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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0241

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BURGAU. DEUTWANG.

203

Südöstlich von Bittelschiess liegen hart an der badischen Grenze drei Grabhügel
Grabhügel, welche früher ausgegraben bezw. durchgraben wurden. Beim
Fürstenweg sind Reste von Hochäckern. Hochäcker

Eine Römerstrasse führt durch den Ort und am Bürstel vorbei; eine Römerstrasse
zweite mündet von Weihwang her in Bittelschiess ein.

BURGAU.

Filialdorf, 38,0 km östlich von Sigmaringen, Condominat mit Württem- Allgemeines
berg, von dem es, abgeschlossen von Hohenzollern, ganz umgeben
wird. Der jetzt preussische Anteil fiel 1355 und 1356 durch Verkauf von
den Herrn von Hornstein an das Kloster Salem und gehörte zur Kloster-
herrschaft Ostrach. Infolge der Säkularisation kam es 1803 an Fürsten-
berg, wogegen die Landeshoheit aber 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen
gelangte. Der andere Teil, welcher zu Neufra gehörte, fiel durch die
gleichen Verhältnisse 1806 unter die württembergische Landeshoheit.

Die kleine katholische Kapelle, Filial von Dürrmentingen, Württem- Kapelle
berg, mit hölzernem Reitertürmchen stammt aus dem Ende des 17. Jahr-
hunderts, ist sehr einfach und bietet kein architektonisches Interesse. Sie
wurde 1810 restauriert.

DEUTWANG.

Filialdorf, 32,0 km südwestlich von Sigmaringen, 85,6 km südlich von Allgemeines.
Hechingen, 1245 Tiudeivanch, 1275 Tuäeivanch, 1473 Tüdewang, 1516
Tüdwangen, 1590 Tidwangen, 1718 Titwangen und sodann Deutivangen ge-
schrieben, ist ein alter Ort, der schon in der ersten Hälfte des 13. Jahr-
hunderts eigene Pfarrei war und dem Dekanate Tudewanch den Namen
gab. Jetzt ist es Filial von Mindersdorf, besitzt aber noch verschiedene
Pfarrrechte. Zur Erklärung des Namens könnte man an einen Personen-
namen Teito denken, doch dürfte die Herleitung von Deutenkolbe, Deutel-
kolbe für Mooskolben eher anzuehmen sein, zumal des wang ahd. wanc,
wanch = Feld, Ebene wegen. Deutwang wäre somit ein mit Deutel-
kolben, Mooskolben bedecktes Feld. Im Jahre 1245 übergab Hugo von
Bittelschiess Deutwang an den Bischof von Konstanz. Später erscheinen
die Herren von Jungingen-Hohenfels als Patronatsherren der Kirche daselbst,
die 1473 noch einen besonderen Rektor besass. Im übrigen teilte Deut-
wang das Schicksal der Herrschaft Hohenfels, mit welcher es 1506 an den
Deutschen Ritterorden kam. Im 30jährigen Kriege wurde es eingeäschert.
 
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