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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0330

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OBERAMT SIGMARINGEN.

zwei Bilder, der hl. Petrus nach der Verleugnung und eine symbolische
Darstellung, aus dem vorigen Jahrhundert. Gering.
Kirchengeräte Die Kirchengeräte unbedeutend. Zopf. Teller mit Messkännchen,
versilbertes Messing, hübsche Barockarbeit.
Glocken Von den zwei Glocken ist nur die grössere alt und wird dem 14. Jahr-

hundert angehören. Aufschrift in gotischen Majuskeln : Marcvs . Marcvs (!) .
Johannes . Lvcas.

Ehemaliger — Auf dem Friedhofe der Turin der früheren Kirche, aus unregel-

Kirchtmm lässigem Bruchsteinmauerwerk. Anscheinend aus dem 17. Jahrhundert. — L.
Pfarrhof Der Pfarrhof ist ein ehemaliges Jagdschlösschen, das Fürst Josef

Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen 1715 —1769 erbauen liess.
Kreuze Auf dem Kirchhof mehrere schmiedeeiserne Kreuze aus dem vorigen

Jahrhundert.

Grabhügel Im Dorfe und in der Umgebung befinden sich ziemlich viele Grab-

hügel, die zum Teil angegraben sind. Merkwürdig sind die zahlreichen

Trichter- Trichter gruben (Mardellen) in der Nähe,
gruben

THIERGARTEN.

Allgemeines jf/^olonie, Exklave, 13,6 km westlich von Sigmaringen, 43,5 km südlich
Jl.^_ von Hechingen, ganz von badischem Gebiet umgeben. Der Name
lässt schliessen, dass ehemals hier ein Wildgehege (Brühl) bestand. 1670
liess das fürstliche Haus Fürstenberg, Grundherr von Thiergarten, hier
eine Hammerschmiede errichten, über deren Eröffnung sich eine Aufschrift
unter einem ganz mittelmässigen, stark verletzten Bilde des hl. Franziskus
von Sales in der Kapelle folgendermassen ausspricht:

Dise Hamer schmidtinen vndt darzuegehörigen verschidene gebew, welche
man im 1670 jähre zuerbawen angefangen, hat man heuten durch die Ehr-
wirdigen Vätter Capuziner zue Mösskürch im Namen vnd zue Ehren der aller-
heiligsten dreg faltigkeit der Heiligsten Muetter Gottes Marie, des heiligen Seraphi-
schen vatters Francisci, der Heiligen Agathae de Hl. Georgig vnd des H. Frido-
lini, wie auch absonderlich des Heiligen Francisci de Sales, dessen Festag Heuten
den 29. Januarig Anno 1671 celebrirt vnd gehalten wirt benedicieren vnd darauf-
hin gleich dato das Erste mahl die läuter feiver angezünden auch die Hämer
gehen lassen, geläutert Puppen gemacht vnd Eysen geschmidet. 1671.

Das später erweiterte Hüttenwerk ist ganz eingegangen.
Kapelle- Die katholische Kapelle, dem hl. Georg geweiht, Filial von Guten-

stein, liegt auf badischem Gebiet 1 km weit vom Ort entfernt. Uber den
kleinen, aber auffallenden Bau spricht sich Dr. Fr. H. Kraus in „Die
Kunstdenkmäler des Grossherzogtums Baden, Kreis Konstanz, S. 406 f."
folgendermassen aus: „Eigentümlicher, kleiner, dreischiffiger Bau. Das
 
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