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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0221

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i88

OBERAMT SIGMARINGEN.

Zu Bärenthal gehört

Ensisheim,

Allgemeines fürstlich hohenzollerische Domäne, 2,7 km nördlich von Bärenthal, 39,8 km
von Sigmaringen, war früher eine Burg. Der Burgplatz ist heute noch
erkennbar. Propst Heinrich von Beuron verkaufte Ensisheim 1477 an den
Grafen Jos Niklas von Zollern um 1125 Gulden. Graf Karl I. von Hohen-
zollern erbte es 1558 und nach dessen Tode fiel es an seinen Sohn Christof,
Graf von Hohenzollern-Haigerloch. 1596 kam Ensisheim an Hohenzollern-
Sigmaringen, bei dem es blieb. Graf Christof hatte unter dem Schlüssle,
auch Jagdhaus genannt, eine Glashütte erbaut, die später einging.

— Das hier befindliche Bauernhaus zeigt derbe, zopfige Malerei an
Fenster- und Thürumrahmung. Auf der Giebelseite gegen die Strasse
hin ist die Inschrift aufgemalt: Wer sagt Das er ohne fehLe gebauet hab be-
gebe sICh hlher zV VVIsChen Vnseren relMen ab. — L.
Reihengräber In der Nähe von Ensisheim wurden einige Reihengräber gefunden.

Litteratur: Die Berenthaler Apostasie. Von Oberamtmann Mock. Jahrg. XII der Mitt.
d. V. f. Geschichte u. Altertumsk. in Hohenzollern. Geschichte des Klosters Beuron im Donau -
thal von Dr. K. Th. Zingeler (s. u. Beuron).

BEURON.

Allgemeines T_)farrdorf, 30,2 km westlich von Sigmaringen, 47,0 km südlich von Hech-
-L ingen, in einem ringsumschlossenen Thale an der Donau. Die steil
aufsteigenden Felswände, welche reich an Höhlen sind, geben dem Thale
einen ernsten Charakter. Beuron wird 861 Purron, 1097 Bueron, 1125 und
1145 Buron, 1253 Burron, 1265 Burun, 1275 Baorron, 1284 Burren, 1363
Beuren, 1391 Barren, 1475 Buren, später Beuren, dann Beuron genannt.
Der kleine Ort hatte nur Bedeutung durch das hier liegende Augustiner-
chorherren-Kloster Beuron. Schon 861 wird Beuron in einer Schenkung
an das Kloster St. Gallen erwähnt und zwar mit einer Kirche. Ob dieses
Purron schon unten im Thale oder oben auf der Höhe lag, darüber er-
fahren wir leider nichts. Eine angebliche Stiftung durch Gerold, den
Schwager Karls des Grossen, ist unerwiesen. Urkundlich tritt Beuron
erst 1097 in dem Bestätigungsbriefe des Papstes Urban II. auf, so dass
die Stiftung des Klosters um 1077, wie die Überlieferung sagt, wohl mög-
lich ist. Stifter des von Augustinern bewohnten Klosters war ein nobilis
vir Peregrinus, dessen Geschlecht noch nicht sicher festgestellt ist. 1253
wird Graf Friedrich von Zollern Schutzvogt. Beuron erhob sich zu an-
sehnlicher Bedeutung, litt aber später durch elementare Ereignisse,
mangelhafte Bewirtschaftung, Krieg und Bedrückung der Schutzvögte,
 
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