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Der Neckar-Bote: Wochenblatt für amtl. u. Privat-Bekanntmachungen (8) — 1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.42423#0320

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der Herrschaft zu Gast, großes Eoncert — nun!
komm nur. Somit faßte er den Alten nnlerm Arm
und führte ihn die Treppe hinauf, im Vorbei-
gehen noch dem Schweizer znrufend: Heu e du! ton
Alten hier laß künftig unbehindert paistren! cs stl
kein Bettler, sondern der alte Musikant, der hlos
hcrkommt, um Vlusik zu hören, die Herrschaft hat's
erlaubt, daß er kommen dars
In dem Vorzimmer, welcher in den Eonccrlfaal
führte, angelangt, führte der Laguni den Greis zu
einem Sessel in ter Nahe des Ofens, rückte em
Tischchen daran und sprach: Hier, Vipaehen, lest
dich hin und verhalte dich ruhig, ich temebe die spa-
nische Wand vor, da wird dich Niemand bemerken,
du aber kannfk 'Alles genau hören, dem Glas Wem
bring' ich dir, wenn ich wieder durchfomme, Mit. —
Und der Greis laß und lausthte den Harmoiucen,
Welche aus dein Saale erklangen; ße durchdrangen
sein ganzes Herz, w.e der 'Kuß des lenzes d>e Lite
— Vermag Etwas ein zum Tote erstarrtes Herz
wieder zu beleben, n enn lei st die Macht der Liebe
daran scheuerte, so ist es die Tonkunst m ihrer
Reinheit, wie sc- ter,! Hiinmel entstammt unk von
den größten Meistern geübt wurde.
Mehrere Stunden mochte der 'Alte lo geftstea
haben, als der Lag nu, der n ährend dieser Zeit ihm

schon öfter in seinem Winke! einen kurzen Besuch
gemacht hatte, wieder zu ihm trat
Es ist Zeit, Väterchen, daß du gehst! sprach er
gulmülhig, die Gesellschaft wird auch gleich auf-
brechen, mein Bursche soll dich nach deiner Woh-
nung führen.
Das war eine herrliche Musik, rief der Greis
tief aufathmcnd.
So? entgegnete der Bediente — Nun, das freut
mich, daß sic dir gesiel, um fo mehr, als Alles,
was du diesen Abend hier hörtest, von einem und
demselben Meister, dem Gaste meiner gnädigen
Herrschaft ist.
Wie heißt er? fragte rauh der Greis.
Es ist der Herr Naumann, Eapellmeistcr beim
Kui fürsten von Sachfen.
Ein Sachse? rief der Greis erfreut — Nau-
mann? — ja freilich! der ist brav — wo wohnt er?
Hier im Hause.
Laßt mich ihn sprechen.
Herzlich gecn, ich will dich melden, wenn du Et-
was von ihm crbulen nullst.
— Erbiticn? nein! ich will ihm danken.
Auch gut! nullst d„ morgen früh kommen?
Ich komme.
fSclgus; fslqt.l

Amtsblatt
für MoSbach H Neudenau, Eberbach, Adelsheim ic.

Amtliche Bekanntmachungen.
s7I2^ Nro. 18,430. Mosbach. Ueber das Ver-
mögen des Tobias Scböuleber, Bauer von Asbach,
haben wir Gant erkannt, und wird Tagfahrt zum
Richtigstellungs- und Vorzugsverfalnen auf
Donnerstag den 17. Oktober d. I.,
Morgens 9 Uor,
anberaumt. Wer nun aus was immer für einem Grund
einen Anspruch an diese Masse machen will, bat sol-
chen in genannter Tagfcwrr bei Vermeidung des Aus-
schlusses von der Masse, schriftlich oder mündlich, per-
sönlich oder durch Bevollmächtigte dahier anzmnelden,
die etwaigen Vorzugs- oder Uuterpfandsrechte zu be-
zeichnen, und zugleich die ihm zu Gebote stehenden
Beweise sowohl hinsichtlich der Richtigkeit als auch
wegen des Vorzugsrechtes der Forderung auzntrcten.
Auch wird an diesem Tage em Borg- oder Nach-
laß-Vergleich versucht, dann ein Massepfleger und
Gläubiger-Ausschuß ernannt, und sollen hinsichtlich der
beiden letzten Punkte und hinsichtlich des Borg-Vergleichs
die Nichterscheincnden als der Mehrheit der Erschiene-
nen bcitretend angesehen werden.
Mosbach, den 8 September 1844.
Großherzvglichcs Bezirksamt Neudenau.
Lindeman n.
__vcit. Leutz.
Präclusiv-Bescheid.
l713s Die Gant des Samuel Guggen-
hcimer in Hochhausen betreffend.
Nro. 18,429. Alle diejenigen Gläubiger, welche

ihre Anmeldung an die Samuel Guggenheimcr'sche Gant-
masse unterlassen haben, werden hiermit von derselben
ausgeschlossen.
Mosbach, den 22. August 1844
Großberzogliches Bezirksamt Neudenau.
B. V. d. B.
A. Wilckens.
vstt. Lcutz.

Zw angs-Lieg cnschaftsv ersteig crung.
>714! Mosbach. Da bei der in Nro. 38 und 39
dieses Blattes angekündigten und am 13. v. Mts. statt-
gehabten Zwangsverstcigei ung der Liegenschaften des
Bürgers und Oelmüllerö Wendel Sirohaucr dahier der
Schätzungspreis bei nachbeschriebenen Stücken nicht er-
reicht worden, so werden solche
Dienstag den 1. Oktober l. I.,
Nachmittags 2 Uhr,
auf dein hiesigen Rathhanse einer zweiten Versteigerung
ausgesetzt und um das sich ergebende höchste Gebot end-
giltig zngeschlagen.
1
Ein dreistöckiges Wohnhaus mit Oel- Gyps- und
Schleifmühle.
2.
Eine einstöckige Scheuer allda.
5.
Ein Schöpfen mit Schwcinställen allda.
4.
14 Ruthen Garten in der Probstei.
 
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