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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0257

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IGELSWIES. INZIGKOFEN.

219

IGELSWIES.

Filialdorf, 18,5 km südwestlich von Sigmaringen, 71,9 km südöstlich von Allgemeines
Hechingen, Exklave, rings von badischem Gebiet umgeben.
Die kleine katholische Kirche, eher Kapelle zu nennen, der hl. Anna Kapelle
geweiht und Filial von Messkirch, Baden, stammt aus dem 17. Jahrhundert,
bietet aber kein architektonisches Interesse. Die flache Decke ist von Holz.

In dem hölzernen Dachreiter über dem Kapelleneingang eine Glocke Glocke
mit der Aufschrift: anno domini MCCCCCXIII.

Ein spätgotischer Kelch in einfacher Form. Auf dem Fusse: Martin Kirchengeräte
Lele von Igelschivies. Hanskob Gid Den KeV Gotsioillen Und Dur S. Jacob
Willen. Auf einem der Blätter des Fusses ein Pilger, die Jahreszahl 1518
und die Buchstaben S. I. Die Kupa Silber, vergoldet. Das übrige ver-
goldetes Messing.

Nördlich vom Jägerhaus liegen mehrere Trichtergruben und zwei Mardellen,

r< n - 7 Grabhügel
Grabhügel. 5

Südlich und nördlich von Igelswies gehen zwei Römerstrassen von Römerstrasse
Messkirch nach Wangen und von Messkirch nach Engelswies-Sigmaringen.

Igelswies liegt in der Nähe der westlichen Grenze des ehemaligen Eiszeit
Rheinthalgletschers.

INZIGKOFEN.

Filialdorf, 3,7 km fast westlich von Sigmaringen, 57,3 km südöstlich von Allgemeines
Hechingen, unweit der Donau gelegen, 1300 TJnzinchova, 1354 Vncz-
kouen, 1391 Vntzkoven, 1405 Untzhofen, 1485 Intzkoven geschrieben, leitet
seinen Namen von einem Besitzer Inziko (Uno, Unizo, Unze) her. Der
Ort ist älter als das früher hier bestehende Kloster und gehörte zur Graf-
schaft Sigmaringen. In der Mitte des 14. Jahrhunderts war es Hallen-
burger Lehen im Besitz der von Reischach. Nach diesen gelangt es an
die Grafen von Württemberg, die noch 1412 die Kirche daselbst von Laiz
frei machen. Dann kommt es 1421 an die Grafen von Werdenberg und
1534 an die Hohenzollern. Das ehemalige Augustiner-Nonnenkloster wurde
I354 gegründet und 1803 aufgehoben. Inzigkofen war bis 1412 Filial von
Laiz, dann selbständig bis 1803, von wo ab es wieder Filial des genannten
Ortes wurde.

Die katholische Kirche, dem hl. Johannes Evangelist geweiht, die Kirche
frühere Klosterkirche, bildet den südlichen Flügel des ehemaligen Klosters.
Die erste Kirche stammte von 1388, wo sie durch Bischof Burkhard von
Konstanz eingeweiht wurde. Diese stand bis 1662. Drei Jahre später,
 
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