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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0028

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HERMENTIN GEK.

9

-wahrscheinlich sind beide Bilder Arbeiten Striegels, eines Schülers Zeit-
bloms. Trotz der Verschiedenheit der Stile, welche an diesem Altar ver-
treten sind, macht er doch einen harmonischen Eindruck. Die beiden
Schnitzwerke sind zweifelsohne von demselben Meister für den gleichen
Zweck gearbeitet, die Bilder jedoch von einem anderen Werke ge-
nommen. Skulpturen und Bilder stammen aus dem Kloster Gorheim bei
Sigmaringen, von wo die zwei Seitenaltäre 1815 nach Harthausen kamen.
Dass sie aber ursprünglich für die dortige kleine Klosterkirche gemacht
wurden, ist zweifelhaft. Eher dürften sie wohl aus dem Kloster Inzig-
kofen stammen.

Ausser dem silbervergoldeten Wettersegen, Rokoko, ist von kirch- Wettersegen
liehen Geräten nichts zu erwähnen.

Im Jahre 1890 wurde im Garten des Pfarrhofes ein kleiner irdener Funde
Topf mit 25 meist italienischen Goldstücken aus den Jahren 1580—1617
gefunden. Verschiedene darunter von besonders schönem Gepräge. Jetzt
Eia;entum der fürstlichen' Sammlung.

orf an der Laudiert, 16,9 km nördlich von Sigmaringen und 36,7 km Allgemeines

J—/ südöstlich von Hechingen. Dass der hl. Gallus hier gepredigt und
gewohnt habe mit einem seiner Jünger, ist eine ganz willkürliche An-
nahme, wie auch die damit zusammengebrachte Ableitung des Namens
von Eremit. Der Ort, der schon 1275 eine eigene Pfarrei besass, die 1587
aufgehoben wurde (jetzt Filial von Hertingen), wird vorher noch nicht
genannt und leitet seinen Namen wohl aus einem alten Herimuot oder
Herimunt ab. Im 14. Jahrhundert und wahrscheinlich auch früher besass
er Ortsadel: Hermann und Luitold von Hermindingen. Er gehörte stets
zur Herrschaft Hertingen.

Die ziemlich grosse Kapelle, dem hl. Gallus geweiht, ist ein einfacher Kapelle
Putzbau mit Fachwerkturm auf dem vorderen Giebel aus dem Anfang des
18. Jahrhunderts. Der Altar gehört derselben Zeit an.

Von den zwei Glocken ist die kleinere neu. Die grössere ist der Form Glocken
nach alt. Keine Aufschrift.

Ein gotischer Kelch, Silber vergoldet. Auf dem sechsblätterigen Kelch
Fuss, der sonst einfach gehalten ist, ein von Speth-Hundbiss'sches Allianz-
wappen. Ulmer Arbeit.

An der Halde auf der linken Seite der Lauchert zwischen Hertingen Altes Kreuz
und Hermentingen steht ein 0,70 m hohes Steinkreuz, roh gearbeitet, auf
dem noch das von Bubenhofen'sche Wappen zu erkennen ist. Der Volks-

HERMENTINGEN.
 
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