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Zingeler, Karl Theodor [Bearb.]; Laur, Wilhelm Friedrich [Bearb.]
Die Bau- und Kunst-Denkmaeler in den Hohenzollern'schen Landen — Stuttgart, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.19636#0050

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SALMEND INGEN.

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— Südlich vom Dorfe, auf bewaldeter Höhe, liegt eine Ruine, das Burgen
alte Schloss genannt, zweifelsohne Reste der ehemaligen Burg Ringel-
stein. Der viereckige Turm teilweise aus Bossenquadern hergestellt, ist
in einer Höhe von etwa 15 m erhalten. Doch droht ihm Verfall, weil er
am Fusse stark untergraben ist. — L. Der Berg heisst der Näh- oder Neh-
berg. Unweit der Strasse nach Burladingen, links nach Südosten zu, be-
findet sich im Walde ebenfalls die Ruine eines Turmes.

Auch auf dem Seeheimer Berge südwestlich von Ringingen stand ehe-
mals, wie es scheint, eine Burg. Mauerreste und ein Wallgraben konnten
noch konstatiert werden.

Westlich von Ringingen läuft eine Römerstrasse vorbei. Römerstrasse

SALMENDINGEN.

Pfarrdorf auf der Alb, 46,4 km nördlich von Sigmaringen und 20.1 km Allgemeines
östlich von Hechingen. Die ersten Nachrichten von Salmendingen
fallen mit denen von dem einst hier ansässigen Ortsadel zusammen. Pere-
grinus de Salbeningen wird 1245 zuerst genannt. Das Geschlecht scheint
früh ausgestorben zu sein; denn schon 1386 verleiht König Ruprecht das
Burgstall an Wilhelm Ungelter und 1401 an Graf Eberhard von Werden-
berg. Nach 1523 kommt die Burg (s. u.) als österreichisches Lehen vor.
Von den Werdenberg fiel Ort und Burg an das Haus Fürstenberg und
gehörte zur fürstenbergischen Herrschaft Trochtelfingen. Eine eigene Kirche
besitzt Saelberingen schon 1275. Es scheint verschrieben für Salbeningen
(1277). Dann heisst es 1339 Salbadingen, 1495 Salmandingen. Buck leitet
den Namen auf den Personennamen Salmunt zurück (sal = Heimwesen,
munt Beschirmer).

Die dem hl. Michael geweihte katholische Pfarrkirche wurde 1746 Kirche
geweiht, ein einfacher Bau mit der Jahreszahl über dem Portal.

In dem auf dem Vordergiebel stehenden Turme befinden sich drei Glocken
Glocken, von denen die grösste neu ist. 2. Glocke: sanctvs kcas. marcvs.
mathevs. iohannes. luit an vnser frawen namen. Gotische Minuskeln. 3. Glocke:
Anno domini MDCLVII. Auf der anderen Seite in arabischen Ziffern 1657.

Ein Kelch, Rokoko, vergoldetes Kupfer. Ein Empire - Kelch. Stoff Liturgische
derselbe. Ein dritter Kelch, Anfang des 18. Jahrhunderts. Augsburger Gerate
Arbeit. Buchstaben F. A. B. Auf dem Fusse ein Wappen: ein ganzer
Mann (Bauer). Helm: wachsender Löwe. Vergoldetes Silber. Eine ziem-
lich reiche Monstranz, Sonnenform. Augsburger Arbeit. Buchstaben I. G. I.

Die östlich von Salmendingen auf dem hohen Kornbühl liegende Kapelle
Kapelle bietet nichts für unsere Zwecke.
 
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