaßt fühlen sollte,
ge,ne gönnen.
Kaum ist in Griechenland ein neues Ministerium ge-
bildet wvrdcn, so fallen alle Journale über dasselbe
her. Da dasselbe wob! weiß, daß die erste Zusammen-
kunft der Stände in, Juni sinn den Todesstoß geben
könnte, bat es sogleich mehrere Gouverneure abgesetzt,
und deren Steilen durch solche cinnebmen lassen, die
darauf einwnken sollen, daß in den Provinzen keine
Männer der Opposition gewählt werden.
Die Dircctoren der englisch - ostindischcn Compagnie
haben ihren seitherigen Gouverneur in Ostindien, Lord
Ellenbvrongh, abgerissen, und es hat in London des-
halb einen heftigen Zeitungskampf gegeben.
Die Cholera soll in Bombay ansgebrochen sein; am
Sil. Marz zählte man schon ! Todesfälle.
lieber Straßburg lausen aus Teras betrübende Nach-
richten von den auS den, Elsaß im vorigen .Herbste
einge-wanderten Acreisleuten ein. Sie sind großenkbeils
in die Hände von französischen Glücksrittern gefallen,
die ihnen alles mögliche Gitte und Schöne versprochen,
und nachdem sie dieselben ansgezogcn, sie nun im drü-
ckendsten Elend verlassen.
Im Eanton Schwyz bat sich eine Anzahl Felsblöcke,
die über dem Do, fe Felsberg hingen, losgelöst und ist
 
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