Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Tagesblatt der Geschichte — 1815

DOI issue:
No. 239 - No. 259 (Dezember)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44608#1007

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Nerutrakität und Unverletzvarkelt der Schwelz nacrhellige
Folgerungen werden sollen, noch können. “ts

Der vou den Kantons, in der Convention vom 20.
März, freiwilllg zugeſtantene Durchzug iſt die nothwen-
dige Folge des frelen Beitritts der Schweiz zu den Grund-
ſätzen geweſen, welche die den Allianz: Traktat vom 2oten
Méärz unterzeichnenden Mächte an den Tag gelegt ha-
ben. ; . ZU z
Die Mächte erkennen es mit Wohlgefallen, daß dle
Bewohner der Schweiz. In jcuem Aug-nblicke der Prüfung
bewleſen haben, wie dieselben für das allgemeine Beſte
und für dle von allen Mächten Europens vertheidlgte
Sache große Opfer zu bringen wiſſen, daß ſie sich der
großen Vortheile würdlg gczeigt, welche lhnen sowohl
durch ihre Beſchlüſſe des Wiener Congreſſes und. den Pas-
riſer Frieten vom hestigen Tage als durch die gegen-
wärtige Urkunde zugeftanden worden, zu welcher alle Eu-
ropäiſchen Mächte beizutreten erſucht werden.

Zu Urkunde deſſen iſt die gegenwärtige Erkläruirg
gegeben und unterzeichnet zu Parls, den 20, November

9§; Fürſt von Metternich, Freiherr von Weſsſfen-
berg, Richelleu, Caſtlereagh, Wellugton,

Fürſt von Hardenberg, Freiherr von Hum-

bold, Fürſt von Raſumovsky, Graf von

Capo d’Iſtria. M

Das in obiger Urkunde erwähnte Protokoll vom 3.
November enthäit die in dem Zten Artikel des Friedens
Iinſtruments befindliche Bezeichnung der Neutralitäts.Linle
in Savoyen, beſtimmt den nunniehr von Frankreich ab-
getretenen Theil. dieſes Laudes, mit. Ausſchluß der Com-
mune St. Julien, welche an Geuf fallen ſoll, dem Kö-
nige von Satdinlen, und giebt die Zuſicherung der Mächte
bei letzterem die Abtretung von Chesne, Thoney und einl-
gen andern Orten an Genf, deſſen Gebiet ſeldſt durch
dieselben zerrlſſen iſt, bewirken zu wollen. Genf ſoll da-
gegen das Ihm am 29. März 15815 abgetretene Land
zwischen dem Wege von Evrou und dem See au Sardi-
dinien zurück geben. Auch soll der Könlg von Sardinien
erſucht werden,, ſelne Douanenlinle wenigſtens öts auf
eine Lieue von der Schweizer Gränze zurückzuziehen, wel-
s ze hes Frankreichs gegen den Jura zu ebenfalls

| rd. :

Traktat zwiſchen Oeſterretch, Großbritanien, Preußen _

und Ruslan atgescb'sgen ju Pzets zes 20; Nov. 1615..

Art. 3. Dadurch,, daß die Hohen kontrahirenden.
Theile mit Sr. allerchriſtl. Majeſtät übereingekommen, .

während elner gewiſſen Anzahl von Jahren eine Linte ml-
litäriſcher Stellungen von einem Korps alllirter Truppen
besetzen zu. laſſen, haben ſie die Abſicht gehabrc, die Wire
kung der Artikel x und 2. des gegenwärtigen Vertrags
Nicher zu ſtelen; und ſtets beretr, jede heilfame Maaßrer
Hel zu ergrelfen, welche die Ruhe Europens durch die:

Aufrechthaltung der in Frankreich eingeführten Ordnung
zu ſichern vermöge, machen ſie ſich anheiſchig,, fowohl m

Falle besagtes Armeekorps von Frankreity angegriffen
würde oder einen Angriff zu befürchten hätte, als in der

Voraussetzung, daß die Mächte daſſelbe wleder in Kriegs.

Uiſtand gegen Frankretch zu dem Ende setzen müßten,
nm eine oder dle andere der obwaltenden Beſtimmungen
. aufrecht W haſten, oder um. die großen Zwecke zu errels

chen, two ſie hinzieſen, ohne Verzug und zwar nach den -

Inhalte des Vertrags von Chanmont, dbeſsuders aber
noch den Art. 7 und s deſſelben, auſſer den Strei-
kräften, die ſie In Frankreich zurücklaſſen, jede ein vollen.
Contingent von bao,000 Mann, oder nur eimen fir nôse
thig erachteten Theil dieses Centingents zu ſtelen. .

. Sollten die im Zten Art. beßimemten Strreir-
fräſte unglücklicher Weise nicht hinrelchend seln, fo wer-
den die hohen contrahirenden Theile ohne Zeitverlsſt über
die weitere Anzahl Truppen äberelukommen, die jede zuur -
Beſten der gemeinen Sache zu ſrellen haben wird; uns
ſte machen ſich anheiſchig, Im Falle der Noth, den ges-
ſamniten Betrag Ihrer Heere aufzubieten, um den Krtesg
zu einem nahen und glücklichen Ende zu führen, ſich Ans
deſſen vorbehaltend, in Betreff des von ihnen gemetnſchafie
lich zu unterzelchnenden Friedens, die angemeſſenſten Vore
kehrungen zu treffen, um Europ eine fichere Bürgſchaft
gegen die Rückkeyr einer ähnlichen Cataſtrophe zy g ben.

5. YAuſſerdem, daß die Mächte ſtch iber die Verfür
gungen der odigen Artikel vereinigt haben, unr den Er-
folg ihrer gegenſeittgen Verbindungen während der jetzl-
gen. Occupation zu fichern, erklären dieselben, daß sogar,
nach Anfhörung dieser Maaßregel, beſagte Verbindungerr
nicht minder in ihrer Kraft und Sültigkeir zur Vollzie-
hung derjenigen verbletsen ſollen, welche sir die Aufvecht-
halcung der in den Art. 1 uud 2 gegenwärtiger Urkunde
enthaltenen Beſtimmungen als nörthlg erachtet werten.

6. Urn die Vollziehung des gegenwärtigen Vertrags.
zu ſichern und zu erleichtern, und um: dle innigen Ver-
hältnisse zu befeſtigen, welche die vier Souveräne für das
Wohl der Welt verbinden, so ſind die hohen kontvrahirs::-
den Theile üveretngektommen, von. Zeit zu Zelt, ſel
es unter unmittelbarer Anweſenhelt der Souveräne, sder

mittelſt ihrer Minister, Zusammenkünfte zu. veranſtalen.
die dem gemeinſchaftlichen Intereſſe und der Unterſuchung ;
derjenigen Vorkehrungen gewidnzet. setz. ſollen, die sm zei.

famſten für die Ruhe und Wohlfahrt der Bölkey, und dis

Erhaltung des Friedens in Euxops erkannt werden. suv sis
7. Gegenwärtiger Vertrag wird lunerhalb zwel Mos

naten, uud wo möglich früher, ratifizirt, nud foilen dle

Ratifikationen in dem gänlichen Zeicraume ausgewechſen.

werden..
(Folgen dle Unterſchriften.)

U., Italien.

Palermo, vom 1. November.. :
Die Barbaresken- Flotille i zu Tunls wieder elir-
gelaufen.. Den ruten v. M.. esto sie ungefähr ro0o Sax-
diniſche Sclaven. aus Land. Ain 2oſten wurde die Artil-
lerie ausgeſchifst ; auf der: Werfte lilegr eite Fregatte und
eine Brigg, weiche mlt Hülfe Europäischer Baumeiſten
gezimmert werden. .. CHamb. Corr.)

“ Manéeßerkee.. . 1 :1..,44

. Se. Maj. der Kalſer von Rußland hat den? bekgänns.

kein deutſchen Gelehrteir und Schriſtseler, A.. W. Schls-
gel, den St. Wladimtr- Orden rer Claſßſe erctzeils..

In Côlr har marx den König Artus, ein aitseutsehes
Gedicht, beinahe vom Urrfang des Miebelungenttrves, auf.

Hefunden, eins Nachricht, die allen Freundes uuſ@rrn Box:
zeit. hîchſt erfreutich seyn wird.
 
Annotationen