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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0052

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STORZINGEN.

31

In der Johanneskapelle vor dem Dorfe befinden sich zwei etwa meter- Johannes-
grosse Reliefbilder (Holz). Eine Beschneidung^ Christi mit niederländischem ^uHuren^
Charakter, wahrscheinlich nach einem niederländischen Original des
17. Jahrhunderts gemacht. Die Gruppierung von Volk, Priestern, Mönchen
u. s. w. ist originell. Die Arbeit roh in der Ausführung. Noch roher
ist die Ausführung des zweiten Reliefs: Moses, Wasser aus dem Felsen
schlagend.

Im Pfarrhofe befindet sich ein kleiner Flügelaltar. Die Mitte bildet Flügelaltär-
die Gruppe der Anbetung der drei Weisen. Auf den Thürflügeln Dar- chen
Stellungen aus der Jugendzeit Jesu. Einfache, schlichte Arbeit des
17. Jahrhunderts. Der kleine Altar stammt aus dem Kloster Stetten bei
Hechingen.

Mitten im Ort sind noch Reste einer ehemaligen Burg vorhanden. Burgreste
In nächster Nähe des Orts mehrere Grabhügel. Östlich im Wannen- Grabhügel
häule und Buchschorren zwei Gruppen von Grabhügeln.

Östlich vom Ort läuft die Römerstrasse Inneringen-Meidelstetten vorbei. Römerstrasse

STORZINGEN.

Pfarrdorf im Schmeihenthale an der Schmeihe, 12,5 km nördlich von Allgemeines
Sigmaringen und 42,3 km südlich von Hechingen. Die ersten Nach-
richten von Storzingen, das schon 1160 eine Pfarrkirche besass, gehen
auf 843 zurück. Im Jahre 843 heisst es Storzinga, 1160 Storcingen, 1178
Storzingin, 1184 Sturklingen, 1275 Stortzingen, 1339 ebenso. Sein Name ist
mit dem sogenannten patronymischen ing, ingen auf Stiuri, Stori, Storizo
zu stor = gross zurückzuführen.

Storzingen besass ursprünglich Ortsadel, der aber sehr früh ausstarb.
Schon im 14. Jahrhundert ist es im Besitz der Grafen von Lupfen, von
denen es die Grafen von Werdenberg 1418 zum Lehen erhielten, die es
dann ihrerseits den Herren von Rengetsweiler und von Magenbuch zum
Afterlehen gaben. Die Grafen von Lupfen eigneten 1554 Storzingen den
Grafen von Fürstenberg, den Erben der Werdenberger. Von da ab ge-
hörte es zur Herrschaft Jungnau.

Die katholische Pfarrkirche, dem hl. Zeno von Verona geweiht, ist Pfarrkirche
ein gewöhnlicher Bau von 1758.

Die Kirchthüre gute Flachschnitzerei aus derselben Zeit mit hübschen
Beschlägen und Schloss.

Die Altäre im Zopfstil. Das Hauptaltarbild von A. M. de Ow 1769.
Der Weihwasser-Behälter, rohe Steinarbeit, trägt die Inschrift: 1762. Weihwasser-
Johann Jacob Christoph Z(embroth). behalter
 
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