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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0170

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138 OBERAMT HECHINGEN.

DER HOHENZOLLER.

Allgemeines ||ie Burg Hohenzollern, die gemeinsame Stammburg der Könige von
J—' Preussen, des deutschen Kaiserhauses und der Fürsten von Hohen-
zollern, liegt auf dem etwa eine Stunde südlich von Hechingen aus frucht-
barem, schönem Gelände stolz und steil sich bis zu einer Höhe von 860 m
über dem Meere und etwa 280 m über dem Thale erhebenden Zollerberg,
der, wie seit uralter Zeit, so auch heute noch, im Volksmund der Zoller

genannt wird. Über die Ableitung seines Namens sind schon viele Ver-
mutungen aufgestellt worden. L. Schmid tritt lebhaft für eine Ableitung
von mons solarius = Sonnenberg ein, von der Voraussetzung ausgehend,
so habe der Berg zur Römerzeit als auserlesener Ort der Sonnenverehrung
geheissen. Buck kann dieser Ansicht nicht beitreten, weil die Ableitung
zu gekünstelt sei. Dass der Zoller unter den Römern eine Rolle gespielt,
ist ja möglich, sogar wahrscheinlich, wegen seiner die weite Rundsicht
beherrschenden Lage, aber bewiesen ist es nicht. Buck geht auf ein
Grundwort toi, tul zurück, aus dem durch Lautverschiebung zol, zul wurde.
Damit wäre der Name schlechtweg die Bezeichnung für die Gestalt, also
Bergkegel. Die Schreibweise ist 1061 Zolorin, 1098 und 1101 Zolro, 1100
und im Zolra, 1111 und 1114 Zulra, 1137 Zölr, 1142 Zolren, 1150 Zollern,
1160 Zolre, 1181 Zollern, 1193 Zoleren, ugS Zolrre, 1198 Zeolre, 1207 Zolri.
Die Form Hohenzoller tritt erst mit dem 14. Jahrhundert auf, so 1350
 
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