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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0137

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STETTEN BEI HAIGERLOCH.

Landsee, 1692 an den hohenzollerischen Rat Lentze, 1702 an Freiherr
Keller von Schlaitheim, 1737 an Freiherr von Schütz, 1742 an das Stift
Muri und 1803 an Hohenzollern-Sigmaringen.

In der Vorhalle der am Abhang des Berges sich erhebenden neuen, Kapelle
1891 eingeweihten Kapelle, einem schönen, frühgotischen Bau (von F. W.
Laur), befindet sich links das von der alten Kapelle herübergenommene
Steinwappen des Stiftes Muri, rechts der sogenannte steinerne Brotlaib.
Der Sage nach versagte ein Fräulein von Lichtenstein einem Bettler ein
Stück Brot, sich verschwörend, wenn sie selbst Brot besitze, solle es zu
Stein werden. Das in der That noch in ihrem Besitze befindliche Brot
wurde zu Stein.

Ein spätgotischer Kelch, Silber, vergoldet, Fuss sechsblättrig, Schaft Kelch
sechsseitig, kurz, unterbrochen durch den kräftigen Nodus. Dieser ist
durch zwei aufeinandergelegte, sechsblättrige, ineinanderverschlungene
Blumen gebildet. Auf einem der Fussblätter in blauem Emailschild das
von Pflummern'sche Wappen, drei 4t Wolfsangeln in G. Innerhalb des
Fusses die Jahreszahl 1521. Auf dem Löffel der Buchstabe B. Das andere
Zeichen nicht erkennbar.

Wohl ein Unikum dürfte die in Leinenknüpfarbeit ausgeführte Fahne Kirchenfahne
sein, die, wie die darauf befindlichen Wappen von Lichtenstein und
Gemingen und die Namen angeben, von Hans Ulrich von Lichtenstein und
Maria Magdalena von Gemingen gestiftet wurde. Dieselbe zeigt im Mittel-
teil oben die Gestalten der heiligen Maria und Anna, daneben beiderseits
je zwei Evangelistensj^mbole; oben ist die Jahreszahl 1629. Die vier Enden
sind mit Zierbuchstaben bedeckt. Die Fahne ist leider stark zerrissen.

— Die Anlage der im 30jährigen Kriege zerstörten Burg ist nur noch Burg
aus Gräben und überwachsenen Mauerresten zu erkennen. Vor einigen
Jahren soll noch ein überdeckter unterirdischer Raum zu sehen gewesen
sein, den ich jedoch nicht mehr finden konnte. — L.

farrdorf, königliche Saline, 57,7 km nordwestlich von Sigmaringen und Allgemeines

-L 18,5 km westlich von Hechingen, zählt zu den älteren Orten Hohen-
zollerns, indem es 1275 schon eine Pfarrkirche besass. Es gehörte stets
zur Herrschaft Haigerloch, wechselte aber durch Verpfändung und Ver-
kauf öfter den Ortsherrn, wie es 1344 im Besitz des Grafen Ostertag von
Zollern, 1362 in dem des Friedrich, Schwarzgrafen von Zollern stand.
Eine Zeit lang besassen den Ort die Herren von Argenhofen (wohl von
Argshofen, w. O.-A. Mergentheim), welche ihn 1428 an die von Buben-
hofen verkauften, worauf er an die Hohenzollern zurückfiel. Im 14. Jahr-

STETTEN BEI HAIGERLOCH.
 
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