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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 218 - No. 238 (November)
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std, bald {n der Hauptſtadt, bald in den Provinzen vor-
fallin, und nach dem Verhältnlße zunehnien als ſich die
frernden Truppen aus dem Innern Franereichs zurückzte-
hen z welche alle anzuführen dte L-ſer ermüden, und den

Raum dieſer Blätter überſchrelten würde.
Msgaetten.
Rom, vom 24. October.

Die offl,lelle Ankünpigung der Nückkehr unsrer ſämt-
klchen Kunſtſchäße aus Frankreich erregt hier den größten
Eùuthuſiasmus.. Man hört nicht auf dle Gerechtigkeit der-
jenigen Mächte zu preiſen, die dazu beigetragen, so wie die

Grosmuth 's Lords Caſtlereagh, der zur Erleichteruig des

Elupackens und Transports dieſer Gegenſtände 100,000 Fr.
zur Dlspoſitlon des Ritters Canova geſtell. Der Abbate

Canova, Bruder des berühmten Bildhauers, und der Ad-

bate Marlut übernahmen auf der königlich franzöſiſchen
Blbliothek die aus Rom geraubten Manuuſcripte, geschuit-
tenen Stelne und Münzen. iéri.id

Dem Muſfeum zu Parls wird außer den von Frank-
reich früher rechtmäßig beseſſenen Kunſtſchätzen immer noch
ein großer Zuwachs durch die vom Prinzen Camillo Vor-
ghe]e erkautten bleiben. Es hat damit folgende Bewand-
niß: In der Abſicht, das Museum zu Parls zum einzi-
gen Vereinlgungspunkct der ſchöunſten Denkmäler des Al-
terthums zu machen, nöthigte Napoleon den Prinzen ſ|ei-
nen Schwager, ihm seine Sammlung zu verkaufen, uud
ein kaiserliches Decret, vom 27. April 1807 beſtimmte die
Bedingungen. Dieſem Dererete gingen von Selten der
franzöſiſchen Reglerung strenge Unterſuchungen vsran, und

eine Kommiſſton, an deren Spitze Denon ftand, wurde

nach Rom geſschickt, um die verſchiedenen Gegenſtände ge-
nau aufzunehmen und ihren Prets zu beſttumen. Sach-
verſtändige zu Rom, unter deten anch Canova war, er-
klärten den Werch der Borgheſiſchen Sammlung. für un-
ſchätzsar. Nichtsdeſtoweniger gaben ſie Ihr einen approxi-
mativen Werth von weit über 12 Mllllonen Franes, wozu
Napoleon den Pretls herabſetzte. Nach dem Dekret des
Letztern vom 27. April 1807 wurde die Zahlung der t2
Milllonen dem Prinzen Borghese geleiſter: x. In 3 Mil-
lionen Franes baar; 2. in 6 Millionen Franes Reſcertp-
tionen auf das große Buch, 3. vertnlttelſt Uebergade einer
Abtei in Piemont (Nationaldomaine,) mit Namen Luce-
dio. Im laufenden Jahre aber tegte, wie ſchon mehrere
Zeitungen angezeigt, der Rechnungshof zu Turin Seſchlag
auf die Elnkünfte dieser Abtei, und lieg auch dureh Koins
miſſaire von dem Grundſtück felbſet Beſitz nehmen. Der
Prinz Borgheſe reclamirt gegen dieſen Schritte der ſardi-

niſchen Regierung. Außer dem Rechte, das auf felncr

Seite zu ſein ſchetnt, spricht auch seln Benehmen als Ges-

neraigouverneur von Piemont für ihn, wo er ſich perſsns
lich keine der Härten oder. Gewaltrchätigkeiten zu Séehule
den kommen ließ, die an vielen andern Orten die Werk. &
Helſershelfer Napoleons ſo verhaßt gemacht

zeuge und
haben.

Hier tiefe Trauer angelegt; dite meiſte Wirkung ſol die

erderben zu gi hn

„tragen, Mürat in ſein



keit zu malen, die 1hm mehrer

Pabſt hat dieses vortrefflich gerathene Bild dem Prinzen
Friedrich von Gotha geſcane...

. ! Englſane.

Ueber den Krieg der oſtindiſchen Geſsellſckafe mit dem
Rajah von Nepal lieſt man in engliſchen Blättern fol-
gendes Schreiven aus Caleutta, vom 1-4. Jannar rgrz:!
,,Der Rajah von Nopal, gegen den wir gegenwärtig
Krieg ſsühren, iſt ein Abentheuter und Ukurpatbr, der vor-
her mehrer. Jahre auf dem brittiſchen Geblete tebte, und elne
Peuſion vonderRegierung genoß. Dvrch ein Zuſammentreffen
außerordentlicher Uiſtände gelangte er zu ſeiner gegenwär-
tigen Würde, dite 1hm zuglelch den Pian In den Kopf ſezte,
den Eroberer zu ſplelen. Er hat wirklich nach nud nach
den ganzen Srrich Landes längs der großen Bergkette
und parallel mit derſelben fortlaufend, unter seine Gewalt
gebracht. Jene Bergkette blldet, wie bekannt, die nörd-
liche Gränze von Hindoſtan, und erſtreckt sich von der
chineſiſchen Gränze duech die Gebiete von Runjeet- Sing
bis 1n das Punjah. Durch eine Relhe willführllcher Ver-
letzungen der engtiſchen Gränzen hat er ſich dke Rache der
britt]ſchen Macht zugezogen. Man triſt Anſtalten zum

Ö Felozuge in Gemäßhelt der Art Krieg zu führen, welche

dleſen Läntern eigen iſt. . Leichte Kanonen wurden auf
leichtes Fuhrwerk gelegt und alles so eingerichtet, daß es
sueeinandergenominen und von Menſſchen über die Geöùür:
ge getragen werden konnte. Eben ſo wurden zu Dinapo-
re Saiz, Mundvorrath und Brandtewein in kleine ſchmale
JFäſſer gefüüt, um, 1m Fall der Noth, auf ähnliche Art
weiter geſchaft zu werden. Auch für warme Kleidung dere
Seapoys wurde gesorgt. Die Einwohner von Nepal,
ſind ein kühnerer Schiag von Indier als die übrigen;
größgtentheils Gebirgsbewohner, ſind ſie an Beſchwerden
und Entbehrungen gewöhnt, ſcheuen den Tod nicht und
ſind daher gute Soldaten. Der Feldzugsplan gegen den
Rajah war vom Lord Lieutenant ſel.ſt entworfen. Drei
Diviſfionen sollten gegen ihn zu Felve ziegen. Die rechte
von Dinapore aus unter dem Generalmsjor Marley; die
ätveite von Murtra aus unter vsem Generalmajor Gilles-
pie, und ein Beobachtungecorps unter dem Obriſten Ochs
terlony bel Bundlecund. Der Widberſkaud, den die zwelte
Diviſion im December bet Kalunga fand, und der Tod
ihres tapjern Anj&tzrers har den Plan etwas veretreit.
Auch zwet In das Terratn vorgeſchickte Artheilungen uns.
ter den Majoren Ludlow und R >haros, von General
Maearley’'s Diviſion, wurden von den Goorkah, die unter
Umber Sings Atnjührung aus Rhamghue eingefallen wa-

reu, mit großem Verluſt zurüctgeſchlagen. Doch glückte

es dem Obdriſtli utctrunt Thowpjon, vom Beobachtungseorps
des Oderften Ochterlony, öte Goorkah mit einem Beriußk -
von 5z00 Maur zurück ,uwerfen, und iyre große Feidvers
ſchanzung zu erobern. Grliugt es dem General Marley
durc) deu Paß von Mukwaupoor auf Catmandn , bie

“Hauptſisdt . von opal, vorzudringen, ſo bleibt keln
k-: M . . L U.. 1 . | Zbotifel, voß ſich der Rajah umcerwerfen muß. Dle Straßs
Die Familie Bonapartes hat wrzen Mürats Tod

dahin Ik diejelve, ole ver Obvrijſt Kirkpatrick bei ſeiner Se-

uer angeleg j Wtirku jandjchaſt nach Nepal nahm. Der Naveb von Lucknow
Machricht auf Lueian hervorgebractt hatén, von derm Ele
nige behaupten, er have durch Ziaryſchiäge manches beige-

hat deu Razjah vc u Mepal den Kriég erklärt, und ästriſt-
weilen 50 Lact s Hupien als Kriegsveiſteuer der enatiſchen

rat in ſein Verterber u ze te. , ! Regterung überjan t, die aber dennoch gendöthtgr iſt, ein
Herr Cammuceint hart die er V. Se. Z'eillgs
j Sitzungen gegönnt, Dex .

beträs iliczes Anleihen zu 125 Puruogent in Judicr. jeu |

aufinncymen. Dle Feltverſchanzungen dleſer Berghewahs
 
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