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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0291

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OBERAMT SIGMARINGEN.

sehen Majuskeln: LVCAS . MARX. JOHANNES . MATHEVS. Sodann:
COS MICH Meister Hans zv Esslingen MDXXXXXV und die weiteren Buch-
staben /. M. und S. M.

LEVERTS WEILER.

Allgemeines l_)farrdorf, südöstlich 16,6 km von Sigmaringen und 70,2 km von Hechin-
-L gen, 1273 Laifinwilere, 1313 Laiftswiler, 1352 Laefiswiler geschrieben,
kann seinen Namen von dem alten Personennamen Laifo herhaben. Die
örtliche Lage lässt allerdings auch an das ahd. hlewari, mhd. lewer von
hiev, le, Erdaufwurf, natürlicher Hügel, denken. Im Jahre 1273 hatten
die von Leiterberg (s. Krauchenwies) das jus patronatus hier. Einige
Jahre später tritt es Ortolf von L. an das Kloster Salem ab, wobei die
Kirche blieb. Als nach dem 30jährigen Kriege der Ort entvölkert war,
wurde Levertsweiler Filial von Magenbuch bis 1724. 1799 wurde der
Pfarrhof von den Franzosen ausgeplündert und das Archiv zerstört.
Kirche Die katholische Pfarrkirche, der hl. Lucia geweiht, wurde 1847 neu

erbaut. Dagegen ist der Turm, an der Westseite des Chors, von der
alten Kirche stehen geblieben und mittelalterlich. — In den unteren Ge-
schossen sind Schlitzfenster. Die Mauern von ungewöhnlicher Stärke.
Im oberen Geschoss hat er gekuppelte Spitzbogenfenster mit Mittelpfeiler
ohne Profilierung und Staffelgiebel mit Lisenen. — L. Allem Anscheine
nach diente er mit der Umfriedigungsmauer des Friedhofes (1838 ausser-
halb des Dorfes verlegt) als Befestigung.
Altäre Die Altäre sind neu.

Taufstein Im Chor ein sechsteiliger Taufstein, gut profiliert, mit Flach Ornamenten

und Engelsköpfen geziert. Am Fuss die Jahreszahl 1692.

Gemälde Hinter dem Hochaltar das frühere Hochaltarbild, Scene aus dem

Leben der hl. Lucia, mässig, voriges Jahrhundert. Im Schiff drei Bilder
auf Holz, Gott Vater, Gott Sohn und Gott hl. Geist darstellend. Die in
der Mache ganz ähnlichen Bilder sind jedoch den auf denselben befind-
lichen Chronogrammen zufolge von 1687, 1731 und 1736.

Glocken 1. Glocke: Ave . Maria . Gratia . Plena . Dominus . Tecum. 1621. Joachim

Folmer in Biberach gos mich. Unter einem kleinen Salemer Wappen das
Wort Salem und die Jahreszahl 1621. 2. Glocke neu.

Pfarrhof Der Pfarrhof, 1753 erbaut, ist ein stattliches Haus mit Walmdach.

Ein flott gearbeitetes hübsches Rokokoportal führt zu demselben. Ober-
halb des Portals ein gutes Salemer Wappen mit Mitra, Stab und Schwert,
sowie den Buchstaben A.A. LS. Unten: MDCCLIII.
 
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